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Eigene Karriereseite im Storytelling-Format ist essentiell

Chatbots geben rund um die Uhr Antworten auf Fragen zum Beruf

Florian Schrodt, Leiter Personalmarketing bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) Quelle: Verkehrsbetriebe Zürich Florian Schrodt Leiter Personalmarketing Verkehrsbetriebe Zürich 13.07.2021
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Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info
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Recruiter müssen einiges wissen und vieles beachten: "Um ins Gespräch zu kommen, muss man die Informationsbedürfnisse der Menschen kennen und ernst nehmen. Deshalb haben wir unsere Inserate so gestaltet, dass Menschen ernsthaft reflektieren können, ob die Stelle zu Ihnen passt. Digitale Tools helfen uns effizienter zu werden, aber vor allem auch neuen Mehrwert zu kreieren.", sagt der Personalmarketingleiter Florian Schrodt von den Verkehrsbetrieben Zürich.







Welche Möglichkeiten sollten Unternehmen in herausfordernden Zeiten stärker nutzen, um auf vakante Stellen aufmerksam zu machen? 
Wie sagten die Internet-Pioniere des "Cluetrain Manifests" bereits Ende des letzten Jahrtausends? "Märkte sind Gespräche." Wer die richtigen Menschen am Arbeitsmarkt erreichen will – aktive als auch passive Kandidatinnen und Kandidaten – muss ins Gespräch kommen und runter vom Elfenbeinturm. Ein Stelleninserat ist auch heute noch ein digitales Abbild einer analogen Werbetafel – meistens, denn das wollten wir ändern. Um ins Gespräch zu kommen, muss man die Informationsbedürfnisse der Menschen kennen und ernst nehmen. Deshalb haben wir unsere Inserate so gestaltet, dass Menschen ernsthaft reflektieren können, ob die Stelle zu Ihnen passt. Ein Video der zukünftigen Chefin bzw. des zukünftigen Chefs, transparente Lohnangaben, die Skizze eines Tagesablaufs oder auch ein Bild des Arbeitsplatzes. Zudem immer ein Link zu mehr Informationen für Unschlüssige. Ausserdem ist unsere Karriereseite komplett im Storytelling Modus – kleine Geschichten mit Infotainment-Charakter. Warum? Weil wir damit die Menschen am Leben und Arbeiten in der VBZ teilhaben lassen können. Von Projekten, Initiativen, Tipps und Alltagsgeschichten kann man auf vbz.jobs – im wahrsten Sinne – alles erfahren. Von VBZlern für zukünftige Kolleginnen und Kollegen. So können Interessierte für sich entscheiden, ob all dies für Sie ansprechend ist und passt.  

Damit die Stories auch gut ankommen, haben wir uns etwas Weiteres einfallen lassen. 76% der Kandidatinnen und Kandidaten sagen laut Umfragen, dass sie Informationen von Menschen glaubwürdiger finden als von Unternehmen. Deshalb haben wir unsere VBZ Content Community ins Leben gerufen – eine Plattform, auf der wir unseren Mitarbeitende Jobs und Stories zur Verfügung stellen, die sie in ihr Netzwerk teilen können. Schon über 20% aller Mitarbeitenden machen mit (die uns über 30.000 Zugriffe auf die Karriereseite beschert haben) und gestalten so mit uns das VBZ Team der Zukunft. Und das Wichtigste: Wir erreichen so die Peergroup-Netzwerke, die uns sonst vielleicht verschlossen geblieben wären. Seien wir ehrlich: Besser kann man gar nicht ins Gespräch kommen.

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Welche Vorteile bieten Video-Bewerbungsinterviews gegenüber dem bewährten Face-to-Face-Bewerbungsgespräch?
Video Interviews bieten die Möglichkeit, mit relativ wenig Aufwand einen ersten virtuellen Eindruck voneinander zu gewinnen. Das erlaubt eine erste Reflexion, ohne mühselig Kalender wälzen und Anreisen planen zu müssen. Somit lassen sich Zeit und Geld und sparen – und man ist unabhängiger von einschränkenden Faktoren, wie uns die aktuelle Situation zeigt. Bei zeitversetzten Videointerviews kann man sogar noch entsprechende Verhaltensanker hinterlegen, um hier ein gutes erstes Auswahlinstrument zu haben.


Wie können digitale Tools eingesetzt werden, um die oftmals monatelang andauernden Onboarding-Prozesse zu unterstützen? 
Vernetzung funktioniert nirgendwo einfacher als im digitalen Raum. Schaffen Sie digitale Gesprächsanlässe und erste Vernetzungsmöglichkeiten. Wichtig ist Menschen in einem neuen Job doch, dass man ein Gefühl der Zugehörigkeit zur zukünftigen Arbeitgeberin erhält und Zugang zu den Kolleginnen und Kollegen erhält. Selbst in simplen Videokonferenzen kann man zudem Aha-Momente wirkungsvoll einsetzen, wie es Martin Maas von der Helvetia gezeigt hat. Er hat im Welcome Meeting als Überraschung einfach Pizza zu jedem nach Hause liefern lassen.


Warum ist es wichtig, beim Recruiting strategisch vorzugehen?
Der Recruiting Prozess ist für Unternehmen als auch Kandidatinnen und Kandidaten eine Journey aus vielen Einzelschritten. Wenn ein gutes Ergebnis rauskommen soll, muss der Eindruck bzw. der Ablauf stimmen. Jetzt gibt es aber eine Vielzahl von Prozessen, weil jede Vakanz bestenfalls eine passende Strategie haben sollte (Zielgruppen und Ausgangslagen sind eben verschieden). Deshalb gilt es, alle Recruiting-Abläufe miteinander zu verzahnen, und stetig zu überprüfen, um bestmögliche Ergebnisse und ebenso bestmögliche Erfahrungen für die Bewerbenden zu schaffen. Das geht nicht ohne übergeordnete Strategie. Rekrutierung ist wie ein Orchester, in dem alles aufeinander abgestimmt sein muss, damit ein Hörgenuss entsteht.

Wie wichtig ist die Bereitschaft von Unternehmen, in neue digitale Tools zu investieren und Personal darin einzuarbeiten?
Digitale Tools helfen uns effizienter zu werden, aber vor allem auch neuen Mehrwert zu kreieren. Nehmen wir das Beispiel unseres Chatbots. Er gibt Bewerbenden 24/7 die Möglichkeit, Antworten auf ihre Fragen zum Beruf der Trampilotin zu erhalten. Ausserdem können wir damit repetitive Arbeitsschritte automatisieren und haben mehr Zeit für das Wesentliche – in diesem Fall Zeit. Unsere Recruiterinnen und Recruiter haben jetzt mehr Zeit, um beispielsweise Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren. Und auch dabei hilft der Chatbot. Er liefert nämlich sagenhafte Einblicke zu den Bedürfnissen der Bewerbenden. Wenn wir wissen, welche Fragen unsere Bewerbenden beschäftigen, können wir auch bessere Antworten geben. Deshalb lassen wir die Insights aus dem Chatbot wiederum in unser Storytelling einfliessen, damit manche Fragen erst gar nicht mehr aufkommen. Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden unbedingt die Chance geben, neue Tools auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und damit neue Möglichkeiten bzw. Mehrwert zu schaffen. Aber digitale Tools bitte nicht nur als Selbstzweck oder Kopien des Analogen einführen!

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