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Wie 5G das Entertainment revolutioniert

Über disruptiven Potenziale der neuen Mobilfunktechnologie

Nikola Marquardt, Mitherausgeberin des Fachdebattenportals Meinungsbarometer.info Quelle: Redaktion Dipl.- Journ. Nikola Marquardt Founder & Herausgeberin Meinungsbarometer.info 17.08.2021

Schneller, mobiler, vernetzter - der neue Mobilfunkstandard 5G soll die digitale Welt revolutionieren: beim Internet der Dinge, in (selbstfahrenden) Autos oder beim Entertainment. In unserer Fachdebatte nennt Carine Chardon vom ZVEI den Mobilfunkausbau in Deutschland sehr dynamisch, neben dem Ausbau von 5G werde auch weiterhin LTE bundesweit nachverdichtet. Sie sieht natürlich die hohen Datenübertragungsraten als zentralen Vorteil von 5G: „Diese ermöglichen völlig neue Anwendungen und Konzepte des Entertainments, etwa in der Übertragung von Live-Events.“ Auch bei bestehenden Angebote wie dem Videostreaming können die geringen Latenzen für bessere Angebote und höhere Qualität sorgen und das „gilt im Übrigen nicht nur für Entertainment-Angebote, sondern auch für Formen des mobilen Arbeitens.“

Daraus ergeben sich große Möglichkeiten. „Die Branche muss sich des Disruptionspotenzials bewusst sein“, mahnt Jennifer Bode von der Internet Economy Foundation. Im Entertainment-Bereich könnten durch 5G innerhalb kurzer Zeit Firmen zu Top-Playern werden, die heute noch keine Rolle spielen. Dabei seien Länder wie Japan Deutschland voraus, sodass die Gefahr bestehe, dass deutsche Anbieter das Nachsehen haben werden. „Hier ist aber zunächst die Politik gefragt, denn es ist absolut verständlich, dass viele deutsche Unternehmen nur begrenzt den passenden Content produzieren wollen, solange 5G nicht flächendeckend verfügbar ist.“

Christian Müller vom EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. und Technischer Leiter des ICM München betont die Potenziale der Technologie, die Veranstaltungen und die Beziehung zum Publikum erheblich verändern werden. Zugleich weiß er: „Komplexere Technologien stellen jedoch auch immer eine neue Herausforderung dar.“ So würden Veranstalter entweder abhängig von 5G-Providern sein, müssten eigene Campuslösungen realisieren oder könnten im besten Falle bei ausreichender 5G-Infrastrukturversorgung einer bestimmten Veranstaltungsfläche durch die Mobilfunk-Netzbetreiber die notwendige 5G-Quality-of-Service auch durch 5G-Netzwerk-Slicing erzielen.

Daniel Wolbers leitet die 5G-Produktentwicklung bei Media Broadcast und berichtet von einem 5G Campusnetz in der Nähe von Berlin, wo sein Haus Lösungen entwickelt und testet. Schließlich wolle kein Unternehmen in der Hektik des Produktionsalltags nicht erprobte Lösungen einsetzen. Er lädt alle interessierten Partner, Lieferanten und Kunden herzlich ein, das 5G Living Lab zu nutzen, um künftige Lösungen zu erarbeiten und die Zukunft mitzugestalten. Denn am Ende zählt nur eins: „Der reibungslose Produktionsablauf.“

Christian Wagner von der Bayerische Funknetz GmbH ergänzt die Vorteile von sogenannten privaten 5G-Netzen, mit ihnen könne man exklusiv einen Frequenzbereich für ein Gebiet nutzen. Kameras könnten etwa mit dem Production- und Monitoring-System unterbrechungsfrei und mit geringster Latenz angeschlossen werden. „Wenn einmal eine Infrastruktur realisiert ist, kann man sich somit mühevolles und aufwändiges Verkabeln eines Sets einsparen.“ So lässt sich eine nahtlose Datenübertragung über mehrere Funkzellen verteilt garantieren.

Sorgen um das Frequenzband macht sich Wolfgang Schöpe, Vorstands-Mitglied beim VPLT. 5G nutze also bereits bestehende Frequenzbereiche, die ihm zugewiesen werden. Unabhängig von einem eventuellen Nutzen für die Veranstaltungstechnik bedeutet das: "Durch die 5G-Anwendungen werden die nutzbaren Frequenzen für Funkmikrofone, In-Ear-Monitoring, Lichtsteuerung, Videokameras, die ohnehin sehr knapp sind, weiter reduziert.“ Im Ernstfall könne das dazu führen, dass Funkmikrofone und In-Air-Systeme komplett ausfallen „Und wir kehren zurück zur kabelgebundenen Anwendung der 70er Jahre.“ Daher sehe er 5G aktuell nicht als Option, um Veranstaltungen zu verbessern.

Stefan Richter von der MUGLER AG verweist in der Fachdebatte auf einen anderen Aspekt. Durch die niedrigen Latenzen, die 5G ermöglicht, wird es aus seiner Sicht besonders im Bereich von Virtual und Augmented Reality eine deutliche Verbesserung auf dem Medienmarkt und in der Veranstaltungsbranche geben. Beispielsweise bestehe durch 5G die Möglichkeit, bei Streaming- und Gaming-Events Nutzer mit VR-Headsets als Teil eines Videos werden zu lassen. „Durch die Kombination von 5G und Edge Computing wäre es dann auch möglich, die Verzögerungen bei Virtual und Augmented Reality zu minimieren, die im Moment noch bei vielen Nutzern zu Schwindel führt.“

Ivette Djonova vom Schweizer Verband SWICO betont indes, dass der Durchbruch von VR-Anwendungen nicht nur von der Access-Technologie abhängt, sondern v.a. von der Verfügbarkeit attraktiver Endgeräte. Die hohen Bandbreiten und tiefen Latenzzeiten von 5G ermöglichten dabei vielfältige VR-Angebote. „Wichtiger als VR scheint mir jedoch «Augmented Reality», also die Überlagerung der realen Welt mit virtuellen Informationen.“ In der Schweiz ist 5G seit April 2019 wird 5G in der Schweiz kommerziell angeboten allerdings kommt die Einführung wegen den strengen Schweizer Umweltauflagen aber nicht so schnell voran, wie ihr Verband es eigentlich für notwendig betrachtet.

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