Viele Millionen Radiohörer können aufatmen, die UKW-Abschaltung ist vom Tisch. Wie bewerten Sie die Einigung und den Erfolg?
Wir haben lange verhandelt und am Ende einen Kompromiss gefunden. Das Wesen von Kompromissen ist aber ja so, dass niemand genau das bekommt, was er will. Daher waren die Verhandlungen nicht einfach, zumal wir ja glauben, dass die bisherige Regulierung gar nicht hätte beendet werden müssen. Die Bundesnetzagentur und Friedrich Bohl haben aber mit extrem hohen Aufwand jetzt eine Einigung moderiert. Das ist umso mehr hoch anzurechnen, als dass die fünf Investoren die UKW-Antennen als reines Investitionsobjekt sehen und auf Seiten der Media Broadcast der ehemalige Wirtschaftsminister und Ministerpräsident Wolfgang Clement als Verhandlungsführer aufgetreten ist.
Ist die Planungssicherheit für die Programmmacher jetzt wiederhergestellt und auch künftig kein Aufflackern des UKW-Streits mehr zu befürchten?
Nun, die vereinbarten Eckpunkte sind schon sehr weitgehend. Der in den nächsten zwei Wochen anstehende Vertragsschluss ist aber auch kein Selbstläufer, es gibt sicherlich auch noch offene Fragen. Und die Bundesnetzagentur hält eine Regulierung tatsächlich daher immer noch in der Hinterhand. Notwendig wird die aber wohl nicht mehr. Nach hinten raus werden die Verträge sehr lange Laufzeiten haben und hoffentlich technisch und kommerziell auch belastbar sein. Ich glaube aber, dass jeder, der gedacht hat, dass man mit UKW-Antennen schnelles Geld verdienen könnte, verstanden hat, dass es sich hier nicht um ein beliebiges Spekulationsgut handelt. Der ganze Vorgang wird ja auch noch politisch aufgearbeitet werden, so etwas darf sich ja auch in anderen Branchen nicht wiederholen.
Wie sehen jetzt die nächsten Schritte aus, für die weitere Umstellung der UKW-Sender?
Nachdem eine Einigung absehbar war, konnte UPLINK in der letzten Woche beginnen, die zum Teil seit Februar dieses Jahres bundesweit installierten neuen Sender endlich auf die Antennen aufzuschalten. An diesen Standorten schließen wir dann ja eine Abschaltung damit ab sofort auch faktisch aus. Auf der Zeitschiene bedeutet das für uns praktisch eine Verzögerung von 2 bis 3 Monaten. Fertig sein wollen wir mit den über 500 Umstellungen jetzt Ende des Sommers. Die alten Sender der Media Broadcast werden entsprechend abgeschaltet und werden zukünftig wohl als Ersatzteillager für solche Kunden dienen, die weiterhin bei der Media Broadcast verbleiben, also z.B. in Bayern und in Niedersachsen.