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Grundlagen für digitale Kompetenzen werden in Erstausbildung gelegt

Rascher technologischer Wandel erfordert permanente Evaluierung der Ausbildungsinhalte sowie ständige Weiterbildung

Carsten Berg, stellv. Geschäftsführer und Leiter Ausbildung operativ IHK zu Köln Quelle: IHK zu Köln Carsten Berg stellv. Geschäftsführer IHK zu Köln 28.06.2021
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Uwe Rempe
Freier Journalist
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"Eine an den Bedarfen der Wirtschaft ausgerichtete technische Ausstattung von berufsbildenden Schulen ist sicherzustellen", weiß Carsten Berg, stellvertretender Geschäftsführer der IHK zu Köln und Leiter Ausbildung. Gleichzeitig auch die permanente Weiterbildung der Lehrkräfte. Nur so sei der gesetzliche Auftrag adäquat erfüllbar, berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten auf aktuellem Stand bereits in der ersten Berufsausbildung zu vermitteln.







Wie schätzen Sie den generellen Stand der Digitalisierung in der Berufsausbildung ein?
In vielen Berufen ist die Digitalisierung alltägliches Instrument zur Planung und Bearbeitung von Aufträgen, zur internen und externen Kommunikation sowie zur Durchführung von Aufgaben. Dabei partizipieren sowohl große Unternehmen als auch klein- und mittelständische Unternehmen direkt von den Möglichkeiten, die Digitalisierung in den unterschiedlichen Prozessen und Verfahren bietet. Gut ausgebildete Fachkräfte müssen in der Lage sein, solche digitalen Prozessketten zu verstehen, sie zu gestalten und sie ggf. zu verbessern. Dies bedeutet auch, dass bereits in der Berufsausbildung die Befähigungen zur Erlangung der hierfür notwendigen digitalen Kompetenzen implementiert werden müssen, um den Erwerb der hierfür notwendigen beruflichen Handlungskompetenz sicherstellen zu können.

Unterstützen und fördern Bund und Länder in ausreichendem Maß die Digitalisierung in der Ausbildung?
Hier ist ein differenzierter Blick auf die verschiedenen Lernorte der Berufsausbildung nötig. In den Betrieben wird in der Regel sowohl hochspezialisiert als auch auf dem neuesten Stand der Technik gearbeitet. Verfahren, Maschinen und Anlagen aber auch die sonstige IT-Infrastruktur sind dort „up to date“ und wettbewerbsfähig. Die regelmäßige Evaluation vorhandener Ausbildungsrahmenpläne sowie Rahmenlehrpläne hat unter diesem Aspekt hohe Bedeutung. Dort, wo berufliche Kernkompetenzen und Lehrinhalte nicht mehr übereinstimmen, ist der Bund gefordert, um möglichst rasch für eine Novellierung der entsprechenden Ausbildungsordnungen zu sorgen. Parallel dazu ist im Rahmen der Lernortkooperation eine entsprechend aktuelle Ausstattung der Berufsschulen wichtig für einen nachhaltigen Lernerfolg. Dort, wo die Zusammenarbeit zwischen den Lernorten Betrieb und Schule nicht durch fehlende Infrastruktur oder veraltete Technik erschwert ist, funktioniert die Unterstützung des Theorie-Praxis-Transfers besser. Eine entsprechend an den Bedarfen der Wirtschaft ausgerichtete technische Ausstattung von berufsbildenden Schulen, inklusive der permanenten Weiterbildung von Lehrpersonal, ist daher unbedingt sicherzustellen.

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Welche Weiterbildungsmaßnahmen müssen wie gefördert werden, damit das erlernte Know-how mit dem technischen Wandel standhält?
Das Berufsbildungsgesetz unterstreicht bereits, dass die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer „sich wandelnden Arbeitswelt“ notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten bereits in der ersten Berufsausbildung zu vermitteln sind. Durch den stetigen Fortschritt und der Entwicklung neuer technischer Prozesse wird einmal Erlerntes aber immer schneller „überholt“ sein. Je geringer jedoch die „Halbwertzeit“ von entsprechendem Wissen im Umgang mit der Technik ist, desto höher ist in der Regel die Frequenz von Fort- und Weiterbildung, sei es durch Schulungen, Lehrgängen oder Seminaren. Hierbei ist essenziell, dass bei der Ausrichtung und bei der Konzeption von Weiterbildungsmaßnahmen stets auf die aktuelle Entwicklung und die daraus entstehenden Qualifikationsanforderungen geachtet wird und die Eignung entsprechender Angebote diesbezüglich regelmäßig evaluiert wird.

Wie nützlich sind neue Lernformen als Grundlage für die Beherrschung neuer Produktionstechnologien?
Hier gibt es bereits eine große Palette an Angeboten, die auch einen nachhaltigen Theorie-Praxis-Transfer unterstützen. Oftmals können bereits heute durch Einsatz von VR und AR Systemen komplexe Themen im geschützten Raum veranschaulicht und dadurch die Anwendung neuer Produktionstechnologien geschult und unterstützt werden. Sei es durch Visualisierung von einzelnen Bauteilen im dreidimensionalen Raum oder auch die Einübung von einzelnen Arbeitsschritten, wie beispielsweise bei virtuellen Schweißschulungen. Ohne den Einsatz solcher Systeme wäre der Erwerb der beruflichen Handlungsfähigkeit meist nur wesentlich kosten- und zeitintensiver möglich.

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