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Medienhüter begrüßen UKW-Einigung

Entgegenkommen der Media Broadcast war moralische Verpflichtung

Reiner Müller, Bereichsleiter Technik, Stv. Geschäftsführer der BLM Quelle: BLM Reiner Müller Stv. Geschäftsführer BLM 21.06.2018
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Ich bin auch sehr froh, dass sich eine Einigung zwischen dem Verkäufer Media Broadcast, den fünf Investoren, den Dienstleistern Uplink und Divicon und den Hörfunkveranstaltern, die letztlich die Kosten zu tragen haben, gefunden wurde." Das sagt Reiner Müller, Bereichsleiter Technik, Stv. Geschäftsführer der BLM. "Dass die Media Broadcast nun, offensichtlich auch mit finanziellem Entgegenkommen, zu einer Lösung in diesem unsägliche Streit beigetragen hat, halte ich nicht nur für gut, ich erachte es auch als ihre moralische Verpflichtung, durch dieses Entgegenkommen den terrestrischen Hörfunk in Deutschland nicht schwer zu schädigen."







Viele Millionen Radiohörer können aufatmen, die UKW-Abschaltung ist vom Tisch. Wie bewerten Sie die Einigung und den Erfolg? 
Ich bin auch sehr froh, dass sich eine Einigung zwischen dem Verkäufer Media Broadcast, den fünf Investoren, den Dienstleistern Uplink und Divicon und den Hörfunkveranstaltern, die letztlich die Kosten zu tragen haben, gefunden wurde. Die Gefahr der Abschaltung einzelner Sender ist letztlich dadurch entstanden, dass von den technischen Dienstleistern m.E. die Grundzüge der betriebswirtschaftlichen Wertschöpfungskette nicht anerkannt wurden bzw. sie Verträge mit Kunden geschlossen hatten, die ihnen keine ökonomische Flexibilität eröffneten. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass 24 Hörfunkkunden in Deutschland (1/3 des Marktes) von der Möglichkeit des Vorkaufsrechtes Gebrauch machten und ihre terrestrische, analoge Zukunft selbst in die Hand nahmen. Der "Ärger der letzten Monate" drehte sich ausschließlich darum, dass die technischen Dienstleister mit den Käufern der Versteigerung nicht einig wurden. Leider haben sich auch die betroffenen Hörfunkveranstalter in dieser Phase überraschend zurück gehalten und wenig zur Lösung beigetragen.

Auch die Media Broadcast unterstützt die Einigung wirtschaftlich, ein gutes Signal?
Bedauerlicherweise hat uns die Media Broadcast im März letzten Jahres die Einstellung  des UKW-Sendernetzbetriebes mitgeteilt und uns UKW-Kunden doch etwas ratlos in den Regen gestellt.  Dass die Media Broadcast nun, offensichtlich auch mit finanziellem Entgegenkommen, zu einer Lösung in diesem unsägliche Streit beigetragen hat, halte ich nicht nur für gut, ich erachte es auch als ihre moralische Verpflichtung, durch dieses Entgegenkommen den terrestrischen Hörfunk in Deutschland nicht schwer zu schädigen. Es darf aber nicht vergessen werden, das Media Broadcast seit Jahren von einer kaum mehr zu verstehenden Regulierung der BNetzA und Wunsch alternativer Sendernetzbetreiber und der privaten Hörfunkverbände getrieben wurde.

Ist die Planungssicherheit für die Programmmacher jetzt wieder hergestellt und auch künftig kein aufflackern des UKW-Streits mehr zu befürchten?
Ich hoffe nur, dass auf dem verbleibenden Weg bis hin zu unterschriebenen Verträgen die erzielte Einigung von einzelnen Partnern nicht wieder in Frage gestellt wird. Das Verhalten eines einzelnen Marktpartners in den letzten 12 Monaten schließt diese Gefahr leider nicht aus. Ich sehe leider die Gefahr gerichtlicher oder regulativer Streitigkeiten noch nicht gänzlich ausgeräumt, da uns diese auch schon vereinzelt angedroht wurden. Die UKW-Veranstalter sollten davon jedoch unbehelligt bleiben und ihre wirtschaftliche Basis, die noch ein paar Jahre auf UKW aufbaut, sollte nun wieder gesichert sein. 

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