Man mag es als Städter kaum glauben: doch 90 Prozent des Versorgungsgebietes der enviaM-Gruppe bestehen aus Land- und Forstflächen. Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg sind geprägt vom ländlichen Raum mit seinen Wäldern. Das ist auch der Grund dafür, dass die smarte Forstwirtschaft für den hier ansässigen Energiedienstleister enviaM im unternehmerischen Handeln größte Relevanz besitzt. Die bewaldeten und grünen Flächen will EnviaM nicht nur schützen, sondern zusätzlich einen Beitrag zur Erhaltung und Sicherung von gesunden Wäldern leisten. Moderne Technologien wie KI oder optische Verfahren kommen aktuell immer mehr zum Einsatz.
BILDERGALERIE
Was sich hinter dem Begriff der smarten Forstwirtschaft verbirgt
Unter smarter Forstwirtschaft versteht enviaM den Einsatz moderner Technologien und digitaler Lösungen, um die Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktivität in der Forstwirtschaft zu verbessern. Durch den Technologieeinsatz erhalten Waldbesitzer und Forstwirtschaftsunternehmen die Chance, den Zustand ihrer Wälder besser zu überwachen, den Holzeinschlag zu optimieren, den Einsatz von Ressourcen zu minimieren und gleichzeitig den ökologischen Wert der Wälder zu erhalten. Somit trägt smarte Forstwirtschaft vor allem zum Schutz der Wälder bei.
Die enviaM-Gruppe als Technologieentwickler
Zudem arbeitet die Gruppe als innovativer Partner in der Region stets an neuen Entwicklungen und Technologien. Drohnen kommen hier schon länger zum Einsatz und werden auch zur Befliegung von Stromleitungen genutzt, um Schäden frühzeitig zu erkennen. Aber auch Anlagen und Stromleitungen können trotz unwegsamen Geländes, enormer Schneemengen, Hochwasser oder Gefährdungen in Wäldern nach Sturmlagen begutachtet und entsprechend schnelle Vorkehrungen getroffen werden. Die Drohnenflotte unterstützt in der Hochspannung mit ihren Bildern das Anlernen der Künstlichen Intelligenz im Rahmen automatisierter Leitungsinspektionen. Die enviaM-Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Digitalisierung auch in der Forstwirtschaft voranzutreiben und das bereits vorhandene Know-how aktiv einzubringen. Auch hier eignen sich die bereits bestehenden Erfahrungen mit Drohnen. Das Unternehmen hat inzwischen über 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Drohnenpiloten ausgebildet.
Den Geschäftsbereich „Smarte Forstwirtschaft“ leitet Anita Hubrich. Sie ist auch für die strategische Weiterentwicklung des Bereichs zuständig und hat die neuen Technologien im Blick. Sie erklärt, dass ein weiterer Vorteil, der eingebracht werden kann, die langjährigen Erfahrungen im Bereich der Sensorik sind. Und auch die Kontakte zu verschiedenen Start-ups sind hilfreich, die sich beispielsweise mit der Auswertung durch künstliche Intelligenzen beschäftigen. Darüber hinaus profitiert der Geschäftsbereich inzwischen auch von den guten Verbindungen zu verschiedenen Landesforstbetrieben, Forstbetriebsgemeinschaften und Privatwaldbesitzern. Die Zusammenarbeit hilft, die smarte Forstwirtschaft voranzutreiben und einen Beitrag zum Tier- und Pflanzenschutz in den Wäldern unserer Region zu leisten. Anita Hubrich erklärt, wie technische Lösungen entwickelt werden: „Sie entstehen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden aus der Forstwirtschaft, um deren Anforderungen bestmöglich zu berücksichtigen, hohen Mehrwert zu bieten und eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung der Waldbestände zu ermöglichen.“ Als besonders interessant und zukunftsträchtig beschreibt sie die Aufgabe, sich immer wieder mit neuen Entwicklungsfeldern zu befassen, unter anderem mit dem Einsatz von Drohnen und künstlicher Intelligenz, wie aktuell im Bereich der Waldinventur zur Identifikation der Baumarten und -höhen sowie Altersklassen und weiteren wichtigen Parametern.
Welche Use-Cases bietet die enviaM-Gruppe im Rahmen der smarten Forstwirtschaft aktuell an?
1.) Live-Monitoring im Rahmen der Befliegung
- Schad- und Totholzerkennung
- Lokalisierung von abiotischen Schäden
- Ernteerkundung
- Wildtierdetektion
2.) Erstellung hochauflösender, georeferenzierter Orthofotos
Gesamtüberblick über den Wald aus der Vogelperspektive
- Erkennung von Totholz und Einzelbrüchen
- Grundlage für Kahlflächenkartierung
- Präzise Flächenvermessung möglich
3.) Vitalitätsanalyse
- Das erstellte Orthofoto wird mittels Künstlicher Intelligenz analysiert
- Die KI identifiziert den Vitalitätszustand der Bäume in den Klassen: gesund / geschwächt / abgestorben
- Erkennung von Hotspots, schneller Überblick über große Flächen, Analyse unzugänglicher Bereiche
Welche Vorteile die Digitalisierung für die Forstwirtschaft hat
Die Förster können Waldbegehungen reduzieren und schwer zugängliche Gebiete sind besser oder überhaupt einsehbar. Allein das Orthofoto ermöglicht bereits einen aktuellen, schnellen und hochauflösenden Überblick über den Waldbestand, den der Förster sonst nicht so schnell und unkompliziert bekommt. Er kann darauf Einzelbrüche nach Stürmen identifizieren, Waldflächen vermessen und die Verkehrssicherung planen sowie Totholz erkennen. Mit der KI-Auswertung der Baumvitalität unterstützt das Unternehmen auch die Detektion von Schädlingsbefall, z.B. mit Blick auf die Fichtenbestände in der Region, die stark unter dem Borkenkäferbefall leiden.
Warum smarte Forstwirtschaft an Bedeutung gewinnt
Digitalisierung wird in der Zukunft der Forstwirtschaft ein wichtiger Baustein sein, um die Erhaltung der Wälder zu sichern, die Effizienz der Waldbewirtschaftung zu erhöhen und letztlich auch auf Fachkräftemangel zu reagieren. Durch die sich schnell ändernden klimatischen Bedingungen steigen die Herausforderungen. Dazu gehören Trockenstress, zunehmender Schädlingsbefall und in der Folge auch deutlich zunehmender Bedarf an Waldumbau und Wiederaufforstung. Hier können Digitalisierung und die schnelle Weiterentwicklung von Drohnen- und Auswertungstechnologien wie künstlicher Intelligenz enorm helfen.
Es ist wie in allen anderen Bereichen auch: Eine gute und aktuelle Datenbasis sind Grundlage für strategische Planung und Entscheidungen.
Interessenten können sich hier über die Dienstleistungen im Bereich der smarten Forstwirtschaft informieren und Kontakt mit dem enviaM-Geschäftsbereich aufnehmen.