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Kein frisches Geld für alte Antennen

Warum jetzt die Kräfte für die Digitalisierung gebündelt werden müssen

Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer, Direktorin Produktion und Technik beim BR Quelle: BR/Ralf Wilschewski Prof. Dr. Dr. Spanner-Ulmer Direktorin BR 24.04.2018
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"In der Tat führen die öffentlichen Diskussionen über die Abschaltung einzelner UKW-Antennen zu einer erheblichen Verunsicherung der Hörerinnen und Hörer. Unsere Beobachtung ist aber auch, dass sich viele Hörerinnen und Hörer jetzt intensiver mit DAB+ Radio auseinandersetzen um für die Zukunft gewappnet zu sein." Das sagt Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer, Direktorin Produktion und Technik beim BR. "Ziel muss es jetzt sein, die Kräfte für einen Sprung des Hörfunks in die digitale Welt zu bündeln und nicht frisches Geld für alte, längst abgeschriebene Antennen ausgeben zu müssen."







Radio und Audio sind echte Erfolgsformate und wichtige Treiber für Inhalteanbieter, Endgeräteindustrie und den Handel. Wie stark beeinflussen die Negativschlagzeilen rund um den Verkauf der UKW-Netze den ganzen Radiomarkt?
In der Tat führen die öffentlichen Diskussionen über die Abschaltung einzelner UKW-Antennen zu einer erheblichen Verunsicherung der Hörerinnen und Hörer. Bei Anfragen in unserer Abteilung Technische Information können wir mit dem Hinweis auf die unabhängige UKW-Infrastruktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den alten Bundesländern zu einer Beruhigung beitragen. Unsere Beobachtung ist aber auch, dass sich viele Hörerinnen und Hörer jetzt intensiver mit DAB+ Radio auseinandersetzen um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Wie sollten Bund und Länder jetzt helfen, die Liberalisierung der UKW-Netze im Sinne der Radioveranstalter umzusetzen? Was kann ggf. die Bundesnetzagentur tun?
Hier treffen die Interessen insbesondere der privaten Programmanbieter nach einer kostengünstigen, flächendeckenden Versorgung auf die ebenfalls nachvollziehbaren Interessen der Netzbetreiber und Erwerber der Antennen. Hinzu kommt, dass der bisher vorgenommene Härtefallausgleich, der eine Flächenversorgung erleichtert hat wegfällt. Insofern ist dies eine verfahrene Situation, in der regulierende Eingriffe, gleich von welcher Seite, sehr sorgfältig abgewogen werden müssen.

Wäre jetzt nicht ein günstiger Zeitpunkt den bundesweiten „Aktionsplan für die Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter" zügig umzusetzen und ebenso eine Verpflichtung der Hersteller zum Einbau digitaler Empfangsmöglichkeiten?
An dem bundesweiten Aktionsplan zur Digitalisierung der Hörfunkverbreitung wird, nach einer kurzen Unterbrechung durch die Regierungsbildung in Berlin, konsequent weitergearbeitet. Bekanntlich stehen dabei Fragen der Migration, der Interoperabilität von Radioempfängern und des künftigen Umgangs mit zurückgegebenen UKW-Frequenzen auf der Tagesordnung. Ziel muss es sein, die Kräfte für einen Sprung des Hörfunks in die digitale Welt zu bündeln und nicht frisches Geld für alte, längst abgeschriebene Antennen ausgeben zu müssen.

Der BR gilt bei der Digitalisierung des Rundfunks als vorbildlich. Welche Maßnahmen und Pläne wollen Sie für die weitere Digitalisierung der Übertragungswege in Bayern angehen?
Einen entscheidenden Schritt haben wir gemeinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM) durch die Verbreitung von lokalen und regionalen Hörfunkangebote getan. Auch in der kommenden Kommunikation lösen wir, gemeinsam mit  unseren Partnern vom Privatfunk, das Versprechen "DAB+ - mehr Radio" ein und bieten echten Mehrwert vor allem in der Programmvielfalt. Die steigenden Abverkaufs- und Reichweitenzahlen in DAB+ in Bayern bestätigen dies eindrucksvoll. Einen weiteren Schub wird die Digitalradioentwicklung nicht nur in Bayern sicherlich durch den Start des zweiten bundesweiten DAB+ Multiplexes, durch die Ausbau der regionalen Versorgung und den weiteren Ausbau Flächenversorgung unseres Netzes erfahren.

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