Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Ausbildung muss Schritt halten mit technologischem Wandel

Neben zeitgemäßem Equipment braucht es durchdachte Ausbildungskonzepte

Claudia Ade, Manager Trainees and Talents, CANCOM Quelle: CANCOM Claudia Ade Manager Trainees and Talents CANCOM 21.07.2021
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Defizite in der digitalen Berufsausbildung sieht Claudia Ade vom Müchener IT-Dienstleister CANCOM, neben teilweise veraltetem Equipment "vor allem in veralteten Lehrplänen und in der Lehrerfortbildung hin zu mehr digitalem Know-how". So brauche es u.a. neue Lernformen.







Wie schätzen Sie den generellen Stand der Digitalisierung in der Berufsausbildung ein?
Mit Blick auf das Angebot digitaler Lehrangebote hat sich in Ausbildungsbetrieben in den letzten Jahren sicherlich einiges getan. Grundsätzlich ist der Digitalisierungsstand sehr stark von der Branche, den jeweiligen Ausbildungsberufen und den Unternehmen selbst abhängig. In unserer Branche leben wir die Digitalisierung und gestalten sie aktiv mit. Daher richten wir auch die duale Berufsausbildung in unserem Unternehmen bestmöglich daran aus. Das heißt, wir berücksichtigen in allen unseren Ausbildungsbereichen sowohl die sich wandelnden Anforderungen an die Berufe, die sich durch die digitale Transformation ergeben, als auch neue technische Möglichkeiten bei unseren Lehrmethoden und fördern damit gleichzeitig auch die Digitalkompetenzen unserer Auszubildenden.

JETZT HERUNTERLADEN

DIE DOKUMENTATION DIESER FACHDEBATTE

DIE DOKUMENTATION ENTHÄLT

alle Debattenbeiträge ungekürzt im Original
Übersicht aller aktiven Debattenteilnehmer
Summary für Ihr Top-Management
MEHR ERFAHREN


Unterstützen und fördern Bund und Länder in ausreichendem Maß die Digitalisierung in der Ausbildung?
Die Bundesregierung fördert die Digitalisierung der beruflichen Bildung auf verschiedenen Ebenen mit dem Ziel, die Attraktivität von Ausbildungsberufen zu steigern und wettbewerbsfähig zu gestalten. Davon können vor allem Bildungseinrichtungen sowie kleinere und mittlere Unternehmen profitieren. Als großes Unternehmen können wir auf eigene Ressourcen zurückgreifen und bekommen keine direkte Unterstützung von Bund und Land für die Digitalisierung der Ausbildung. In den Berufsschulen ist die Digitalisierung in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich stark fortgeschritten. Defizite bestehen neben der technischen Ausstattung vor allem in veralteten Lehrplänen und in der Lehrerfortbildung hin zu mehr digitalem Know-how. Damit digitale Lehrangebote und die praktische Ausbildung effektiv ineinandergreifen, braucht es neben zeitgemäßem Equipment daher auch gut durchdachte Ausbildungskonzepte. Als Digitalisierungspartner von Schulen und Bildungseinrichtungen engagieren wir uns mit einem dezidierten Education-Expertenteam für digitale Bildung und unterstützen Initiativen und Verbände, um das Thema nachhaltig voranzutreiben.

Welche Weiterbildungsmaßnahmen müssen wie gefördert werden, damit das erlernte Know-how mit dem technischen Wandel standhält?
Damit das erlernte Know-how dem technischem Wandel standhält, müssen nicht nur Weiterbildungsmaßnahmen gefördert werden. Wir lernen und vertiefen unser Wissen am besten durch direktes Anwenden und die praktische Umsetzung im Berufsalltag, Stichwort „Training on the Job“. Zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen können ergänzend eingesetzt werden. Der technische Wandel schreitet schnell voran, sodass wir uns immer zügiger und kontinuierlich neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Daher spielen Soft Skills wie pragmatisches lösungsorientiertes Denken, Priorisierung, Selbstmanagement und Kommunikationsfähigkeit eine zunehmend größere Rolle. Konkret sollten z.B. digitale Kompetenzen und innovatives, agiles Denken gefördert werden. Hierzu müssen sich Auszubildende und Ausbilder mit neuen Lern- und Lehrmethoden auseinandersetzen und diese im Alltag anwenden.

Wie nützlich sind neue Lernformen als Grundlage für die Beherrschung neuer Produktionstechnologien?
Neue Lernformen in Form von Lernvideos, digitalen Lernforen, bis hin zu Gamification-Ansätzen sind nicht nur sehr nützlich, sondern auch wichtig, um sich in einem dynamischen Umfeld wie der IT-Branche ständig weiterzuentwickeln. Durch neue Lernformen wird Wissen schneller und leichter vermittelt – und von überall zugänglich. Das Lernen wird damit selbstbestimmter und besser in den Alltag integrierbar. Damit können Mitarbeiter noch zielgerichteter und rascher weitergebildet werden. Neue Technologien und die damit verbundene Automatisierung sorgen dafür, dass sich Arbeitsprozesse beispielsweise stetig verändern und auch Produktionsberufe immer IT-lastiger werden. Durch smarte, in die betriebliche Praxis integrierte Apps, können Theorie und Praxis verbunden werden und Auszubildende und Mitarbeiter Schritt für Schritt an neue Prozesse herangeführt werden. Das erhöht nicht nur den Lerneffekt, sondern verringert auch das Fehlerpotenzial.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Hubert Romer
Geschäftsführer
WorldSkills Germany e.V.

Hubert Romer, Geschäftsführer WorldSkills Germany e.V.
Berufsausbildung | Industrie

Vom Vorratswissen zum Performancewissen

Welche Hürden die Digitalisierung in der ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Hubert Romer
Geschäftsführer
WorldSkills Germany e.V.

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Steffen Rusetzki
Geschäftsführer
Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V.

Steffen Rusetzki, Geschäftsführer Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V.
Berufsausbildung | Industrie

Ausbildung 4.0 wird nicht die letzte ■ ■ ■

Erwerb digitaler Kenntnisse und Fähigkeiten als ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Steffen Rusetzki
Geschäftsführer
Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V.

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser
Präsident
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Berufsausbildung | Industrie

Veränderungsgeschwindigkeit wird ■ ■ ■

Bildungszeiten und -maßnahmen immer weiter ausbauen

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser
Präsident
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

ZUR FACHDEBATTE

■■■ DIESE FACHDEBATTE KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Rempe

INITIATOR
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.