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Auf Rügen gibt es noch Geheimtipps

Wie auf der Ostseeinsel die Touristenströme gelenkt werden

Mana Peter, Geschäftsführerin Tourismuszentrale Rügen GmbH Quelle: Tourismuszentrale Rügen Mana Peter Geschäftsführerin Tourismuszentrale Rügen GmbH 17.09.2018
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Vor allem in den Naturschutzgebieten werden "bereits seit Jahren die Besucherströme gezielt gelenkt", sagt Mana Peter, Geschäftsführerin Tourismuszentrale Rügen GmbH. In digitalen Apps sieht die Managerin durch eine Chance und nennt ein gutes Beispiel.







Die Medienberichte über Zugangsbegrenzungen zu touristischen Attraktionen häufen sich – müssen auch bei Ihnen schon Zugänge zu Zielen beschränkt werden? 
Nein, es ist meines Wissens auch nichts dergleichen geplant, auch wenn wir in den Sommermonaten je nach Wetterlage Spitzentage haben. Neben den schönen Sandstränden auf Rügen ist die Natur eins der Hauptreiseanlässe unserer Besucher. Allerdings werden vor allem in den Naturschutzgebieten bereits seit Jahren die Besucherströme gezielt gelenkt. Beispielsweise werden in den Gebieten spezielle Wanderwege angeboten, die abseits der Kernzonen liegen. Außerdem bieten spezielle Besucherzentren wie das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl (im Nationalpark Jasmund) oder der Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums Rügens (umgeben von der DBU Naturerbefläche Prora) viele besondere Einblicke. Sie sind auf der Insel gelungene Beispiel dafür, wie geschützte Bereiche vielen Besuchern zugänglich gemacht werden können, ohne die umgebende Flora und Fauna zu sehr zu stören. Auch ein großes Angebot geführter Wanderungen trägt dazu bei, Besucherströme bewusst zu lenken und sensible Bereiche zu schützen. Im Biosphärenreservat Südost-Rügen hat man jetzt damit begonnen, Besuchererhebungen im Naturschutzgebiet Zicker Berge vorzunehmen, um die Entwicklung eines nachhaltigen Besuchermanagements voranzutreiben – aber auch hier ist derzeit keine Beschränkung geplant.

Digitale Reiseführer und App führen Reisende an die schönsten Orte der Welt, oft auch aufgrund von Tipps von Nutzern - inwieweit kann es heute überhaupt noch Geheimtipps geben?
Tatsächlich sind immer weniger Geheimtipps wirkliche Geheimtipps, das stellen wir auf Rügen natürlich auch fest. Schon früher hat es sich schnell herumgesprochen, wenn ein Restaurant eine hervorragende Küche hatte, ein Café besonders cremiges Eis verkaufte oder eine neue Radroute herrliche Ausblicke versprach. Im Zeitalter der Digitalisierung verläuft der Informationsfluss noch schneller und effizienter, es ist also eine natürliche Entwicklung. Nichtsdestotrotz gibt es auch auf Rügen noch ein paar Geheimtipps. Doch die darf ich Ihnen natürlich nicht verraten, sonst sind sie nicht mehr geheim ;-).
 
Wie erfährt der Reisende, wo er Ruhe finden kann – ohne auf tausende Gleichgesinnte zu treffen?
Die Besucher, die vor allem Ruhe suchen, kommen meist in der Nebensaison zu uns. Aber auch in den Ferienmonaten finden Familien im Inselinneren abseits der Strände und Badeorte etwas weniger stark besuchte Orte. Diese Informationen findet man auch auf der ruegen.de, in unserem Blog wirsindinsel.de und in unserem neuen Rügen pur Magazin, welches in 2019 erscheint. Aber auch die Rügen-App gibt regelmäßige Tipps, auch für Ruhesuchende. 
 
Inwieweit können digitale Apps zur Steuerung von Touristenströmen besonders attraktive Ziele auch entlasten?
Da fällt mir die Naturerbe-App ein. Sie ist ein Kooperationsprojekt der Heinz Sielmann Stiftung, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Naturstiftung David, NRW-Stiftung, Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe sowie der DBU Naturerbe GmbH. Eine Karte gibt einen Überblick über viele Flächen des Nationalen Naturerbes. Dabei handelt es sich größtenteils um ehemals militärisch genutzte Liegenschaften, die aufgrund ihrer Historie eine besonders hohe Artenvielfalt aufweisen. Auf Rügen wird die DBU Naturerbefläche Prora erlebbar gemacht. Entlang der Wanderwege lernen Nutzer viele seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten kennen, ohne diese in ihrem Lebensraum zu stören. Sensible Kernzonen bleiben so geschützt. Ich denke, dass dieses Prinzip auch auf andere touristisch attraktive aber sensible Gebiete übertragen werden könnte.

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