Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die digitale Nachrichtenkompetenz mit dem Alter sinkt - was bedeutet das für die Medienbildung?
Medienbildung ist deutlich mehr als „digitale Nachrichtenkompetenz“. Medienbildung ist allgemein ausgedrückt die Fähigkeit, Medien den eigenen Bedürfnissen angepasst zu nutzen und mit ihnen verantwortungsvoll umzugehen. Diese Kompetenz sinkt nun nicht zwangsläufig mit dem Alter. Die Medienkompetenz definiert sich über die Bereiche Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Gerade der kritisch bewusste Umgang mit (digitalen) Medien kann durchaus mit dem Alter steigen. Für die Medienbildung bedeutet dies, dass Schule und Gesellschaft Gelegenheiten gegeben werden müssen, sich konstruktiv mit Themenbereichen der Medienbildung auseinanderzusetzen.
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Die Vertrauenswürdigkeit von Quellen wird häufig falsch eingeschätzt. Wie lässt sich das ändern?
Aufklärung! Mediennutzung als Teil der Medienbildung muss als Querschnittsthema nicht nur in der Schule präsent sein. In jeglicher Form von Qualifikationen muss, sobald es um Nutzung von Quellen geht, zwangsläufig ein reflektiver Umgang initiiert werden.
Desinformation, Information, Werbung und Meinung werden zum Teil nur schwer erkannt. Was kann dagegen getan werden?
Medienbildung in Schule und Gesellschaft ernst nehmen und nicht nur Bildungskanäle für Medienbildung nutzen. Über einfache vergleichende Beispiele verdeutlichen, wie sich z.B. in den sozialen Medien Information, Werbung und Meinung vermischen. Zudem gibt es hier hervorragende Literatur für junge Menschen, welche verstärkt dazu herangezogen werden können.
Wie sollte die Politik die Medienbildung besser fördern - ohne in den Verdacht zu geraten, in das Mediensystem einzugreifen?
Politik und insbesondere Bildungspolitik sollte endlich verstehen, dass es nicht genügt, über einen DigitalPakt Infrastruktur in Schule zu installieren, sondern dass es eine Förderung von zeitlichen Ressourcen bedarf, um sich mit der digitalen Welt sinnvoll und konstruktiv auseinandersetzen zu können. Die KMK -Empfehlung zum „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ sind hier ein sehr guter Ansatz. Leider sind es nur Empfehlungen, welche aufgrund von Sparmaßnahmen kaum Umsetzung finden werden. Solange Politik und Gesellschaft nicht bereit sind, in die wertvolle Ressource „Bildung“ deutliche stärker monetär in Personalentwicklung zu investieren, müssen wir nicht über Qualität sprechen.