E-Bikes verändern den Tourismus in den Alpen und erlauben es neuen Zielgruppen das Gebirge per Rad zu bereisen. Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in diesem Trend?
Wir sehen grundsätzlich Vorteile in dieser Entwicklung, weil dadurch der Aktionsspielraum der Menschen wächst. Viele können nun Touren machen, die sie mit einem Mountainbike ohne elektrische Unterstützung nicht hätten machen können. Das ermöglicht vielen Menschen die Bewegung und das Naturerlebnis im Freien und das ist etwas Positives.
Wie sollte die Infrastruktur für die erhöhte Zahl von (E-)Bikern im Gebirge angepasst werden?
Sicher muss man schauen, welche Wege und welche Regionen für MTBs und E-MTBs geeignet sind und wie man die Ströme steuert. Es gibt bereits seit längerer Zeit Gespräche zwischen dem Deutschen Alpenverein, dem Moutainbike Tourismus Forum und uns. Da geht es genau darum, wie man in Zukunft Freiräume schaffen kann, sowohl für Wanderer als auch für Mountainbiker und E-Mountainbiker. Wir glauben, dass ein verantwortungsvolles Miteinander geschaffen werden kann. Wir haben alle durchaus ähnliche Interessen, daher sind die Konflikte nicht groß.
Wer sollte eventuelle Regulierungen und Verbote kontrollieren und durchsetzen?
Das müssen natürlich die Behörden vor Ort beantworten. Aber aus unserer Sicht geht es zunächst um gegenseitige Rücksichtnahme. Das ist das A und O. Wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen, wird es auch keine Probleme geben. Wir haben gemeinsam mit dem DAV und dem Mountainbike Tourismusforum ein Bike-Booklet erstellt und verteilt das wichtige Hinweise zum rücksichtsvollen Miteinander in und mit der Natur beinhaltet.
Welche Rolle können Apps oder andere digitale Lösungen für eine naturverträgliche Besucherlenkung spielen?
Derzeit ist mir noch nicht bekannt, ob es für einzelne Regionen schon solche Initiativen oder Angebote gibt. Aber wenn ich freigegebene Routen zuverlässig planen und dann mit meinem Mountainbike oder E-Moutainbike befahren könnte, wäre das natürlich eine große Hilfe.