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Interview15.05.2024

Über die intelligente Mischung von digital und analog am Campus

Und wie die Hochschule Harz die Transformation angeht

Prof. Dr. Hardy Pundt - Prorektor für Transfer und Digitalisierung, Hochschule Harz Quelle: Hochschule Harz Prof. Dr. Hardy Pundt Prorektor für Transfer und Digitalisierung Hochschule Harz
INITIATORIN DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"Die Politik muss an vielen Stellen intensiver bezüglich der Anforderungen und Notwendigkeiten der Hochschulen sensibilisiert werden", erklärt Prof. Dr. Hardy Pundt von der Hochschule Harz mit Blick auf die Herausforderungen der digitalen Transformation. Er berichtet daneben etwa von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und dem Umgang mit KI.





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Die hiesigen Hochschulen sind auf dem Weg zu smarten Hochschulen - zugleich herrscht nach der Pandemie wieder vielerorts die Präsenzlehre vor. Wieviel digital und wie viel analog macht einen Campus smart?
Das kann man nicht pauschal beantworten und man sollte auch nicht prozentuale Anteile benennen, wie viel digital und wie viel analog richtig ist. Beides ist wichtig: Online- und hybride Formate vereinfachen an vielen Stellen die Lehre, genauso wie die Kommunikation und den Datenaustausch in der Forschung und der akademischen Selbstverwaltung. Gerade die Erfahrungen aus der Pandemiezeit haben aber auch gezeigt, dass der Campus an Attraktivität verliert, wenn es ausschließlich online zugeht. Der Campus lebt von zwischenmenschlichen Kontakten, kulturellen und sozialen Events, aber eben auch analoger Präsenzlehre. Man sollte analoge und digitale Formate immer da anwenden, wo es allen Beteiligten am meisten nutzt. Die intelligente Mischung macht’s.

KI hat das Potenzial, Studium und Lehre grundlegend zu verändern. Wie gehen Sie damit um?
KI hat sich mittlerweile so weiterentwickelt, dass sie in vielen Bereichen wertvolle Unterstützung leisten kann. KI zu verhindern wäre nicht ratsam. Die Nutzung von KI-Tools sollte in Studium und Lehre integriert werden, wobei das Wichtigste ist, den kritischen Umgang mit diesen Werkzeugen zu lernen und zu lehren. Argumente und Schlussfolgerungen mit Fakten, nicht mit unsicheren oder gar unwahren Informationen zu untermauern, dafür also die Sensibilität zu erhöhen, muss das Ziel sein.

Hochschul-IT-Systeme gelten aufgrund ihrer Größe und der vielen Zugänge als besonders schwer zu sichern - welche Anstrengungen unternehmen Sie in Sachen Cybersicherheit?
Die IT-Sicherheit nimmt einen hohen Stellenwert ein, ist eine Daueraufgabe. Wir haben gerade in den letzten zwei Jahren verschiedene Maßnahmen getroffen, um die IT-Sicherheit zu erhöhen. Das beginnt mit der Aktualisierung von Firewalls und geht über sicherere Passwörter und die Zwei-Faktor-Authentifizierung für die meisten Hochschulsysteme hin zu Schulungen zu diesem Thema. Orientierung hierzu liefert unter anderem der IT-Grundschutz des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik.

Digitalisierung bindet Geld und Ressourcen - wie sollte die Politik die Hochschulen in dieser Frage unterstützten?
Die Politik muss an vielen Stellen intensiver bezüglich der Anforderungen und Notwendigkeiten der Hochschulen sensibilisiert werden. Dazu müssen die Hochschulen deutlich machen, in welchem Umfang sie Geld und Ressourcen zur Umsetzung digitaler Hochschulprozesse und des Online-Zugangsgesetzes, für das Forschungsdatenmanagement, und insbesondere die Verbesserung der IT-Sicherheit benötigen. Dann ist zu hoffen, dass die Politik die Wünsche und Anforderungen der Hochschulen wahrnimmt.

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