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Interview04.07.2023

Forstwirtschaft für das gesamte Ökosystem

Elemente für einen stabilen und resilienten Wald

Hans von der Goltz - Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Quelle: ANW/ Uwe Schoelmerich Hans von der Goltz Bundesvorsitzender Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW)
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Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
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"Die zukunftsgerichtete Forstwirtschaft muss den begonnenen Prozess des Waldumbaus beschleunigt und konsequent weiterverfolgen", betont Hans von der Goltz -von der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft. Er nennt verschiedene Sachen, die für einen resilienten Wald nötig sind.





Nach dem aktuellen Waldzustandsbericht sind vier von fünf Bäumen bundesweit krank. Wie sehen Sie die Entwicklung der hiesigen Wälder in den letzten Jahren?
Insbesondere temporäre Niederschlagsdefizite und ungewöhnliche Maximaltemperaturen haben in weiten Teilen Deutschlands die Vitalität der Wälder über Jahre beeinträchtigt. Vitalitätsverluste können dazu führen, dass ansonsten relativ harmlose forstliche Schadinsekten oder Pilze die geschwächten Bäume erfolgreich befallen und schlimmstenfalls auch töten können. Da keine grundlegende Änderung des Witterungsgeschehens seit Jahren in Sicht ist, wird dieser Prozess vermutlich weiter fortschreiten. Er trifft im Übrigen alle Baumarten, insbesondere aber diese, die auf bestimmte Standorte nicht hingehören und Reinbestände / Monokulturen von Laub- und Nadelgehölzen.

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Der Wald steht durch den Klima-Wandel unter Druck und ist zugleich ein wichtiger Faktor im Kampf um die Begrenzung der Erderwärmung - welche Herausforderungen sehen Sie auf die hiesige Forstwirtschaft zukommen?
Die zukunftsgerichtete Forstwirtschaft muss den begonnenen Prozess des Waldumbaus beschleunigt und konsequent weiterverfolgen. Wesentliche Elemente zu stabilem und resilientem Wald sind:
- Aufbau und langfristige Sicherung standortgerechter Baumartenmischungen
- Entwicklung und nachhaltige Sicherung strukturreicher Wälder – dick neben dünn, lang neben kurz, Tot- und Altholz neben wirtschaftlichen Wertträgern
- Natürliche Regeneration der Wälder wo eben sinnvoll und möglich
- Anpassung der Wildbestände, damit die genannten Ziele nicht „aufgefressen“ werden.

Forstwirtschaft hat nicht nur mehr die Stabilität von Einzelbäumen, sondern die des gesamten Ökosystems im Blick. Wir sprechen von Dauerwald.

Holz ist auch ein nachhaltiger Rohstoff. Welche Rolle kann der Wald für die wirtschaftliche Transformation spielen?
Stabiler und resilienter Wald erzeugt Holz. Wenn die angestrebte Mischung und Struktur nachhaltig erhalten werden soll, muss der Wald zielorientiert und naturgemäß gepflegt werden, d. h. es wird Holz geerntet. Der Klimawandel wird aber dazu führen, dass wir mehr Laubholz und regional geringere Holzzuwächse bekommen werden. Wissenschaft und Holzwirtschaft sind gefordert, Produktionsverfahren zu prüfen und möglichst zu entwickeln, wie aus Holz mit physikalisch anderen Rohstoffeigenschaften (Laubholz) nachgefragte Produkte erzeugt werden können.

Wissenschaftler wollen den Wald mit digitaler Sensorik resilienter machen - wie kann moderne Technik dem Wald aus Ihrer Sicht helfen?
Der Wald kann nicht mit digitaler Sensorik resilienter gemacht werden. Moderne Satellitentechnik kann jedoch die Waldentwicklung hinsichtlich der Resilienz erfassen und den Bewirtschaftern Hinweise geben, was getan werden sollte, um den Weg zu größerer Resilienz erfolgreich zu gestalten.

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