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Sicherheitsdienstleister verkaufen digitale Tools und Projekte bisher nur als USP

Auftraggeber zeigen kaum Bereitschaft Digitalisierung finanziell mitzutragen

Lars Homann, Geschäftsführer Stölting Security & Service GmbH Quelle: Stölting Service Group Lars Homann Geschäftsführer Stölting Security & Service GmbH 09.05.2022
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Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info
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Man wäre mit der Digitalisierung in der Sicherheitswirtschaft längst weiter als bisher, wenn Auftraggeber bereit wären, die Kosten für den Einsatz effizienter und kostensparender digitaler Tools mitzutragen, so die Einschätzung des Geschäftsführers der Stölting Security & Service GmbH, Lars Homann. Ein Umdenken seitens der Kunden ist für ihn in absehbarer Zeit nicht erkennbar. Spezielle Einsatzformen oder auch der Eventbereich, der sich mit dem Crowd-Management befassen muss, wird allerdings auf mehr auf digitale Lösungen zurückgreifen müssen, um unter Umständen deeskalierend reagieren zu können.







Wie ist der Status quo der Digitalisierung in der Sicherheitsbranche?
Die Branche läuft den aktuellen Trends zur Digitalisierung weitestgehend hinterher. Das liegt aber weniger daran, dass sich die Dienstleister a priori gegen eine Digitalisierung wehren, als vielmehr an der zumeist fehlenden auftraggeberseitigen Akzeptanz der bereitzustellenden zusätzlichen finanziellen Mittel. Die Möglichkeit durch Digitalisierung effizienter und kostensparender zu agieren, findet in der Preisfindung / Angebotsbewertung zumeist nur wenig bis keine Beachtung. Die Dienstleister verkaufen digitale Tools und Projekte daher als USP auf eigene Kosten. In einem hart umkämpften preisgetriebenen Markt, bedeutet das aber in der Regel eine nicht unerhebliche Reduktion der Gewinnmarge, oder eine Auftragsabsage.

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Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Unternehmen der Branche und wie gehen Sie damit um?
Insbesondere der bundesweit immanente Mangel an (zuverlässigen) Arbeitskräften ist die aktuell größte Herausforderung für unser Unternehmen. Evaluationen am Markt haben gezeigt, dass es den Bewerbern mittlerweile nicht einmal mehr auf eine bessere Bezahlung ankommt, denn eine gute Arbeitsatmosphäre mit sozialer Sicherheit. Hier haben speziell die kleinen regionalen Dienstleister weitaus bessere Chancen qualifiziertes Personal zu finden und zu binden, als die überregionalen Sicherheitsunternehmen, die meist am fehlenden „Lokalkolorit“ in der Peripherie in puncto Personalrekrutierung das Nachsehen haben.

In welchem Bereich von Sicherheitsdienstleistungen wird es in Zukunft am meisten digital zugehen?
Einfache Bewachungstätigkeiten benötigen in der Regel weniger digitale Tools. Spezielle Einsatzformen oder auch der Eventbereich, der sich mit dem Crowd-Management befassen muss, wird in der Folgezeit mehr auf digitale Lösungen zurückgreifen müssen, um die Lagen bei Veranstaltungen deeskalieren zu können.

Welchen Einfluss hat der Personalmangel (nach Auskunft des BDSW sind rund 11.400 unbesetzte Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet) auf Unternehmen im Sicherheitssektor was Auftragsvolumen und Wachstum betrifft?
Es zeichnet sich bereits jetzt ein Trend dahingehend ab, dass bestimmte Anfragen und Aufträge abgesagt werden müssen. Das reduziert Umsatz und Wachstum. Viele Aufträge, welche mit „Biegen und Brechen“ angenommen werden, haben dann einen Qualitätsverlust zur Folge, da auf unzureichend ausgebildetes Personal oder einem Subunternehmer zurückgegriffen wird. Das wiederum hat eine Stagnation im Wachstum zur Folge.

Welche Anstrengungen müssen Anbieter von Sicherheitsdienstleistungen unternehmen, um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben?
Es muss ein Weg gefunden werden, um einerseits gutes Personal zu rekrutieren und ggfs. inhouse weiter zu qualifizieren. Andererseits wird es dazu führen, dass sich die Dienstleister mehr und mehr auf besondere Einsatzarten spezialisieren müssen. Hier tritt auch der Beratungsgedanke mehr und mehr in den Vordergrund. Nur die großen Player haben eine notwendige Liquidität und den Rückhalt der Gruppe/Holding zur Verfügung, um ein breites Portfolio anbieten zu können.

Wird es in zukünftig sogar so sein, dass Sicherheitstechnik immer mehr Mitarbeiter ersetzen wird?
Ja. Zwangsläufig.

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