Menue-Button
WERBUNG
LIVE-WEBINAR FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE - Mit Personality und Fachwissen zur starken Marke werden
← FACHDEBATTE
Interview27.03.2025

Verband für Investitionen in digitale Weiterbildungsangebote

und wie diese zielgenau wirken können

Alexander Regler - Mitglied der Fachgruppe "Digitale Transformation" beim Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB) Quelle: BBB Alexander Regler Mitglied der Fachgruppe "Digitale Transformation" Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB)
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"Digitale Lernformate gewinnen in der Weiterbildung zunehmend an Bedeutung, da sie eine hohe Flexibilität und Zugänglichkeit bieten", konstatiert Alexander Regler vom Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB). Regler ist auch Leiter arbeitsmarktliche Beziehungen beim Anbieter WBS TRAINING und erklärt die Vorteile solcher Formate und die notwendigen Anfordrungen an diese.





Digitale Lernformate prägen die Weiterbildung zunehmend. Welche Bedeutung haben solche Formate aus Ihrer Sicht?
Digitale Lernformate gewinnen in der Weiterbildung zunehmend an Bedeutung, da sie eine hohe Flexibilität und Zugänglichkeit bieten. Diese Formate eröffnen neue Möglichkeiten, Lernprozesse an die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden anzupassen – sei es hinsichtlich Zeit, Ort oder Lerngeschwindigkeit. Besonders für die berufliche Weiterbildung und arbeitsmarktnahe Qualifizierungen bieten digitale Formate erhebliche Vorteile, da sie eine breitere Zielgruppe erreichen können und sowohl für Arbeitssuchende als auch Beschäftigte eine gute Alternative darstellen.

Die Digitalisierung schafft zudem neue Möglichkeiten zur Personalisierung von Lerninhalten. Durch adaptive Lernsysteme kann beispielsweise der Lernfortschritt individuell unterstützt werden, was zu einer höheren Effizienz führt. Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung den Abbau von gegebenenfalls noch vorhandenen sprachlichen Barrieren und die Integration von multimedialen Inhalten, die die Lernmotivation fördern und ein besseres Verständnis komplexer Themen unterstützen.

In Verbindung mit der Entwicklung von „Future Skills“ – also den Fähigkeiten, die für die Zukunft der Arbeit erforderlich sind, wie etwa digitale Kompetenzen, Problemlösungsfähigkeiten oder Kreativität – bieten digitale Formate eine wichtige Plattform, um diese Fähigkeiten zu vermitteln und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Aus Sicht unseres Verbandes ist die digitale Transformation eine Chance, die Weiterbildung nicht nur flexibler, sondern auch effizienter und zielgerichteter zu gestalten.

Als Bundesverband der Träger für berufliche Bildung e.V. sehen wir jedoch auch die Notwendigkeit, dass digitale Lernformate stets mit den Qualitätsanforderungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und den Kriterien der AZAV-Zulassung (Akkreditierung und Zulassung von Bildungseinrichtungen) vereinbar sind. Diese Vorgaben gewährleisten, dass die Bildungsmaßnahmen den hohen Standards entsprechen und den Teilnehmenden den Zugang zu Arbeitsmarktdienstleistungen sichern. Insbesondere im Kontext der Arbeitsförderung durch die BA müssen digitale Formate auf die spezifischen Anforderungen und die Qualitätssicherung ausgerichtet sein, die für die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt erforderlich sind. Unsere Verbandsmitglieder arbeiten daher kontinuierlich daran, digitale Angebote und Dienstleistungen zu entwickeln, die sowohl den flexiblen Bedürfnissen der Lernenden gerecht werden als auch den regulatorischen Anforderungen entsprechen.

Nach einer aktuellen Untersuchung halten etwa drei Viertel der Beschäftigten digitale Weiterbildung für wichtig. Welchen Nachhol-Bedarf sehen Sie in diesem Bereich?
Die Bedeutung digitaler Weiterbildung wird von Beschäftigten zunehmend anerkannt, was durch die angesprochene bitkom-Studie belegt wird. Gleichzeitig erkennen wir als Verband einen erheblichen Nachholbedarf, vor allem in der Infrastruktur und der digitalen Kompetenzvermittlung. Viele kleinere und mittelständische Unternehmen, die einen Großteil der deutschen Wirtschaft ausmachen, haben und konnten noch nicht ausreichend in digitale Weiterbildungsangebote investieren. Hier besteht die Notwendigkeit, sowohl in förderspezifische Rahmenbedingungen als auch in die Qualifizierung der Weiterbildungsträger und regionaler Netzwerkverbünde zu investieren. Zudem muss die digitale Weiterbildung verstärkt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnitten werden. Es gilt, maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Bildungsniveaus und Berufserfahrungen zu entwickeln, um die bestehenden Lücken zu schließen. Ein wichtiger Aspekt ist hier auch die Integration digitaler Formate in die klassische berufliche Bildung, um den Übergang zwischen Präsenzunterricht und digitalen Formaten zu erleichtern.

Besonders im Hinblick auf die „Future Skills“ der Beschäftigten ist es notwendig, digitale Weiterbildungsangebote zu fördern, die nicht nur technologische Fähigkeiten, sondern auch kritisches Denken und lebenslanges Lernen stärken. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

Rund zwei Drittel haben Interesse an KI-gestützten Trainingsformaten – welche Potenziale sehen Sie hier?
Die Potenziale von KI-gestützten Trainingsformaten sind enorm. Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, Lernprozesse zu optimieren und die Effizienz von Weiterbildungsmaßnahmen zu steigern. Ein zentrales Potenzial liegt in der Personalisierung des Lernens. KI-Systeme können Lernfortschritte kontinuierlich analysieren und maßgeschneiderte Empfehlungen für Lerninhalte aussprechen. Dies ermöglicht eine passgenaue Förderung von Lernenden und eine deutlich individuellere Lernerfahrung, was zu einer höheren Motivation und besseren Lernergebnissen führt.

Ein weiteres großes Potenzial liegt in der Automatisierung von Feedbackprozessen. KI-gestützte Systeme können Lernenden unmittelbares Feedback zu ihren Leistungen geben und so eine schnellere Korrektur und Vertiefung von Lerninhalten ermöglichen. In der beruflichen Weiterbildung, in der praxisorientiertes Lernen eine entscheidende Rolle spielt, könnte KI dazu beitragen, realitätsnahe Simulationsübungen oder praktische Tests zu integrieren, die den Lernenden noch gezielter auf die arbeitsmarktspezifischen Anforderungen vorbereiten.

Darüber hinaus kann KI auch bei der Analyse von Weiterbildungsbedarfen und -trends eine entscheidende Rolle spielen. Durch die Auswertung von Lerndaten könnte KI präzise Vorhersagen zu zukünftigen Kompetenzanforderungen treffen, wodurch Weiterbildungsträger proaktiver und zielgerichteter auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren können.

Ein ebenso spannendes Entwicklungsfeld von KI sehen wir in der Rolle der KI-Tutor:innen oder KI-Lernbegleiter:innen. Diese digitalen Begleiter könnten individuell auf Lernende eingehen und ihnen sowohl bei der fachlichen als auch bei der motivationalen Begleitung zur Seite stehen. Dabei ist es essentiell, dass die KI-Systeme den rechtlichen und qualitativen Anforderungen entsprechen und in die bestehenden Prüf- und Zertifizierungsprozesse integriert werden.

60 % glauben allerdings auch, dass KI bewährte Formate nicht ersetzen wird. Wie sehen Sie das?
Die Skepsis gegenüber einer vollständigen Ersetzung bewährter Lernformate durch KI ist nachvollziehbar. Es ist aus unserer Sicht auch nicht das Ziel, klassische Formate wie Präsenzunterricht oder praxisorientierte Trainings durch KI zu ersetzen. Vielmehr sehen wir die Zukunft der Weiterbildung in einer Kombination von digitalen und traditionellen Lernmethoden – einem hybriden Ansatz. KI kann bestehende Formate ergänzen und bereichern, aber die persönliche Interaktion und die sozialen Dimensionen des Lernens werden weiterhin eine zentrale Rolle spielen.

Besonders in der beruflichen Weiterbildung sind praktische Erfahrungen und der direkte Austausch mit Lehrenden sowie anderen Teilnehmenden von unschätzbarem Wert. Hier wird KI auch in absehbarer Zeit noch nicht in der Lage sein, die zwischenmenschliche Kommunikation und das Netzwerk, das in Präsenzformaten entsteht, zu ersetzen. Vielmehr sollte KI als Werkzeug verstanden werden, das die Effizienz und Personalisierung von Lernprozessen fördert, ohne den Wert bewährter Lehrmethoden zu schmälern.

Insgesamt sehen wir KI als einen wertvollen Bestandteil der (Weiter-)Bildungslandschaft, der in Kombination mit traditionellen Formaten eine neue Dimension von Lernmöglichkeiten und -erlebnissen schafft. Der Einsatz von KI-Tutor:innen oder KI-Lernbegleiter:innen und adaptiven KI-gestützten Lehr-Lernumgebungen wird dabei ein wichtiger Schritt in die Zukunft sein, indem sie die Lernenden in einem ergänzenden, unterstützenden Kontext begleiten. Dennoch bleibt der menschliche Faktor im Lernprozess weiterhin unverzichtbar, insbesondere wenn es darum geht, komplexe zwischenmenschliche Kompetenzen und kreative Fähigkeiten zu entwickeln, die für die berufliche Zukunft unerlässlich sind.

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Sascha Karolin Aulepp
Senatorin für Kinder und Bildung
Freie Hansestadt Bremen

Sascha Karolin Aulepp - Senatorin für Kinder und Bildung, Freie Hansestadt Bremen
Weiterbildung | KI

Zehn Tage Bildungszeit für ■ ■ ■

Wie das Land Weiterbildung in der Transformation ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Sascha Karolin Aulepp
Senatorin für Kinder und Bildung
Freie Hansestadt Bremen

WERBUNG

EMPFEHLUNGEN FÜR ENTSCHEIDER

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dörte Schall
Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung
Landesregierung Rheinland-Pfalz

Dörte Schall - Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz
Weiterbildung | KI

Individuelle Transformationsbegleitung ■ ■ ■

Wie das Land den Wandel gestalten will

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dörte Schall
Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung
Landesregierung Rheinland-Pfalz

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Wirtschaftsministerin
Landesregierung Baden-Württemberg

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut - Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg
Weiterbildung | KI

Vermittlung von Grundkompetenzen und ■ ■ ■

Wie das Land die Weiterbildung in der ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Wirtschaftsministerin
Landesregierung Baden-Württemberg

ZUR FACHDEBATTE
■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN
DIGITALISIERUNG | TRENDS & INNOVATIONEN

Wie wir wohnen werden

Die neusten Trends in, am und ums Haus

Uwe Schimunek

INITIATOR
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Nikola Marquardt

INITIATORIN
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNS

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.