Augsburg führt als erste deutsche Großstadt den kostenlosen Nahverkehr ein? Was halten Sie vom kostenlosen ÖPNV und wäre das für Ihre Stadt auch denkbar?
In Koblenz sprechen wir zurzeit intensiv über die Höhe der Fahrpreise und Gestaltung der Fahrpreissysteme. Hier gibt es sicher Verbesserungspotenzial. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten den Fahrpreis zu senken, wird eine Kraftanstrengung für die Stadt. Daher ist ein kostenloser Nahverkehr aus meiner Sicht für unsere Stadt zum jetzigen Zeitpunkt utopisch.
Kritiker eines kostenlosen ÖPNV wenden ein, dass vor allem Fußgänger und Radfahrer auf den kostenlosen ÖPNV umsteigen könnten. Folge wäre eine Überlastung des ÖPNV. Welches wären die wichtigsten Maßnahmen für den Verkehrsmix der Zukunft aus Ihrer Sicht?
Der Verkehrsmix der Zukunft: Deutlich mehr Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger, damit die Stadt für beide Gruppen attraktiver wird. Ein leistungsstarker ÖPNV auch im Umland, damit viele Einpendler auf Bus und Bahn umsteigen können. Und wir stärken die Alternativen zum Verbrennungsmotor und bieten Lade- und Parkmöglichkeiten für die Elektromobilität.
Der ÖPNV ist Teil eines komplexen Netzes an öffentlichem Verkehr. Welche Rolle spielt das für den Verkehrsmix - und welche Stellschrauben sehen Sie hier noch zur Optimierung?
Es muss uns noch besser gelingen, dass die Übergänge von einem Verkehrsmittel in das andere reibungslos für die Nutzer verlaufen.
Welche Chancen sehen Sie in der Digitalisierung für den optimalen Verkehrsmix?
Wir wollen den Individualverkehr ja nicht komplett aus unseren Städten verbannen. Mit der Digitalisierung haben wir eine gute Möglichkeit, ihn zu lenken. Wenn es uns gelingt, die Automobile so direkt wie möglich an ihr Ziel zu bringen, wo es dann auch einen Stellplatz gibt, haben wir viel von dem belastendenden Suchverkehr vermieden.
Die Digitalisierung wird ebenfalls dem ÖPNV helfen. Wenn der Nutzer direkt auf seinem Mobilgerät oder an der Haltestelle sehen kann, wann der Bus exakt ankommt, ist das eine große Verbesserung. In meiner Stadt haben Radfahrer große Höhenunterschiede zu bewältigen. Was wäre also schöner, wenn man über eine entsprechende App erkennen könnte, ob der nächste Bus genügend Platz hat, dass eine Fahrradmitnahme möglich ist.
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