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Interview18.12.2024

Warum Einführungsprozesse neuer Technologien klare Kommunikation brauchen

Stärkere Vernetzung von Stakeholdern und gemeinsames IT-Verständnis notwendig

Christiane Fruht Quelle: Christiane Fruht Christiane Fruht Inhaberin Fruht Klinikberatung
INITIATORIN DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
Meinungsbarometer.info
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"Ein Großteil der Klinik-Mitarbeiter erkennt trotz der initialen Mehrbelastung die enormen Chancen, die die Digitalisierung bietet", schätzt Christiane Fruht ein, Kommunikationstrainerin und Inhaberin von Fruht Klinikberatung.  Umgekehrt berichten viele Führungskräfte im Coaching mit Stolz über erfolgreich umgesetzte Projekte, die nicht nur technisch funktionieren, sondern den Klinikalltag spürbar erleichtern. Als großes  Problem für die schleppende Einführung neuer Technologien sieht sie eine klare und gut vernetzte Kommunikation. "Unterschiedliche Fachsprachen und Perspektiven sorgen oft für Missverständnisse, und es fehlt an einem offenen und regelmäßigen Austausch." Hinzu kommen fehlende Plattformen, auf denen IT-Experten, Krankenhaus-Verwaltungen und auch die Poitik wirklich miteinander ins Gespräch kommen können.





Wie sieht es generell in Sachen Digitalisierung der Medizin in den Krankenhäusern aus?
Die Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, ist aber weiterhin eine große Baustelle.

Die meisten Kliniken haben mittlerweile elektronische Patientenakten und digitale Patientenportale implementiert, was die Effizienz in der Patientenversorgung spürbar steigert, wenn es dann mal läuft. Dennoch bleibt Deutschland im internationalen Vergleich deutlich zurück.

Viele Krankenhäuser kämpfen mit knappen Budgets, die für umfassende digitale Modernisierungen schlicht nicht ausreichen. Hinzu kommt der Fachkräftemangel – gerade im IT-Bereich – und oft auch die Skepsis technisch ungeübter Mitarbeiter gegenüber digitalen Lösungen. Für viele Mitarbeitende bedeutet Digitalisierung zunächst eine zusätzliche Belastung. Die Umstellung ist zu vergleichen mit einem Motorwechsel während laufender Fahrt.

Ein Großteil der Klinik-Mitarbeiter erkennt trotz der initialen Mehrbelastung die enormen Chancen, die die Digitalisierung bietet, beispielsweise um Abläufe zu optimieren. Ich merke immer wieder in Gesprächen mit ihnen in den Kliniken: Sie frustriert die rückschrittliche und umständliche technische Ausstattung ihrer Arbeitgeber, bei deren Bedienung sie ihre sowieso schon knappe Zeit und auch noch die Nerven verlieren. Hier fehlt immer noch gutes Leadership!

Wenn moderne technische Möglichkeiten vorhanden sind, wie kluges Management der Patientendaten oder automatisierte Dokumentation, sind das echte Pluspunkte für einen Arbeitgeber.

Derzeit gibt es Bestrebungen, einen herstellerübergreifenden Kommunikationsstandard einzuführen insbesondere bei der Intesivpatienten-Betreuung einzurichten? Ist das ein Thema in Ihren Coachings mit Krankenhauspersonal und Chefärzten? Oder wird darüber nicht gesprochen?
Das Thema technischer Standards war bisher eher selten ein Schwerpunkt im Coaching, zumindest nicht direkt. Wenn es zur Sprache kommt, dann meist im Zusammenhang mit wenig intuitiven, schlecht angepassten Technologien, die den Arbeitsalltag unnötig verkomplizieren. Hier höre ich häufig den Frust der Mitarbeitenden, die sich mit umständlichen Systemen auseinandersetzen müssen, statt spürbare Erleichterungen zu erleben.Vereinheitlichungen einzuführen ist tatsächlich eine große Herausforderung, denn sie setzen voraus, dass man sich vom oft tief verankerten Silodenken verabschiedet. In solchen Prozessen zeigt sich schnell, ob Stakeholder kollegial und unterstützend zusammenarbeiten oder ob interne Querelen die Fortschritte behindern. Solche Konflikte sind dann definitiv ein Thema, das im Coaching aufgegriffen wird. Umgekehrt berichten viele Führungskräfte im Coaching mit Stolz über erfolgreich umgesetzte Projekte, die nicht nur technisch funktionieren, sondern den Klinikalltag spürbar erleichtern. Natürlich erfordert die Einführung dieser Standards auch umfassende Schulungen. Die Herausforderung liegt oft darin, alle Berufsgruppen dafür zu motivieren – hier ist es wichtig, dass die Entscheider mit klarer Kommunikation und Nachdruck vorangehen, um eine breite Akzeptanz sicherzustellen. Hier den richtigen Ton zu treffen war auch schon Thema im Coaching.

Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Barrieren, dass sich IT-Branche, Politik und Krankenhausverwaltungen sowie die Herstellerseite hier abstimmen?
Die größten Hürden liegen ganz klar in der Kommunikation. Unterschiedliche Fachsprachen und Perspektiven sorgen oft für Missverständnisse, und es fehlt an einem offenen und regelmäßigen Austausch. Dazu kommen fehlende Plattformen, auf denen alle wirklich miteinander ins Gespräch kommen können. Die IT-Branche möchte oft Innovationen vorantreiben, während Krankenhäuser eher auf Stabilität und Kosten achten – das muss erst mal unter einen Hut gebracht werden, denn der Klinikalltag ist sowieso schon vollgepackt. Wichtig wäre, dass alle Stakeholder eng zusammen an einem gemeinsamen Verständnis arbeiten und sich Zeit für den Dialog nehmen. Nur so können die vielen komplexen Themen userfreundlich gelöst werden.

Welche Vorteile könnten Patienten und medizinisches Personal von einer zügigen SDC-Einführung realistischerweise erwarten?
Die Einführung des SDC-Standards bringt enorme Vorteile mit sich. Patienten profitieren von einer schnelleren und präziseren Behandlung durch einen besseren Datenaustausch. Für das medizinische Personal gibt es weniger Papierkram, die Geräte sind einfacher zu bedienen und die Arbeit wird erleichtert.

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