Während der Pandemie gab es für Hotels und Beherbergungsbetriebe Zuschüsse für die Digitalisierung. Wie sind die Unternehmen heute diesbezüglich aus Ihrer Sicht aufgestellt?
Die COVID-19-Pandemie hat in ihren Auswirkungen allgemein in der gesamten Gesellschaft für einen Digitalisierungsschub gesorgt. In der deutschen Hotellerie sind Zuschüsse für Digitalisierung als Gründe für einen Digitalisierungsschub einerseits zu nennen. Andererseits ebenso das verstärkte Bedürfnis der Gäste nach Abstand und Hygiene. Dies zeigte sich insbesondere in einer erhöhten Nachfrage nach und Bereitschaft zum Online-Check-In in Hotels. Clevere Hoteliers haben die Zeit des Lockdowns und der teilweise zwangsweisen Schließung der Betriebe genutzt, um Prozesse intern sowie im Gästekontakt zu überarbeiten. Investitionen in zeitgemäße Digitalisierungsmaßnahmen unterstützen dies.
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Der Gesetzgeber gibt viele Dokumentationspflichten vor. Wie könnte und sollte die öffentliche Hand die Digitalisierung der Hotels und Beherbergungsbetriebe auch weiterhin diesbezüglich fördern?
Die Datenschutzrichtlinien schützen Gäste und Hoteliers gleichermaßen. Andererseits stehen diese Richtlinien auch teilweise als bürokratische Hürde (z.B. was die Unterschrift auf dem Meldeschein angeht) der weiteren Digitalisierung von Prozessen entgegen. Eine Überprüfung der Umsetzungsmöglichkeiten erscheint ratsam.
Welche Unterstützung brauchen sie daneben in der nächsten Zeit?
Wichtig ist es, Arbeitskräfte und insbesondere Fachkräfte für die Branche zu begeistern. Eine Unterstützung in dieser Frage, sei es in der Imagebildung oder finanziell ist dringend angeraten.
Nach aktuellen Studien wird Erholung des Hotelmarktes zunächst vom inländischen Freizeitreisetourismus angetrieben - was bedeutet das für Sie?
Aktuell profitiert zwar der Markt der deutschen Ferienhotellerie vom wieder erwachten Inlandstourismus. Dies bedingt sind natürlich hauptsächlich durch Reisebeschränkungen jedweder Art ins Ausland. Die deutsche Ferienhotellerie hat daher eine herausragende Chance, sich zu profilieren. Der Geschäftsreise-, Tagungs- und Messemarkt hinkt dieser Entwicklung noch hinterher. Größere Meetings sind teilwiese durch behördliche regionale Auflagen noch nicht durchführbar oder aber äußerst volatil in der Planung. Bereits 2022 könnte sich dieses Bild deutlich ändern: Die Reiselust der Leisure Reisenden ins Ausland wird bei rückläufigen Reisebeschränkungen wohl deutlich zunehmen. Dafür wird erwartet, dass sich der Business Travel Markt voraussichtlich erholen wird. Daran zeigt sich, dass nicht die deutsche Hotellerie insgesamt betrachtet werden kann, sondern die einzelnen Segmente differenziert betrachtet werden müssen.