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Österreichs Privatsender gegen Beschneidung der Verbreitungswege

Wer welche Frequenzen nutzen sollte - und warum

 Corinna Drumm, Geschäftsführung Verband Österreichischer Privatsender Quelle: VÖP Gruber Corinna Drumm Geschäftsführerin Verband Österreichischer Privatsender 24.03.2023
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Das sogenannte Sub700 MHz Band ist das letzte verbliebene Frequenzspektrum, das für terrestrisches Fernsehen genutzt wird", betont  Corinna Drumm vom Verband Österreichischer Privatsender. Vor der kommenden Weltfunkkonferenz nennt sie Gründe, warum diese Frequenzen weiter für den Rundfunk zur Verfügung stehen sollten.







Immer neue Anwendungen führen zu immer neuen Konkurrenten im engen Frequenz-Spektrum. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die verschiedenen Interessen bei der kommenden Weltfunkkonferenz (WRC) gütlich zusammenzubringen?
Das sogenannte Sub700 MHz Band ist das letzte verbliebene Frequenzspektrum, das für terrestrisches Fernsehen genutzt wird. Wenn dieses Frequenzband für Mobilfunk umgewidmet wird, bedeutet das gleichzeitig das Ende für terrestrisches Fernsehen. Angesichts des sehr großen Frequenzspektrums, das bereits vom Mobilfunk genutzt wird, sehe ich keine Rechtfertigung für diesen starken Eingriff in die Rundfunkverbreitung. Bei all dem muss die wichtige gesellschaftliche Rolle berücksichtigt werden, die Medien in einer Demokratie innehaben. Eine Beschneidung der Verbreitungswege halte ich im Sinne der Medienvielfalt nicht für sinnvoll.

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Eine Reihe von Playern fordert den Erhalt der sogenannten „Rundfunk- und Kulturfrequenzen“. Wofür werden diese gebraucht?
Der Rundfunk arbeitet kontinuierlich an technologischen Innovationen, auch im Bereich der Verbreitung. Eine potenziell hochrelevante Rundfunkverbreitungstechnologie der Zukunft ist „5G Broadcast“. Damit werden die kapazitären und interaktiven Vorteile von 5G mit den Vorteilen von Broadcasting vereint. Der österreichische Rundfunknetzbetreiber ORS hat hier bereits umfassende Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet und erst unlängst beim Mobile World Congress einige innovative Projekte vorstellt, konkret zu den Themen „seamless switching“, „Broadcast-on-demand“ und „low latency“ über 5G Broadcast auf 5G Broadcast-fähigen Prototyp-Smartphones.*

Welche Auswirkungen können die WRC-Entscheidungen für Warn-Routinen in Not- oder Katastrophenfällen haben?
Terrestrischer Rundfunk ist oft auch dort empfangbar, wo kein Mobilfunk- oder Festnetzbreitbandausbau stattfindet. Wenn es keinen terrestrischen Rundfunk mehr gibt und auch keine Nachfolgetechnologie wie 5G Broadcast, weil das Spektrum nicht mehr für Rundfunk nutzbar ist, sind Nutzer:innen im Not- oder Katastrophenfall ausschließlich auf die Verfügbarkeit ihres jeweiligen Mobilfunknetzes angewiesen, um Warnungen oder aktuelle Informationen in Notsituationen zu erhalten.

Die WRC entscheidet über eine Zuweisung, nicht über die konkrete Nutzung des Bandes - welche Spielräume bleiben dann vor Ort bei der praktischen Umsetzung?
In Mitteleuropa ist aus Gründen der grenzüberschreitenden Frequenzkoordination nur ein gemeinsamer Weg denkbar. Aus österreichischer Perspektive sind die Spielräume daher sehr begrenzt.

 

* siehe: https://www.ors.at/news/artikel/ors-mit-tv-uebertragungsinnovation-beim-mobile-world-congress-2023]

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