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In der Luft gibt es ein gewaltiges freies Potential

Warum der Verkehr der Zukunft abhebt

Dr. Nils Gageik - Geschäftsführer Emqopter GmbH Quelle: PR Dr. Nils Gageik Geschäftsführer Emqopter GmbH 10.04.2019
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Es heißt, der Luftraum heutzutage wäre schon recht voll", sagt Dr. Nils Gageik, Geschäftsführer Emqopter GmbH. "Ich denke die Ingenieure in 100 Jahren werden das amüsant finden." Denn sein Unternehmen stellt u.a. autonome Lieferdrohnen her. Solche Lösungen könnten den Verkehr grundsätzlich revolutionieren.







Mit viel Tamtam wurde kürzlich in Ingolstadt der City-Airbus vorgestellt. Wann hebt der Personenverkehr für normale Verbraucher ab?
Das ist definitiv die Zukunft. Meiner Einschätzung nach ist der Zeitpunkt der Inbetriebnahme solcher Systeme in Deutschland eine politische und regulative Frage, weniger eine technische. Siemens und Airbus sind ja nicht die einzigen Hersteller solcher Systeme und in anderen Ländern ist man schon viel weiter. Wir in Deutschland müssen aufpassen, da nicht abgehängt zu werden.

Insbesondere der Versandhandel forscht an Lastendrohnen. Wie dicht könnte der Verkehr direkt über unseren Köpfen bald werden?
In der Luft, der dritten Dimension, gibt es noch ein gewaltiges freies Potential, das bisher nicht genutzt wird. Deshalb arbeiten auch wir von Emqopter an diesen neuen nachhaltigen Technologien, die unsere Lebensqualität verbessern werden. Keiner steht gerne im Stau, ist Abgasen und Lärm ausgesetzt und verliert dabei noch viel Zeit und Geld. Man denke nur an die ganzen Betonflächen, die wir überall für Autos geschaffen haben. Durch die neue Airmobilität wird es leiser, sauberer und dabei sparen wir viel Geld und Zeit. Ein in 5m vorbeifahrendes 2 Tonnen schweres Auto ist natürlich lauter als eine Drohne in 50m (die hört man nicht) oder ein Flugtaxi in 200m. Wir sind auf die aktuellen Umstände konditioniert, deshalb muss man für Verbesserungen auch Akzeptanz schaffen. Die neue Airmobilität bringt viele Vorteile mit sich und die aktuellen Probleme im Verkehr zeigen uns auf, dass es so nicht weitergehen gehen wird.

Aber nicht nur der Lärm wird weniger, auch die Luftqualität nimmt zu dank E-Motor und es wird schneller und günstiger, weil man per Luftlinie unterwegs ist und dabei nicht im Stau oder an der Ampel steht. Wir haben ausgerechnet, dass unsere Lieferdrohne nur einen Bruchteil der Energiekosten pro Kilometer im Vergleich zu einem Auto verbraucht, weil das Auto sehr viel schwerer ist und deutlich länger unterwegs.

Am Boden ist der Platz einfach sehr begrenzt. Viele Probleme, die wir heute haben, rühren daher. Der Verkehr wird weiter zunehmen und der Platz am Boden wird knapper. Je früher wir das erkennen und uns darauf einstellen, umso besser.

Flugtaxis und Lastendrohnen setzen häufig auf elektrischen Antrieb, sie müssen starten und landen – welche Infrastruktur brauchen die Fluggeräte?
Natürlich benötigt man dazu Landeplätze, Kommandozentralen vergleichbar dem Tower und ähnliche Infrastruktur und sehr viel Technik. Es heißt, der Luftraum heutzutage wäre schon recht voll. Ich denke die Ingenieure in 100 Jahren werden das amüsant finden. Und man denke mal 100 Jahre zurück. Da sahen die Straßen auch noch anders aus. Natürlich wird man neue technische Konzepte brauchen. Wir von Emqopter arbeiten genau daran.

Welchen rechtlichen Regelungsbedarf sehen Sie in absehbarem Zeitraum?
Da gibt es sehr viel zu tun, aber man merkt, dass die Politik sich bemüht. Es ist aber ebenso wichtig, Akzeptanz zu schaffen. Wir sollten diese neuen Technologien nicht zu kritisch sehen, sonst Schaden wir uns am Ende nur selbst. Deutschland ist eine Auto-Nation, aber das Auto hat seinen Zenit bereits überschritten und das kommende Jahrhundert wird das zeigen. Ich frage mich auch, ob es überhaupt flächendeckend zum autonomen Fahren kommt oder sofort autonom geflogen wird, weil der autonome Flug sehr viel einfacher zu realisieren ist.

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