Das Reiseverhalten normalisiert sich nach der Pandemie, dabei liegen Inlandsreisen besonders im Trend. Wie ist Ihr Bundesland auf diesen eingestellt?
Wir sind vorbereitet und freuen uns über diesen Trend. Dass Gäste unser Land besuchen ist ja keine Selbstverständlichkeit, sondern was Besonderes. Sie zeigen damit Interesse an der Region und an den Menschen. Gleichzeitig haben unsere Gäste bestimmte Erwartungen. Diese wollen wir gern erfüllen. Deshalb ist es wichtig, für unser Bundesland weiter als eine der beliebtesten Urlaubs- und Reiseregionen in Deutschland zu werben. Hier geht es vor allem um neue, spannende und vielfältige Angebote, um im harten Wettbewerb für mehr Gäste weiter vorn mithalten zu können. Wer touristisch erfolgreich sein will, muss intensiv auf seine Vorzüge aufmerksam machen.
Ich will Ihnen gerne einige Höhepunkte in diesem Jahr nennen: Von Attraktionen wie der im Bau befindlichen längsten Seebrücke in Prerow über den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, der Ende des Jahres als offizieller Sternenpark ausgewiesen werden soll, bis hin zum Radfernweg Berlin-Kopenhagen, der 2023 in den Mittelpunkt gerückt werden soll, hat das Urlaubsland viel zu bieten. Auch auf den 250. Geburtstag des Malers, Zeichners und Grafikers Caspar David Friedrich wollen wir für Individualreisende aufmerksam machen. Mecklenburg-Vorpommern will sich 2023 und darüber hinaus als Radreiseland empfehlen. Aus diesem Grund stellt beispielsweise der Landestourismusverband touristische Radrouten und insbesondere den Radfernweg Berlin-Kopenhagen in den Mittelpunkt. Rund 50 „Bett+Bike“-Betriebe säumen den Radfernweg Berlin-Kopenhagen. Mecklenburg-Vorpommern freut sich zudem auf die Eröffnung eines imposanten Bauwerkes: Ende April dieses Jahres wird der Skywalk Königsstuhl auf der Insel Rügen eröffnet. Auf dem schwebenden Rundweg wird die einmalige Aussicht vom Königsstuhl weiter ermöglicht und vor allem auch erlebbar gemacht.
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Individualreisen scheinen gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Was bedeutet das für Ihr Bundesland?
Mecklenburg-Vorpommern hat sich auf Individualreisen eingestellt. Für Individualreisende wird neben dem klassischen Badeurlaub am weißen Sandstrand eine einzigartige Vielfalt aus Erholungsmöglichkeiten und Aktivangeboten angeboten. Zudem gibt Angebote für Tagesausflüge mit abwechslungsreichen Erlebnisangeboten, Wochenend-Reisen und längere Familienurlaube. Hierfür wird die touristische Infrastruktur gezielt weiter ausgebaut.
Den Urlaubern ist Nachhaltigkeit am Urlaubsort sehr wichtig. Wie reagieren Sie auf diesen Trend?
Die Schaffung nachhaltiger touristischer Angebote und Strukturen hat in Mecklenburg-Vorpommern große Bedeutung genauso wie der weitere Ausbau des Qualitätstourismus. Das ist ein Trend nach dem auch die Gäste zunehmend die Entscheidung für ihr Reiseziel ausrichten. Nachhaltigkeit ist eine Grundlage für die Steigerung der Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes. In diesem Bereich können sich touristische Anbieter zu Anforderungen des nachhaltigen Tourismus im Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und Soziales schulen lassen. Es werden Nachhaltigkeitspotentiale bei Unternehmen identifiziert, Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt und umgesetzt und Ergebnisse kommuniziert. Darüber hinaus gibt es Zertifikate die dem Gast gerade bei diesem Thema als Orientierung und Nachweis dienen. Das sorgt für mehr Akzeptanz, Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit bei den touristischen Angeboten.
Bahnreisen werden – wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau – beliebter. Welche Rolle spielt der Ausbau des ÖPNV für den Tourismus in Ihrem Bundesland?
Der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) spielt in Mecklenburg-Vorpommern eine große Rolle. Ziel ist es, den ÖPNV weiterzuentwickeln und noch attraktiver zu gestalten, um mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn zu bewegen. Deshalb ist es sehr zu begrüßen, dass es Bund und Ländern gelungen ist, dass Deutschland-Ticket auf den Weg zu bringen. Am ersten Mai geht es an den Start. Gäste und Tagesausflügler können noch besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Urlaubsland entdecken. Mecklenburg-Vorpommern hat eine deutliche Ausweitung des Verkehrsangebots auf zahlreichen Linien im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf den Weg gebracht. Pünktlich zum Osterfest können Gäste beispielsweise mit der Südbahn in die attraktive Region der Mecklenburgischen Seenplatte fahren. An den Wochenenden wird der Saisonverkehr auf der Südbahn – von Parchim über Lübz und Karow nach Plau am See (RB19) sowie zwischen Waren (Müritz), Malchow und Plau (RB15) – wieder Fahrt aufnehmen. Geplant ist ein neuer Haltepunkt „Malchow Krebssee“. Darüber hinaus wird in Rövershagen (Landkreis Rostock) der neue Halt „Karls Erlebnishof“ (Purkshof) gebaut. Im Frühjahr soll der Bahnhof fertig werden.