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5G Campusnetze für die Entertainment-Industrie

Wie die neue Technologie für wen am besten funktioniert

Daniel Wolbers - Leiter der 5G-Produktentwicklung bei Media Broadcast Quelle: Media Broadcast Daniel Wolbers Leiter der 5G-Produktentwicklung MEDIA BROADCAST 19.03.2021
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"Die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie wird, ähnlich wie andere technische Evolutionen, die Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitern", erklärt Media-Broadcast-Experte Daniel Wolbers. Er erläutert auch, wie die Technologie für einzelne Anwender die besten Ergebnisse liefert und wann sie sich flächendeckend durchsetzen wird.







Mit dem zunehmenden Ausbau von 5G werden einschneidende Veränderungen im Entertainment- und Medienmarkt erwartet. Welche besonderen Chancen und Herausforderungen sehen Sie auf die Veranstaltungs-Branche zukommen?
Die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie wird, ähnlich wie andere technische Evolutionen, die Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitern. Wir haben beim Mobilfunk mit dem mobilen Telefonieren angefangen, heute ersetzen die mobilen Endgeräte damalige Personal Computer, und zwar mit einer Leistung, die frühere „Rechner“ um ein Vielfaches übertrifft – das haben wir mit Sicherheit nicht vorhergesehen. Ähnlich ist es auch bei 5G, wir sehen einige Anwendungen, die wir uns heute schon vorstellen können, über andere werden wir positiv überrascht sein, wenn wir uns in ein bis zwei Jahren erneut über dieses Thema unterhalten.

Im Kern wird 5G die Einsatzmöglichkeiten von Kameras in der Veranstaltungsbranche deutlich erweitern, heutige Standards in der drahtlosen Technologie arbeiten mit etwa 50Mbps im professionellen Bereich. Bei 5G sprechen wir von mehreren Gigabit die Sekunde. Zusammen mit dem Massenmarkt, den Mobiltelefonen, werden wir Kameras in ultrakompakter Bauweise erleben, die ein in sich geschlossenes System darstellen (Kamera, Encoding, 5-G Modem, Batterie) und die Aufnahmen ermöglichen werden, die wir heute noch nicht absehen. 360° Virtual Reality (VR) auf dem Fußballspielfeld, die Steuerung einer Drohne mit Echtzeitübertragung von Kamerabildern und Gestensteuerung, etc.

Mit diesen Anwendungen wird aber auch die Komplexität steigen, der Betrieb wird anspruchsvoller. Fakt ist auch: Die Veranstaltungsbranche besteht nicht aus 5G Experten, und 5G Experten kennen sich mit der Veranstaltungsbranche nicht aus. Es treffen Welten aufeinander. Genau diese Lücke füllen wir als Media Broadcast jedoch ideal aus.

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Welche Möglichkeiten ergeben sich aus 5G insbesondere für die Produktion von (Groß-) Veranstaltungen und welche Lösungen hätten Sie hier für interessierte Kunden?
Wie bereits erwähnt, können wir bereits einige Anwendungen absehen, viele aber noch nicht. Genau dieser Punkt hat uns dazu bewegt, in Vorleistung zu gehen. Wir haben in der Nähe von Berlin ein 5G Campusnetz aufgebaut, hier sind wir in der Lage Lösungen zu entwickeln und zu testen. Kein Unternehmen möchte in der Hektik des Produktionsalltags nicht erprobte Lösungen einsetzen, hier zählt nur eins: Der reibungslose Produktionsablauf. Wir laden deshalb alle interessierten Partner, Lieferanten und Kunden herzlich zu uns ein, das 5G Living Lab zu nutzen, um gemeinsam künftige Lösungen zu erarbeiten und die Zukunft mitzugestalten.

Sie haben langjährige Erfahrungen als Netzbetreiber im Bereich des Rundfunks. Welche Erfahrung bringen Sie gerade aus diesem Bereich für neue Kunden mit?  
Bei Media Broadcast kennen wir uns mit den folgenden Dingen besonders gut aus:

1. Hohe Bandbreiten, ein unkomprimiertes 1080p Signal liegt bei 3Gbps, UHD/4k vervierfacht den Bedarf an Bandbreite nochmals

2. Niedrige Latenz, wer will beim Endspiel der Fußballweltmeisterschaft schon als Letzter jubeln?

3. Die Signalverbreitung über die Luft, wir sind führend bei DAB+ und DVB-T 2HD

4. Ausfallsicherheit: Ein TV-Programm, egal ob linear oder VoD, fällt nicht aus – es läuft!

All das sind die Kernpunkte von 5G: Hohe Bandbreite, niedrige Latenz, hohe Ausfallsicherheit. Und das alles über die Luftschnittstelle. Was meinen Sie, reicht das?

Aus dem Bereich der Entertainment-Industrie ist zu hören, dass auf Grund einer großen Verzögerungszeit eine Tonanwendung, die auf 5G basiert, nicht möglich ist. Können Sie diese Befürchtung nachvollziehen?
Wir dürfen bei 5G zwei Dinge nicht vermischen: Es gibt Public 5G Netze und private 5G Netze. Die öffentlichen 5G Netze sind auf den Massenmarkt ausgelegt, sie geben hohe Downloadbandbreiten für viele Endgeräte her. Das passt leider so gar nicht mit den Anforderungen aus der Entertainment-Industrie zusammen, hier brauchen wir einen Upload, und zwar einen extrem schnellen. Das lösen wir mit einem privaten 5G Netz, dem sogenannten 5G Campusnetz. Hier steht uns eine von den Mobilfunkern völlig unabhängige Lösung bereit. Das Frequenzspektrum ist hier nicht nur deutlich größer (100MHz zwischen 3,7 und 3,8GHz), sondern wir können dieses 5G Campusnetz auch auf die Bedürfnisse der Entertainment-Industrie trimmen, hoher Upload bei minimaler Latenz.  

Wann rechnen Sie mit einer hinreichenden 5G-Verbreitung auf dem Consumer-Markt für weitere neue datenintensive Angebote im Massenmarkt?
Lassen Sie uns hier in die Vergangenheit schauen. Die Mobilfunkgenerationen dauern etwa zehn Jahre. Im Jahr 2000 wurde 3G (UMTS) entwickelt. 2007 stellte Steve Jobs das allererste iPhone vor. Drei Jahre später gab es die maximale Endgerätedurchdringung mit unzähligen Anwendungen in Appstores. Im April 2010 wurde 4G eingeführt und heute haben wir die maximale 4G Endgerätedurchdringung. Es wird also noch etwas dauern, bis jeder von uns ein 5G Mobiltelefon hat und nutzt. Im professionellen Bereich, in der Content Produktion oder auch in der Industrie fangen wir heute an und ich bin mir sicher, dass 5G in wenigen Jahren nicht mehr wegzudenken ist.  

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