Aktuelle Daten bescheinigen dem Mittelstand Fortschritte in der digitalen Transformation. Wo steht der hiesige Mittelstand in Sachen Digitalisierung im Vergleich?
Digitalisierung ist ein globaler Megatrend, der voll im Gange ist und nahezu alle Arbeits- und Lebensbereiche betrifft. Um als Region wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir diesen Veränderungen offensiv Rechnung tragen. Dafür ist es notwendig, kräftig an den relevanten Stellschrauben zu drehen und die Rahmenbedingungen an die aktuellen Erfordernisse anzupassen.
Vorarlberg ist hier frühzeitig aktiv geworden und hat verschiedene Initiativen gesetzt und Projekte gestartet. Schon 2016 startete unter Einbezug aller wesentlichen Stakeholder der Prozess zur Entwicklung der Digitale Agenda Vorarlberg, welche sich mit zentralen Arbeitsbereichen wie Mensch und Qualifikation, Kooperation und Unternehmen sowie Infrastruktur und Verwaltung beschäftigt. Daraus wurden zahlreiche Handlungsfelder und Maßnahmen abgeleitet, um den digitalen Strukturwandel in Vorarlberg aktiv mitzugestalten und zu unterstützen. Dafür werden bestehende relevante, von Seiten der öffentlichen Hand beeinflussbare Rahmenbedingungen gezielt forciert und bestmöglich angepasst sowie notwendige neue Voraussetzungen für Arbeiten, Wirtschaften und Lernen in einer digitalen Ökonomie geschaffen.
Diese Bemühungen entfalten zunehmend ihre Wirkung. Insbesondere in Phasen des Lockdowns hat sich gezeigt, dass die heimischen Unternehmen rasch reagieren konnten und in kurzer Zeit z.B. innovative digitale Vertriebskanäle aufgebaut oder relativ friktionslos auf HomeOffice umgestellt haben. Grundlage dafür war neben dem entsprechenden Know-How auch eine leistungsstarke Infrastruktur. Gleichzeitig hat sich gezeigt, in welchen Bereichen es noch Verbesserungspotenzial gibt. Diese Erkenntnisse nutzen wir für die aktive Weiterentwicklung der vielfältigen Angebote.
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Wie unterstützen Sie den Mittelstand bei der digitalen Transformation - und welche Programme planen Sie gegebenenfalls?
Das Angebot reicht von verschiedenen Schulungs-, Aus- und Weiterbildungsprogrammen über Förderungen, Beratung und Unterstützung bei Forschung und Entwicklung bis zu Kompetenz- und Koordinierungsstellen sowie natürlich der Bereitstellung einer leistungsfähigen Infrastruktur. Eine zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Unternehmen ist bei der Wirtschaftsstandortagentur, in Fragen der digitalen Aus- und Weiterbildung am Digitalcampus Vorarlberg eingerichtet.
Welche Unterstützung bekommen mittelständische Unternehmen insbesondere in Sachen IT-Sicherheit und Datenschutz?
Das Thema Sicherheit ist eng mit der fortschreitenden Digitalisierung verknüpft und rückt derzeit noch stärker in den Fokus. Auch hier gibt es passende Angebote. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer wurde ein Ausbildungsmodul zum Thema Informationssicherheit angeboten, im Rahmen des go.digital Programms ist das Thema „IT- & Cybersecurity" ein Förderschwerpunkt und am Digitalcampus Vorarlberg (DCV) gibt es das Angebote für Unternehmen, um individuelle Schulungsprogramme zu entwickeln. Das gemeinsam von FH Vorarlberg und dem AIT geführte Forschungszentrum Digital Factory Vorarlberg bietet im Rahmen des Cyber Range Programms spezielle Schulungen für KMU an und simuliert dabei Attacken auf die Systeme. Wichtig ist, dass die Angebote in Anspruch genommen werden und dabei konkreten Nutzen für unsere Betriebe entfalten.
Welche Herausforderungen sehen Sie durch den Fachkräftemangel bei der Digitalisierung des Mittelstandes?
Vorarlberg ist seit jeher ein Land der Fachkräfte, der Bedarf ist durch ein erfreulich dynamisches Wirtschaftswachstum jedoch derzeit höher als das Angebot. Die Antwort darauf kann nur eine mehrdimensionale Strategie sein, die im Land selbst die bestmögliche Ausbildung sowie hervorragende Weiterbildungsmaßnahmen zum Ziel hat, um vorhandenes Arbeitskräftepotential bestmöglich zu nutzen. Darüber hinaus sollen mittels Recruiting-Strategien zusätzliche heimische Fachkräfte mobilisiert, abgewanderte zurückgeholt und überregional neue angezogen werden.
Aktuell erfolgt gemeinsam mit der Arbeiterkammer die Gründung der „Fördergesellschaft für den Arbeitsmarkt Vorarlberg gGmbH", welche sich insbesondere mit bedarfsgerechter Qualifizierung, Aktivierung für eine hohe Erwerbsbeteiligung und der Gewinnung und Bindung von Fachkräften befasst. Die Fördergesellschaft ist dabei ein aktuelles Beispiel für ein Instrument, um Fachkräfte besser im Land halten, auszubilden oder sie für den Standort Vorarlberg gewinnen zu können.