Menue-Button
WERBUNG
Mein kostenfreies Live-Webinar: ALS EXPERTE DIGITAL WIRKSAM SICHTBAR WERDEN - FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE UND DEREN KOMMUNIKATIONS­VERANTWORTLICHE
← FACHDEBATTE
Interview12.04.2019

Netzbetreiber müssen Ladepunkte kennen

Wie die Stromnetze die E-Mobilität meistern

Elfried Dieling, Leiter Netzmanagement Strom / Telekommunikation bei EWE NETZ Quelle: EWE Elfried Dieling Leiter Netzmanagement Strom / Telekommunikation EWE NETZ
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Elektromobilität ist für Verteilnetzbetreiber in Deutschland"schon heute Realität, mit konkreten Auswirkungen auf die Netzplanung", sagt Elfried Dieling, Leiter Netzmanagement Strom / Telekommunikation bei EWE NETZ. Den Herausforderungen der Zukunft stellt sich sein Unternehmen mit einem kostenoptimierten Konzept aus Netzverstärkungen und intelligenten Lösungen.





Die Zahl der E-Autos in Deutschland soll in den kommenden Jahren stark steigen, doch viele Experten befürchten, dass die Stromnetze nicht hinreichend darauf vorbereitet sind – wie sehen Sie das?
Hinsichtlich des Markthochlaufs der Elektromobilität kann - Stand heute - keine einzelne robuste Zahl genannt werden, da es aufgrund der unklaren Entwicklung des Verkehrssektors noch kein allgemein anerkanntes Szenario gibt (s. Metastudie von FNN/VDE und BDEW zur Netzintegration Elektromobilität). Der Markthochlauf von Elektromobilität ist für Verteilnetzbetreiber in Deutschland allerdings schon heute Realität, mit konkreten Auswirkungen auf die Netzplanung.

Klar ist, Sektorenkopplung kann ohne aktives Mitwirken der Verteilnetzbetreiber nicht gelingen. Auswirkungen auf die Stromnetze errechnen wir anhand von Szenarien und leiten daraus Maßnahmen ab, die die Netzstabilität weiterhin jederzeit gewährleisten.

Die Anforderungen an die Niederspannungsstromnetze sind im Wesentlichen abhängig von der Anzahl und dem Leistungsbedarf zukünftig gleichzeitig stattfindender Ladevorgänge an heimischen Ladepunkten. Eine marktseitige Beeinflussung von Ladevorgängen durch Aggregatoren, „Schwarmbildung“ z.B. auch durch Fahrzeughersteller wird diese Gleichzeitigkeiten nochmals signifikant erhöhen und damit weiteren Netzausbaubedarf erfordern.

Netzbetriebsmittel haben üblicherweise kalkulatorische und technische Nutzungsdauern von über 30 Jahren. Langfristig effizient wirkende Umbaumaßnahmen, die ganze Sektoren betreffen, benötigen eine transparente und umfangreich abgestimmte Rahmensetzung, die für alle Stakeholder Planungssicherheit schafft. Erste Weichen wurden hierfür zum Beispiel durch die neue Meldepflicht für Ladepunkte gestellt. Denn eins steht fest: Wir können Ladepunkte für unsere Netzdimensionierung nur berücksichtigen, wenn wir von ihnen Kenntnis erlangen. Daher kommt der Anmeldung der Ladepunkte durch die Netzkunden und Elektro-Installateure besondere Bedeutung zu. Wir sind froh, dass diese Notwendigkeit nun auch Einzug in die Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) gefunden hat.

Intelligente Ladestationen könnten die Last zeitlich verteilen, würden aber den Ladevorgang verlängern – welchen Beitrag können derartige Systeme für eine sichere Stromversorgung leisten?
Der netzdienliche Einsatz intelligenter Ladestationen soll nur in Fällen Anwendung finden, in denen die durchschnittliche Parkzeit die erforderliche Ladezeit in der Regel deutlich übersteigt – ob zu Hause oder am Arbeitsplatz, ohne nennenswerte Komforteinbußen für die Kunden.

Intelligente Ladestationen können den für einen Massenmarkt notwendigen Netzausbau signifikant reduzieren. Zudem können durch intelligente Lösungen Erneuerbare Energien besser integriert und die Sektoren Wärme, Mobilität und Energie kosteneffizient gekoppelt werden.

Natürlich bewirkt mehr Intelligenz im Netz auch mehr Möglichkeiten zur Echtzeitanalyse der Netzstabilität und ermöglicht somit vorausschauendes Engpassmanagement im Sinne der weiterhin hohen Stromversorgungssicherheit.

Insbesondere in einzelnen Regionen mit einem hohen Anteil an Familien mit mittlerem oder hohem Einkommen könnte es zu einem vergleichsweise schnellen Anstieg der E-Mobilität kommen – wie müssten diese Gebiete unterstützt werden?
Den von EWE NETZ bis 2030 angenommenen Hochlaufzahlen für Elektromobilität, sowie einer weiteren Verstromung im Wärmesektor und eines weiteren Zubaus Erneuerbarer Energien, begegnen wir mit einem kostenoptimierten Konzept aus Netzverstärkungen und intelligenten Lösungen (z.B. regelbare Ortsnetztrafos und Anbindungen digitaler Heimenergiemanagement-Lösungen unserer Kunden).

Entlang der Fernverkehrsstrecken wächst mit zunehmender E-Mobilität der Bedarf an Kapazitäten. Was ist aus Ihrer Sicht diesbezüglich zu tun?
Netzanschlüsse für Schnellladestationen sind bzgl. ihrer Leistung mit Weitsicht und mit einer zum Markthochlauf und der damit einhergehenden Nachfrage skalierbaren Technologie (z.B. auch mit der Verwendung von Vorladespeicher) zu konzipieren.

UNSER NEWSLETTER
Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN
■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Florian Regnery
Referent
Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)

Florian Regnery - Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)
E-Autos | Versorgungssicherheit

Verband sieht wegen E-Autos ■ ■ ■

Warum Deutschland sich aber nicht ausruhen darf

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Florian Regnery
Referent
Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Armin Gaul
Leiter „Koordination Technische Produktentwicklung“
innogy SE

Armin Gaul, Leiter des Bereichs „Koordination Technische Produktentwicklung“ der innogy SE
E-Autos | Versorgungssicherheit

Strombedarf durch E-Mobilität ist kein ■ ■ ■

Warum wir eine intelligente Orchestrierung der ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Armin Gaul
Leiter „Koordination Technische Produktentwicklung“
innogy SE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Sven Haase
Unternehmensentwicklung
envia Mitteldeutsche Energie AG

Dr. Sven Haase, Unternehmensentwicklung enviaM
E-Autos | Versorgungssicherheit

Dynamische Netzentgelte für sichere ■ ■ ■

Wie enviaM sich auf die E-Auto-Versorgung der ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Sven Haase
Unternehmensentwicklung
envia Mitteldeutsche Energie AG

ZUR FACHDEBATTE
■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt

INITIATORIN
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
Meinungsbarometer.info

Uwe Schimunek

INITIATOR
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Thomas Barthel

INITIATOR
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNS

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.