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European Digital Innovation Hub startet im Saarland

Wie das Land KMU bei der Digitalisierung unterstützt

Jürgen Barke - Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlandes Quelle: Oliver Dietze Jürgen Barke Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie Landesregierung Saarland 08.12.2022
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Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
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In der Corona-Pandemie lauetete für viele saarländische Unternehmen der Lösungsansatz, "die betriebliche Infrastruktur zielstrebig zu digitalisieren und im Allgemeinen neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln", berichtet der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke.Es sieht aber auch noch Verbesserungspotential und will mit gezielten Impulsen nachschärfen.







Aktuelle Daten bescheinigen dem Mittelstand Fortschritte in der digitalen Transformation. Wo steht der hiesige Mittelstand in Sachen Digitalisierung im Vergleich?
Wir haben in den letzten Jahren erleben können, dass die plötzlichen und massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie als Katalysator der Digitalisierung gewirkt haben. Für viele saarländische Unternehmen lautete der Lösungsansatz, die betriebliche Infrastruktur zielstrebig zu digitalisieren und im Allgemeinen neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wir haben das konkret bei laufenden Förderverfahren im zweiten Quartal 2020 gesehen, als zahlreiche Projekte angepasst wurden.

Umfragedaten, die wir im Rahmen unseres Förderprogramms Digitalstarter für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhoben haben, sprechen eine deutliche Sprache. Knapp drei Viertel der befragen Antragstellenden betonen die wichtige Bedeutung digitaler Projekte für ihr eigenes Unternehmen. Wir stellen ebenfalls fest, dass in vielen Unternehmen ein Umdenken stattgefunden hat: Gut drei Fünftel der befragten Unternehmen haben ihre Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse digitalisieren bzw. in die Verbesserung ihrer IT-Sicherheit investieren können.

Wir sehen aber auch: Die Mehrheit der Befragten legt ihre Digitalisierungsziele nicht derart fest, dass man sie tatsächlich messen kann. Hier sehen wir Verbesserungspotential, um den Digitalisierungsprozess des Mittelstands der Saarwirtschaft mit gezielten Impulsen nachschärfen zu können.  

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Wie unterstützen Sie den Mittelstand bei der digitalen Transformation - und welche Programme planen Sie gegebenenfalls?
Das Saarland ist mit seiner von der Industrie geprägten Geschichte in hohem Maße vom Strukturwandel betroffen. Zusätzlich dazu stehen wir nicht erst seit der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen. Gleichzeitig bietet diese aber auch die Chance zur Erschließung neuer Märkte und Geschäftsfelder und verkörpert die Triebfeder digitaler Innovationsaktivitäten.

Wir werden die Chancen der Digitalisierung nutzen und die Entwicklung hin zur Industrie 4.0 weiter intensiv begleiten. Wir fördern Unternehmen gezielt, indem wir insbesondere KMU beim Sprung in die digitale Welt unterstützen. Die Netzwerkstelle Digitalisierung DiNet berät mit Akteuren wie dem Mittelstand-Digital Zentrum im Förderprogramm Digitalstarter Saarland solche KMU, die ihre Geschäfts- und Produktionsmodelle an die Anforderungen der Digitalisierung anpassen wollen. Mit dem Regionalen Zukunftszentrum KI (RZzKI) stellen wir Schulungsangebote für KMU bei der Einführung menschzentrierter KI-Systeme zur Verfügung. Ab Januar 2023 wird in Saarbrücken ein European Digital Innovation Hub an den Start gehen, der die Digitale Transformation in der Saarwirtschaft in einem europäischen Netzwerk wirkungsvoll voranbringen wird.

Welche Unterstützung bekommen mittelständische Unternehmen insbesondere in Sachen IT-Sicherheit und Datenschutz?
Von Cyber-Angriffen sind insbesondere mittelständische Unternehmen in Deutschland und der Saarwirtschaft betroffen. Die Attacken auf unternehmenseigene IT-Strukturen sind auf Kommunikations-, Kunden- und Finanzdaten oder den Schutz geistigen Eigentums gerichtet.
Daher stellen wir im Saarland als zweite Region in Deutschland zusammen mit dem BSI ein flächendeckendes, niedrigeschwelliges Unterstützungsangebot insbesondere für KMU zur Verfügung, die Opfer einer Cyberattacke geworden sind. Kern ist die Digitale Rettungskette, in deren Rahmen zertifizierte IT-Experten ausgebildet und ihre Kenntnisse zur Behebung von Störfällen anbieten werden. Weiterhin bauen wir derzeit mit dem Netzwerk CYBR360 im Saarland eine regionale Expertenstruktur auf, die zudem Präventionsangebote für KMU ausarbeiten soll.

Welche Herausforderungen sehen Sie durch den Fachkräftemangel bei der Digitalisierung des Mittelstandes?
Wir alle erleben, dass die Arbeitswelt der Zukunft eine zum Teil völlig andere als heute sein wird. Dies betrifft Verschiebungen zwischen bestimmten Branchen, den Wegfall einzelner Arbeitsschritte und ganzer Tätigkeitsprofile, tiefgreifende Veränderungen von Arbeitsmodellen und eben die Zunahme höher qualifizierter im Vergleich zu weniger qualifizierter Arbeit.
Um den Transformationsprozess von Wirtschaft und Gesellschaft im Saarland erfolgreich zu gestalten, wollen wir Menschen aller Altersgruppen dazu befähigen und ermutigen, die Chancen der Digitalisierung erfolgreich zu nutzen. Wir müssen deshalb auf diese sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes mit neuen Elementen in unserer Aus- und Weiterbildungspolitik reagieren. Daher wird in unserer Digitalstrategie der Fokus u.a. darauf liegen, die berufliche Aus- und Weiterbildungspolitik weiterzuentwickeln und die Menschen für den Arbeitsmarkt im digitalen Zeitalter mitzunehmen. Neben einer Sensibilisierung für den MINT-Bereich, z.B. durch unser Maker-Festival make-it.saarland werden beispielsweise auch Low-Code-Entwicklungen helfen, diesen Transformationsprozess zu gestalten.

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