Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

DAB+ schon in 24 Tunnelanlagen in Bayern

Warum der digitale Rundfunk in den Tunneln wichtig ist - und wer die Kosten tragen sollte

Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) Quelle: BLM/Seisenberger Siegfried Schneider Präsident Landeszentrale für neue Medien (BLM) 23.11.2020
INITIATORIN DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"In fast allen relevanten Straßentunneln (Autobahnen, Bundesfernstraßen) sind DAB-Signale zu empfangen", betont Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), für sein Bundesland. Und der Ausbau geht weiter. Bei den Kosten hilft seine Landesanstalt durch Förderung. Künftig sollte sich aus Sicht des BLM-Präsidenten bei den Kosten allerdings grundlegend etwas ändern, deswegen sei eine Anpassung der einschlägigen Richtlinie dringend erforderlich.







DIESE FACHDEBATTE WIRD PRÄSENTIERT VON



Künftig verfügen alle Neuwagen über einen digitalen Radioempfänger. Wie sieht es mit der Empfangbarkeit von digitalen Sendern in Tunneln auf Fernstraßen in Bayern derzeit aus?
In fast allen relevanten Straßentunneln (Autobahnen, Bundesfernstraßen) sind DAB-Signale zu empfangen: mindestens der landesweite Block 11D (Antenne Bayern und Programme des Bayerischen Rundfunks) sowie die Regional- und Lokalmultiplexe des Bayerischen Rundfunks und der Bayern Digital Radio, oft auch der bundesweite Multiplex im Block 5C (1. bundesweite Bedeckung). Aktive DAB-Einspeisungen gibt es in 24 Tunnelanlagen; weitere Einspeisungen sind geplant.  

JETZT HERUNTERLADEN

DIE DOKUMENTATION DIESER FACHDEBATTE

DIE DOKUMENTATION ENTHÄLT

alle Debattenbeiträge ungekürzt im Original
Übersicht aller aktiven Debattenteilnehmer
Summary für Ihr Top-Management
MEHR ERFAHREN


Welche Rolle können DAB+ Programme und moderne TPEG-Services für die Sicherheit in Tunnel spielen?
Mit dem Empfang von TPEG (Transport Protocol Experts Group) über DAB sind – unabhängig vom Audiosignal – auch im Tunnel alle Verkehrsinformationen technisch verfügbar, also auch Falschfahrermeldungen und andere Gefahrenhinweise. Durchsagen zur Sicherheit im Tunnel (z.B. bei Brand) werden grundsätzlich über Einsprechsysteme realisiert. Derzeit läuft das in Bayern noch überwiegend über UKW. Erste Tunnel wurden jedoch bereits mit einem sogenannten „Break-In-System“ für DAB ausgestattet, so der Felderhaldetunnel bei Isny im Allgäu.

Bislang ist lediglich der Empfang von mindestens einem UKW-Sender in längeren Tunnel vorgeschrieben. Inwieweit sehen Sie da Änderungsbedarf?
Die aktuell gültige Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT 2006) schreibt nur die Einspeisung eines UKW-Programms durch den Tunnelbetreiber vor. In sehr vielen Tunneln sind jedoch mehrere öffentlich-rechtliche wie private UKW-Programme eingespeist. Mehr Programme bedeuten mehr Verkehrssicherheit: denn sie werden auch für Notfalldurchsagen im Tunnel genutzt.

Im Freistaat wurden diese in der Regel durch die Programmanbieter finanziert bzw. durch die Landeszentrale gefördert. Ebenso wurden alle DAB-Tunneleinspeisungen durch die DAB-Sendernetzbetreiber finanziert. Auch hier hilft die Landeszentrale durch Förderung.

Es ist schade, dass sich aufgrund der Vorgabe der RABT 2006 die Tunnelbetreiber derzeit kaum an der Einspeisung weiterer UKW- und DAB-Signale in die Tunnel beteiligen, obwohl die Tunnelsicherheit dadurch wesentlich erhöht wird. Eine Beteiligung an den Einspeisekosten für DAB wäre angebracht. Katastrophenschutz ist eine öffentliche Aufgabe und kann nicht allein zu Lasten der Rundfunkveranstalter gehen.

Wer soll für etwaige Mehrkosten bei einem künftigen Ausbau des DAB+ Angebotes in Tunneln oder beim Betrieb von Notfall-Einsprechsystemen aufkommen?
Das Einsprechsystem bei DAB ist technisch wesentlich komplexer und deshalb auch erheblich teurer als bei UKW. Es verbessert aber auch die Verkehrssicherheit im Tunnel wesentlich. Deshalb sollte auch der für die Verkehrssicherheit im Tunnel Zuständige, also der Tunnelbetreiber, die Kosten übernehmen und nicht der Hörfunkanbieter. Eine entsprechende Anpassung der RABT ist dringend erforderlich.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Steffen Meier
Geschäftsbereichsleiter Tunnel
Telematik Autobahn GmbH

Steffen Meier - Geschäftsbereichsleiter Tunnel, Telematik Autobahn GmbH, Außenstelle Erfurt / Thüringen
DAB+ | Empfang

DAB+ Empfang in Tunneln muss ■ ■ ■

Aktuelle Gesetzeslage nicht mehr zeitgemäß

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Steffen Meier
Geschäftsbereichsleiter Tunnel
Telematik Autobahn GmbH

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Arnold Stender
Geschäftsführer
MEDIA BROADCAST

Arnold Stender, Vorsitzender der Geschäftsführung Media Broadcast
DAB+ | Empfang

Netzbetreiber für klare Regeln zur ■ ■ ■

Wie die Media Broadcast das digitale Radio verbreitet

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Arnold Stender
Geschäftsführer
MEDIA BROADCAST

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Georg Plattner
Direktor
RAS Rundfunkanstalt Südtirol

Dr. Georg Plattner, Direktor RAS Rundfunkanstalt Südtirol
DAB+ | Empfang

DAB+ in allen längeren Südtiroler Tunneln

Wer für die flächendeckenden Dienste sorgt

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Georg Plattner
Direktor
RAS Rundfunkanstalt Südtirol

ZUR FACHDEBATTE

■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Rempe

INITIATOR
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Thomas Barthel

INITIATOR
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info

Simone Ulrich

INITIATORIN
Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.