Es läuft gut für den digitalen Radiostandard DAB+. In Deutschland gibt es seit dem Start des 2. Bundesmux eine nie gekannte Vielfalt an Programmen. In Österreich zeigen sich die beteiligten Sender in einer unseren früheren Fachdebatten begeistert vom Erfolg der (bundesweiten) Digitalverbreitung ihrer Programme und in der Schweiz wurde gar ein vorzeitiger UKW-Ausstieg beschlossen. Nun gibt es auch noch die Digitalradio-Pflicht in Neuwagen.
Können Autofahrer also bald von Hamburg bis Graz oder Genf durchgängig Digitalradio hören? Theoretisch schon, allerdings gibt es gerade auf Autobahnen und Fernstraßen ein für Vielfahrer in südlichen Regionen allzu gut bekanntes Problem: den Radio-Empfang in Tunneln.
Bislang ist in Deutschland beispielsweise lediglich vorgeschrieben, dass in längeren Tunneln aus Sicherheitsgründen mindestens ein UKW-Programm empfangbar sein muss. Eine Regelung aus der analogen Zeit. Wie sollte der Empfang in Tunneln in der digitalen Zeit organisiert sein? Wie kann das duale Rundfunksystem aus Öffentlich-Rechtlichen und Privaten auch hier abgebildet werden? Und wer hat die nötigen Investitionen für eine Tunnelversorgung mit DAB+ zu tätigen?
In unserer interdisziplinären Fachdebatte berichten Experten aus dem deutschsprachigen Raum über den Stand der Hörfunk-Empfangsmöglichkeiten in Tunneln - und formulieren Vorschläge und Forderungen für die Zukunft.