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Menschengemacht schlägt Retorte

Warum die Radiobranche vor Tesla und Co. keine Angst haben muss

Aleksandar Rustemovski, Leiter Digital Business RPR-Unternehmensgruppe, verantwortlich für digitale Innovationen bei bigFM Quelle: RPR1./Studioline Aleksandar Rustemovski Leiter Digital Business RPR-Unternehmensgruppe 26.10.2017
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Grundsätzlich sind individualisierte Musikstreamingdienste immer eine sehr interessante Option für jeden Nutzer. Wenn Testla eine Mischung aus Lean-back- und Lean-forward-Elementen gut hinbekommt, ist das sicher eine interessante und begrüßenswerte Entwicklung." Das sagt Aleksandar Rustemovski, Leiter Digital Business RPR-Unternehmensgruppe, verantwortlich für digitale Innovationen bei bigFM. Dennoch könnten alle technischen Features eine echte (Musik-)Redaktion niemals hundertprozentig ersetzen. "Dass wird weiterhin die wichtigste Fähigkeit der Audio-Publisher bleiben."







Der US-Autobauer Tesla hat angekündigt, ein eigenes Markenradio als Musikstreamingdienst starten zu wollen. Für wie attraktiv halten Sie solche individualisierten Angebote?
Grundsätzlich sind individualisierte Musikstreamingdienste immer eine sehr interessante Option für jeden Nutzer. Warum auch sollten Hörer künftig Audioinhalte hören müssen, die sie gar nicht interessieren? Auf der anderen Seite möchten die Hörer aber auch immer wieder überrascht werden mit Inhalten und Musiktiteln, die sie noch gar nicht kennen. Aus meiner Sicht muss das Radio der Zukunft deshalb eine Mischung aus Lean-back- und Lean-forward-Elementen enthalten. Wenn Tesla das gut hinbekommt, ist das sicher eine interessante und begrüßenswerte Entwicklung.

Die ersten Fahrzeuge des neuen Tesla-Massenmodells 3 verfügen über keinen terrestrischen Radioempfänger mehr (UKW/DAB+) sondern nur noch über webbasierte Empfangstechnologien. Trend oder Ausnahme? Welche Rolle spielt die Terrestrik künftig - auch im Hinblick auf den massiven Ausbau von DAB+? Ist das bedarfsgerecht?
Die ewige Diskussion über den richtigen Übertragungsweg bringt uns alle nicht weiter. Radio wird auf allen potentiellen Kanälen weiterhin seine Daseinsberechtigung haben. Und wir als Publisher müssen mit den jeweils aktuellen Rahmenbedingungen so arbeiten, dass wir unseren Hörern den bestmöglichen Service bieten können. Die IP-Übertragung bietet dabei natürlich aufgrund seiner Rückkanalfähigkeit die größten Möglichkeiten in Bezug auf die Individualisierung von Audio-Inhalten.

Welche Auswirkungen haben individualisierte Markenradios andererseits auf die klassischen Radiomacher und Inhalteanbieter? Sind beispielsweise reine Musikradios angesichts der neuen Konkurrenz überhaupt überlebensfähig – was kann klassisches Radio ggf. besser?
Bei allem Respekt vor Tesla und allem, was sie für die Autoindustrie leisten, glaube ich nicht, dass „Radiomachen“ zu ihren eigentlichen Ur-Stärken gehört. Alle technischen Features können eine echte (Musik-)Redaktion niemals hundertprozentig ersetzen. Dass wird weiterhin die wichtigste Fähigkeit der Audio-Publisher bleiben. Außerdem entwickeln sich diese klassischen Markenradios ja ebenfalls weiter und arbeiten an personalisierten Audio-Angeboten. Unter anderem auch wir mit unserer jungen innovativen Marke bigFM.

Wie steht es um die Werberelevanz individualisierter Radios im Auto?
Individualisierte, mit relevanten First-Party-Daten versehene Touchpoints sind selbstverständlich für jeden Werbetreibenden hoch interessant. Je mehr wir über den einzelnen Nutzer wissen, umso genauer können wir die passende Werbung ausspielen. Das ist für beide Seiten von Vorteil: Der Werbetreibende hat keine Streuverluste – und der Werberezipient muss keine für ihn irrelevante Werbung mehr hören. Das ist auch im Auto ein doppelter Vorteil. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Audioangebot von Tesla oder von einer klassischen Radiomarke gestaltet wird.

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