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Ohne UKW-Abschalttermin keine Planungssicherheit

Warum die deutsche Politik endlich eine Vision für das Radio von morgen braucht

Lars Grothe, Marketing Manager JVCKENWOOD Deutschland GmbH Quelle: JVCKENWOOD Deutschland GmbH Dipl. Des. Lars Grothe Leiter Marketing JVCKENWOOD Deutschland GmbH 19.08.2015
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Einer der weltgrößten Anbieter für Car-Audiosysteme ist von der deutschen Politik enttäuscht. Der Marketing Manager von JVCKENWOOD, Lars Grothe, ärgert sich vor allem über die fehlende Vision für das künftige Rundfunksystem. Als Vorschlag bringt Grothe jetzt ein mehrstufiges UKW-Abschaltverfahren ein.







Werden Sie den Digitalradio-Standard DAB+ nach den geänderten Rahmenbedingungen zur weiteren Digitalradio-Einführung weiter unterstützen?
Ganz grundsätzlich ist die Digitalisierung des Rundfunks ein unumkehrbarer Prozess, der von JVCKENWOOD nicht in Frage gestellt wird. Diese Digitalisierung basiert in Europa auf dem Digitalradiostandard, der auch in Deutschland festgeschrieben wurde und bereits bundesweit mit einem beachtlichen Programmangebot „on Air“ ist. Unser Engagement für diesen neuen Rundfunkstandard ist nicht von der Ankündigung eines UKW-Abschalttermins abhängig sondern orientiert sich vor allem an der Marktsituation. Gleichwohl wäre die Propagierung eines UKW-Abschalttermins hilfreich, um für alle Beteiligten Planungssicherheit zu schaffen und wir gehen fest davon aus, daß mit der Einrichtung des durch die Bundesregierung berufenen Digitalradio-Boards die Frage eines Abschalttermins in diesem Gremium diskutiert und zur Entscheidung gebracht wird.

Welche Zukunftschancen sehen Sie für DAB+ in diesem Zusammenhang im Vergleich zu internetbasierten Radiodiensten?
Gerade im Vergleich zu den internetbasierten Radiodiensten ist DAB+ alternativlos, denn es ist einerseits für den mobilen Einsatz prädestiniert und bietet andererseits in Bezug auf Frequenzökonomie und Energieeffizienz enorme Vorteile. Selbst bei einer Vervielfachung der Mobilfunkkapazitäten wäre es ökonomisch und technisch unsinnig, das Mobilfunknetz mit Radiodiensten zu verstopfen, die auf terrestrischem Weg effektiver und schneller zu einer beliebig großen Zahl von Konsumenten gebracht werden können.

Sind nach Ihrer Einschätzung die Radioveranstalter selbst in der Pflicht, DAB+ weiter voranzutreiben oder muss die Politik über das Ende von UKW bestimmen und einfach einen Abschalttermin festschreiben?
Es ist eine wesentliche Aufgabe von Politik die Rahmenbedingungen für das gesellschaftliche Zusammenleben und für die Wirtschaft zu definieren und die Gesellschaft damit voranzubringen. Hier braucht es manchmal eben auch eine Vision, welches Rundfunksystem zukünftig in Deutschland notwendig, ökonomisch-sinnvoll und zeitgemäß ist. Wenn man diese Frage einmal ganz rational und unabhängig von einzelnen Interessensgruppen betrachtet, ist es völlig klar, daß ein mehrstufiges UKW-Abschaltverfahren von der Politik bestimmt werden muss.

 

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