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SWR sorgt für gute Geschichten zum Lernen

Wie die Plattform Planet Schule die Lehrer unterstützt - in der Krise und danach

Monika Buscher - Redaktionsleitung Planet Schule, SWR Quelle: pr Monika Buscher Redaktionsleitung Planet Schule SWR 09.04.2020
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Dipl.- Journ. Thomas Barthel
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"Filmische Formate sind immer dann geeignet, wenn sie für den Unterricht einen didaktischen Mehrwert erzeugen können", betont Monika Buscher, Redaktionsleiterin der Plattform Planet Schule beim SWR. Für die Inhalte und Formate setzt ihre Redaktion auf didaktische, filmische und journalistische Expertise - und auf starke Partner.







In der aktuellen Corona-Krise gerät auf das klassische Schulfernsehen wieder verstärkt in den Fokus. Welche Vorteile bieten linearen AV-Formate heute noch?
Das klassische Schulfernsehen, das LehrerInnen mit dem Videorekorder aufgenommen und dann den SchülerInnen im Unterricht gezeigt haben, ist ja schon lange Geschichte. Heutzutage bekommen die LehrerInnen unsere Filme auf anderen Wegen. Das eigentliche Herzstück unseres Angebots ist die Plattform www.planet-schule.de, wo es ja noch viel mehr gibt als Filme: interaktive Spiele, Arbeitsblätter etc … Aber ja, wir strahlen immer noch im TV-Programm aus. Das ist grundsätzlich gut – aus zwei Gründen. Erstens: Wir leisten einen wichtigen Beitrag zum Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender – auch für ein allgemeines Publikum. Zweitens gibt es urheberrechtliche Gründe: Die Ausstrahlung der Filme auf einem ausgewiesenen Schulfernseh-Platz ermöglicht Schulen und Medienzentren, unser Material mitzuschneiden und als Kopie im Unterricht einzusetzen. Das sicherzustellen ist uns wichtig, denn die Offline-Nutzung ist in Schulen auch heute noch relevant. Aktuell, in der Zeit der Corona-bedingten Schulschließung, haben wir eine zusätzliche Sendeleiste im SWR-Fernsehen von 30 Minuten (Mo-Fr) am Vormittag. Damit ist denjenigen, die ihre Kinder einfach mal vor dem Fernseher „parken“ müssen, eine sinnvolle Mediennutzung garantiert. Das schulische Lernen, bei geöffneten Schulen, findet aber normalerweise hauptsächlich über unsere Online-Plattform, die ARD Mediathek oder Bildungsserver in der ganzen BRD statt.

Für welche Schulfächer eignen sich lineare AV-Formate besonders - und für welche weniger?
Wie gesagt: Wir unterscheiden eigentlich nicht mehr in linearere oder non-lineare Filmformate. Pauschal lässt sich aber sagen: Filmische Formate sind immer dann geeignet, wenn sie für den Unterricht einen didaktischen Mehrwert erzeugen können. Das ist heute nicht anders als vor 40 Jahren. Wir filmen also keinen Unterricht ab, doppeln nicht die Unterrichtssituation oder sind der Ersatz für den Lehrer an der Tafel. Dafür bieten wir das, was LehrerInnen oder SchülerInnen selbst nicht können: komplizierte technische, physikalische oder biologische Prozesse im Bild einfangen – zum Beispiel eine extreme Verlangsamung mit Superzeitlupe oder umgekehrt einen extremen Zeitraffer. Eine hohe mikroskopische Bildauflösung oder hochwertige 3D-Animationen. Filme von Planet Schule bieten auch die Möglichkeit, in ferne Länder und fremde Kulturen einzutauchen – und Geschichte lebendig zu machen. Durch Reenactments mit SchauspielerInnen, oder weil wir optisch hochwertiges Archivmaterial verfügbar machen. Die Aufzählung ist sicherlich nicht vollständig, zeigt aber, wie wir unsere journalistischen und didaktische „Erklär-"Kompetenz – speziell für Schule und Unterricht einsetzen.

Welche begleitenden digitalen Angebote können die Wirkung linearen AV-Formaten unterstützen?
Unsere Redaktion produziert begleitend zu den Filmen interaktive Lernangebote, von einfachen Simulationen, wie z.B. einem „Blitzsimulator“, bis hin zu komplexen Lernspielen. Zu nennen wäre hier zum Beispiel der „Kanzlersimulator“, ein Spiel, in dem Kinder die Regierungsgeschäfte übernehmen und die Grundlagen unserer Demokratie erlernen können. Entwickelt mit viel Liebe zum Detail, und nominiert für den Grimme-Online-Award. Oder auch Spiele zum Sprachenlernen, z.B. Englisch mit „Wizadora“, oder Deutsch im Förderunterricht mit „Mumbro und Zinell“ – die dazugehörigen Apps gibt es übrigens auch zum Download in den Stores!

Neben Lernspielen bieten wir aber auch Hintergrundinformationen – ganz einfach in Textform - und natürlich didaktische Tipps für LehrerInnen und Arbeitshilfen für SchülerInnen, also Arbeitsblätter, Infografiken etc. Bei vielen unserer Schwerpunktthemen spielen Film, Text und Multimedia-Angebot zusammen und bilden ein aufeinander abgestimmtes digitales „Medienpaket“. Früher haben wir Filme und Spiele noch als DVD/CD-Rom angeboten – damals noch unter dem Begriff „Multimediales Schulfernsehen“, unter dem wir bereits 1996 angefangen haben, für das Internet Inhalte zu produzieren. Wir waren damit eines der ersten Internet-Angebote des damaligen SWF. Seit 2008 gibt es die gemeinsam  mit dem WDR betriebene Plattform www.planet-schule.de.

Welche Potenziale für den Schulunterricht sehen Sie in linearen AV-Formaten auch über die aktuelle Krisensituation hinaus, ggf. in Verbindung mit ergänzenden digitalen Angeboten?
Ich würde es gerne anders formulieren: Dieses wunderbare Bildungsangebot „Planet Schule“ steht allen kostenlos zur Verfügung und unterstützt Lehren und Lernen zu jederzeit – linear und non-linear. Und gefragt sind wir ja auch dann, wenn wir keine Krisensituation haben. Aber jetzt, in Zeiten von Schulschließungen, zeigt sich die Wirkmacht dieses öffentlich-rechtlichen Angebots besonders deutlich: Wir können auf ein reiches Portfolio zurückgreifen – Inhalte, die originär für Planet Schule produziert wurden, aber auch solche, die wir deshalb anbieten und für die Schule bearbeiten können, weil wir die ARD als starken Partner im Rücken haben. Zum Beispiel das Kindernetz, mit dem wir beim Projekt „Der Krieg und ich“ kooperiert haben und so wertvolle Unterrichtsmaterialien über den 2. Weltkrieg zusammenstellen konnten. Außerdem kommt dem Angebot Planet Schule zu Gute, dass wir als Medienmacher – um es salopp zu sagen – vom Filmemachen und Geschichtenerzählen Ahnung haben. Wir haben nicht nur didaktische Expertise, sondern eben auch filmische und journalistische – und können auf die Infrastruktur eines großen Hauses zugreifen. Und so kommt es, dass wir auf die Schulschließungen schnell reagieren konnten – auf unserer Plattform, mit zusätzlichem TV-Programm und in den Mediatheken. Es zahlt sich aus, dass der SWR seinen Bildungsauftrag immer ernst genommen hat und mit dem Angebot von Planet Schule jetzt in der Lage ist, Passgenaues anzubieten.

Jetzt zeigt sich auch, wie wertvoll die langjährige Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder des SWR-Sendegebiets (BW,RP,SL) für Planet Schule ist. Denn der interaktive und non-lineare Inhalt auf www.planet-schule.de entsteht mit Unterstützung und curricularem „Back-up“ dieser Ministerien. 

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