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Pandemie und "Lockdown" haben Nutzen digitaler Lösungen demonstriert

Wie die Verwaltungen aber auch gelernt haben, wo es noch hakt

Alexander Handschuh, Sprecher Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Quelle: DStGB Alexander Handschuh Sprecher Deutscher Städte- und Gemeindebund 07.09.2020
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Dipl.- Journ. Thomas Barthel
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Für Alexander Handschuh vom Städte- und Gemeindebund ist die Digitalisierung der Verwaltung "ein gewaltiges Umbauvorhaben für Bund, Länder und Kommunen." Man müsse jetzt richtig Gas geben, um den gesetzten Zeitplan zu erreichen. Bei der Frage nach dem Nutzen digitaler Lösungen mahnt er, auch die Verwaltungsmitarbeiter in den Blick zu nehmen.







Nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) sollen ab 2022 Verwaltungsleistungen über digitale Verwaltungsportale angeboten werden - wie weit sind die Verwaltungen auf dem Weg dahin?
Die Verwaltungen in Deutschland arbeiten mit Hochdruck an der Digitalisierung ihrer Leistungen für Bürger und Unternehmen. Derzeit geht es bundesweit vor allem darum, einen klugen Weg zur Umsetzung der bislang entwickelten Lösungen zu finden. Hier ist es sicherlich sinnvoll, möglichst viele digitale Verwaltungsleistungen so zu konzipieren, dass sie in möglichst vielen Ländern und Kommunen zum Einsatz kommen können. Genau für diesen Zweck hat ja der Bund im Rahmen des Konjunkturpaketes noch einmal zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt. Klar ist aber auch: Das ist ein gewaltiges Umbauvorhaben für Bund, Länder und Kommunen und wir müssen jetzt richtig Gas geben, um den gesetzten Zeitplan zu erreichen.

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Welchen Schub hat die Corona-Krise der Digitalisierung in Verwaltungen gegeben und wie nachhaltig ist dieser ggf.?
Das lässt sich derzeit noch nicht abschließend sagen. Sicher ist aber, dass die Pandemie und der "Lockdown" den Nutzen digitaler Lösungen sehr deutlich demonstriert haben. Verwaltungen haben ihre Arbeit in kürzester Zeit ins "Homeoffice" verlagert und waren dadurch in der Lage, weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Ich denke, allen ist klar geworden, dass digitale Lösungen eine immense Bedeutung haben, wenn wir in derartigen Situationen agieren wollen. Insofern kann man tatsächlich von einem "Digitalisierungsschub" ausgehen. Es ist während der Pandemie allerdings auch deutlich geworden, woran es noch hakt. So müssen wir etwa in der digitalen Bildung oder bei der digitalen Vernetzung der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen aufholen.

Als größtes Hindernis für eine weitere Digitalisierung der Verwaltung gelten nach einer neuen Studie Medienbrüche und Schnittstellenprobleme. Wie können diese aus Ihrer Sicht über die verschiedenen Verwaltungsstufen in einem föderal organisierten Land überwunden werden?
Um durchgehend digitale Prozesse zu ermöglichen brauchen wir natürlich möglichst einheitliche Standards und Schnittstellen. Für die öffentliche Verwaltung existieren bereits seit einigen Jahren entsprechende Standards, die unter dem Sammelbegriff "X-Öff"-Standards zusammengefasst werden. Sie sorgen dafür, dass Informationen über die Gemeinde- und Ländergrenzen hinweg zu verarbeiten sind und müssen konsequent Anwendung finden. Um Medienbrüche zu vermeiden sind durchgehend digitale Prozesse innerhalb der Verwaltungen notwendig. Das ist eine gewaltige Aufgabe, an der unter anderem die Kommunen seit Jahren arbeiten. Es ist aber nachvollziehbar, dass der Umstieg von der Papierakte auf die E-Akte nicht von heute auf morgen funktionieren kann.

Die Verwaltungsmitarbeiter gelten als Schlüssel bei der digitalen Transformation - wie sollten die Mitarbeiter auf diesem Weg begleitet werden?
Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter läuft in den Verwaltungen gar nichts, unabhängig ob wir von analogen oder digitalen Dienstleistungen sprechen. Deswegen ist es wichtig, entsprechende Schulungs- und Weiterqualifizierungsangebote zu machen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in der digitalen Welt sicher und souverän agieren können. Von entscheidender Bedeutung ist es zudem, bei der Frage nach dem Nutzen digitaler Lösungen auch die Verwaltungsmitarbeiter in den Blick zu nehmen. Sie sind es schließlich, die mit den digitalen Anwendungen tagtäglich arbeiten. Nur wenn es gelingt, die digitale Transformation mit Motivation und Freude am Neuen zu verbinden werden wir dort erfolgreich sein.

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