Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Einführung der E-Rechnung als Beispiel für Digitalisierung der Verwaltung

Wie das ITZBund die digitale Tranformation begleitet

Dr. Alfred Kranstedt, Direktor des ITZBund Quelle: Christian Daitche www.fotobonn.de Dr. Alfred Kranstedt Direktor ITZBund 27.07.2020
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"Unter dem Motto „Users First“ hat in der öffentlichen Verwaltung ein Perspektivwechsel stattgefunden", sagt Dr. Alfred Kranstedt, Direktor des ITZBund. Bei der Gestaltung digitaler Prozesse und Dienste ist es danach oberstes Prinzip, dass sie den konkreten Bedarfen der Bürgerinnen und Bürger entsprechen. Als gutes Beispiel nennt er die Einführung der E-Rechnung. Er setzt darauf, die Kooperation zwischen allen Verwaltungsebenen zu stärken.







Nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) sollen ab 2022 Verwaltungsleistungen über digitale Verwaltungsportale angeboten werden - wie weit sind die Verwaltungen auf dem Weg dahin?
Es kommt nun darauf an, die Kooperation zwischen allen Verwaltungsebenen zu stärken und das Engagement auf allen Seiten noch einmal zu erhöhen. Wir wollen von den besten Ideen und den nutzerfreundlichsten Lösungen profitieren. Schließlich vermeidet die Zentralisierung sämtlicher Entwicklungsaktivitäten für Basis- und Querschnittsdienste im Bund die Entstehung redundanter Parallelkonzepte und folglich auch alle damit verbundenen Mehrfachaufwendungen.

Unter dem Motto „Users First“ hat in der öffentlichen Verwaltung ein Perspektivwechsel stattgefunden. Bei der Gestaltung digitaler Prozesse und Dienste ist es oberstes Prinzip, dass sie den konkreten Bedarfen der Bürgerinnen und Bürger entsprechen. Mit dem neuen Servicestandard des BMI wird nun eine wichtige Handreichung geboten, um die Digitalisierungsprozesse nach einheitlichen Qualitätskriterien auszurichten.

Bei der technischen Realisierung der Verwaltungsleistungen leistet das ITZBund einen wichtigen Beitrag. Die Einführung der E-Rechnung ist ein gutes Beispiel für ein Etappenziel auf dem Weg. Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung können die Vorteile der digitalen Rechnungsstellung und Bearbeitung umfassend nutzen.

JETZT HERUNTERLADEN

DIE DOKUMENTATION DIESER FACHDEBATTE

DIE DOKUMENTATION ENTHÄLT

alle Debattenbeiträge ungekürzt im Original
Übersicht aller aktiven Debattenteilnehmer
Summary für Ihr Top-Management
MEHR ERFAHREN


Welchen Schub hat die Corona-Krise der Digitalisierung in Verwaltungen gegeben und wie nachhaltig ist dieser ggf.?
Die Motivation zur Digitalisierung ist aktuell höher denn je, weil die Krise die Abhängigkeit der Verwaltung von IT offenbarte. Für das ITZBund als zentraler IT-Dienstleister der Bundesverwaltung bedeutete das in der Praxis, schnellstmöglich die notwendigen mobilen Einwahlplattformen bereitzustellen, um den Beschäftigten der Behörden und Ministerien Home-Office zu ermöglichen.

Dank der Bereitschaft zum unkonventionellen Handeln und großem Engagement der Beschäftigten konnte vielleicht sogar das ein oder andere Vorurteil über den öffentlichen Dienst entkräftet werden. So haben zum Beispiel viele Städte kurzfristig digitale Terminbuchungssysteme eingeführt, um Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu Verwaltungsleistungen trotz Corona zu ermöglichen. Ob Bund, Land oder Kommune: Die Verwaltung hat bewiesen, dass sie flexibel reagieren und Personal sowie Know-how zielgenau einsetzen kann. Diesen Elan sollten wir nutzen, um die Verwaltung resilient und zukunftsfähig aufzustellen.

Als größtes Hindernis für eine weitere Digitalisierung der Verwaltung gelten nach einer neuen Studie Medienbrüche und Schnittstellenprobleme. Wie können diese aus Ihrer Sicht über die verschiedenen Verwaltungsstufen in einem föderal organisierten Land überwunden werden?
Gerade in einem föderalen System sind gemeinsame Standards von Datenformaten besonders wichtig. Dass das funktionieren kann, zeigen erfolgreiche Beispiele wie XRechung oder XVergabe. Diesen Weg sollten wir konsequent weiter fortsetzen, denn er gestaltet die IT über alle Ebenen hinweg plattformunabhängig.

Wir müssen dafür sorgen, dass alle internen Verwaltungsprozesse durchgängig digitalisiert und damit frei von Medienbrüchen sind. Ein Beispiel dafür ist die Anbindung des vom ITZBund bereitgestellten Formular-Management-Systems (FMS) an die E-Akte Bund. Damit werden gleich zwei zentrale Lösungen der Dienstekonsolidierung des Bundes miteinander verzahnt und ein weiterer wichtiger Schritt zur Digitalisierung von Verwaltungsleistungen im Sinne des OZG gegangen. Um den Behörden zusätzliche Prozessoptimierungen zu bieten, werden parallel verschiedene Integrationsmuster für die E-Akte Bund erarbeitet. Diese stellen die Grundlage für Schnittstellen zu ausgewählten Anwendungen dar und dienen als Blaupause für die Integration von systemübergreifenden Workflows. Durch die Anbindung können Bürgerinnen und Bürger über das FMS Anträge erfassen, welche den Behörden ohne Medienbrüche zur Bearbeitung und Veraktung in die E-Akte Bund übermittelt werden.

Die Verwaltungsmitarbeiter gelten als Schlüssel bei der digitalen Transformation - wie sollten die Mitarbeiter auf diesem Weg begleitet werden?
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung sind bereits stark für die Thematik der Digitalisierung sensibilisiert. Um die Verwaltung erfolgreich zu digitalisieren, braucht es eine hohe Veränderungsbereitschaft bei allen Beschäftigten. Es ist wichtig, dass sie stärker in den Mittelpunkt der digitalen Transformation rücken und nicht nur die technologischen Komponenten berücksichtigt werden. Eine ganzheitliche Kommunikation sorgt für Transparenz, Akzeptanz und baut Vertrauen auf. So werden aus Betroffenen Beteiligte, die sich aktiv in die neuen Veränderungsprozesse einbringen.

Auf allen Hierarchieebenen müssen neue Kompetenzen erworben werden, gleichzeitig haben auch die nachrückenden jungen Bewerberinnen und Bewerber veränderte Anforderungen an ihr Arbeitsleben. Wir gehen die dahingehende Weiterentwicklung einer modernen Personalpolitik im ITZBund bereits aktiv an. Entscheidend ist Know-how langfristig aufzubauen, Schlüsseltechnologien zu beherrschen und den internen Transfer dieses Wissens nachhaltig abzusichern.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Ralf Resch
Geschäftsführer
Vitako - Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V.

Dr. Ralf Resch, Geschäftsführer der Bundes-Arbeitsgemeinschaft Kommunaler IT-Dienstleister e. V. (VITAKO)
E-Government | digitale Verwaltung

Bewährte Ausnahmeregelungen sollten ■ ■ ■

Wie die kommunalen IT-Dienstleister die ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Dr. Ralf Resch
Geschäftsführer
Vitako - Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V.

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Alexander Handschuh
Sprecher
Deutscher Städte- und Gemeindebund

Alexander Handschuh, Sprecher Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB)
E-Government | digitale Verwaltung

Pandemie und "Lockdown" haben Nutzen ■ ■ ■

Wie die Verwaltungen aber auch gelernt haben, wo ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Alexander Handschuh
Sprecher
Deutscher Städte- und Gemeindebund

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Kristina Sinemus
Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung
Landesregierung Hessen

Prof. Dr. Kristina Sinemus - Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung
E-Government | digitale Verwaltung

Nach Standesamtsportal ist auch ■ ■ ■

Und welche Verwaltungsbereiche als nächstes ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Kristina Sinemus
Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung
Landesregierung Hessen

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.