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Wie weiter nach dem UKW-Übergangsbetrieb?

Gute DAB+ Perspektive aber UKW braucht einträgliches Geschäftsmodell

Wolfgang Breuer, CEO MEDIA BROADCAST Quelle: MEDIA BROADCAST Wolfgang Breuer CEO MEDIA BROADCAST 24.05.2018
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Mit dem Übergangsbetrieb bieten wir den beteiligten Parteien, Sendernetzbetreibern, Programmanbietern und Antennenbesitzern genügend Zeit zur Einigung. Im Rahmen dessen versorgen wir die eigentlichen Sendernetzbetreiber Uplink und Divicon, die ihre seit 1.4. geltenden Verträge mit den Radioveranstaltern bisher nicht erfüllen, dort, wo sie noch keine eigenen Sender in Betrieb genommen haben, mit dem Senderbetrieb und Antennenzugang, den wir – ohne Aufschlag – von den 30 Antenneneignern angemietet haben." Das sagt Wolfgang Breuer, CEO MEDIA BROADCAST. "Ob zukünftig reguliert oder unreguliert, Antenneneigner, Sendernetzbetreiber, Programmanbieter und Standortbetreiber müssen alle auskömmlich daran verdienen können, sonst wird die UKW-Ausstrahlung auf Dauer nicht funktionieren."







Der MDR hat angekündigt, erst wieder in die terrestrische Rundfunkverbreitung investieren zu wollen, wenn der UKW-Streit um die Antennen beigelegt ist. Wie bewerten Sie den drastischen Schritt aus dem öffentlich-rechtlichen Lager?
Wir bewerten grundsätzlich keine Entscheidungen von Programmanbietern in der Öffentlichkeit.

Wie könnte aus Sicht der Media Broadcast ein Lösungsansatz aus dem Antennen-Dilemma aussehen? Oder anders gefragt, was fordern Sie jetzt von wem, um künftig die UKW-Versorgung in Deutschland wieder sicherzustellen?
Eigentlich gehen beide Fragen an den falschen Adressaten, da MEDIA BROADCAST sich seit dem 1. April 2014 aus dem Antennengeschäft zurückgezogen hat, weil es für uns zu den zuletzt regulierten Tarifen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben gewesen ist. Mit dem Übergangsbetrieb bieten wir den beteiligten Parteien, Sendernetzbetreibern, Programmanbietern und Antennenbesitzern genügend Zeit zur Einigung. Im Rahmen dessen versorgen wir die eigentlichen Sendernetzbetreiber Uplink und Divicon, die ihre seit 1.4. geltenden Verträge mit den Radioveranstaltern bisher nicht erfüllen, dort, wo sie noch keine eigenen Sender in Betrieb genommen haben, mit dem Senderbetrieb und Antennenzugang, den wir – ohne Aufschlag – von den 30 Antenneneignern angemietet haben. Ob zukünftig reguliert oder unreguliert, Antenneneigner, Sendernetzbetreiber, Programmanbieter und Standortbetreiber müssen alle auskömmlich daran verdienen können, sonst wird die UKW-Ausstrahlung auf Dauer nicht funktionieren. Vor dem Hintergrund stimmt es positiv, dass sich die Bundesnetzagentur moderierend in die bis dahin stockenden Verhandlungen zwischen Antenneneignern und Sendernetzbetreibern eingeschaltet hat und auf zeitnahe Einigung drängt.

Was bedeutet der Investitionsstopp des MDR für den weiteren Ausbau von DAB+ in Deutschland? Ist DAB+ jetzt gefährdet oder sollte jetzt der Ausbau des digitalen Rundfunks umso schneller vorangetrieben werden?
Zu den DAB+ Investitionsplänen der Programmanbieter äußern wir uns grundsätzlich nicht öffentlich. UKW und DAB+ werden aus unserer Sicht noch acht bis zehn Jahre parallel bei der Rundfunkversorgung in Deutschland eine wichtige Rolle spielen, bevor DAB+ dann UKW ablöst. Wir sehen eine ungebrochene Nachfrage nach DAB+ auf Seiten der Programmanbieter. Der erste bundesweite Multiplex ist voll, die Nachfrage nach regionalen Multiplexen wächst wie die Beispiele in Berlin/Brandenburg, Hamburg, Nordhessen, Bayern und Bremen/Bremerhaven zeigen. Und das Interesse am zweiten bundesweiten Multiplex ist auch erfreulich früh spürbar, obwohl auf Grund des Verfahrens gegen die Vergabe der Start-Zeitpunkt noch unklar ist. Der Erfolg von DAB+ wird nicht zuletzt durch die nach wie vor steigenden Verkaufszahlen bestätigt.

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