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Droht wegen 5G der Rückfall in die Kabel-Antike bei Großevents?

Wie die Veranstaltungstechniker auf den neuen Mobilfunkstandard blicken

Wolfgang Schöpe, Mitglied im Vorstand des VPLT und Mitglied in der Association of Professional Wireless Production Technology e.V. (APWPT) Quelle: VPLT Wolfgang Schöpe Mitglied des Vorstands VPLT - Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik 19.01.2021
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"Durch die 5G-Anwendungen werden die nutzbaren Frequenzen für Funkmikrofone, In-Ear-Monitoring, Lichtsteuerung, Videokameras, die ohnehin sehr knapp sind, weiter reduziert", beklagt Wolfgang Schöpe vom VPLT, dem Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik. Viele Vorteile sieht er im Gegenzug für Großveranstaltungen nicht kommen.







Mit dem zunehmenden Ausbau von 5G werden einschneidende Veränderungen im Entertainment- und Medienmarkt erwartet. Welche besonderen Chancen und Herausforderungen sehen Sie auf die Veranstaltungs-Branche zukommen?
Zunächst sei einmal erwähnt, dass 5G eine Plattform zum Datenaustausch ist. Sie ist kein neu erfundener Frequenzbereich. 5G nutzt also bereits bestehende Frequenzbereiche, die ihm zugewiesen werden. Unabhängig von einem eventuellen Nutzen für die Veranstaltungstechnik bedeutet das: Durch die 5G-Anwendungen werden die nutzbaren Frequenzen für Funkmikrofone, In-Ear-Monitoring, Lichtsteuerung, Videokameras, die ohnehin sehr knapp sind, weiter reduziert.

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Welche Möglichkeiten ergeben sich aus 5G insbesondere für die Produktion von (Groß-)Veranstaltungen?
Aufgrund der großen Verzögerungszeit ist eine Tonanwendung, die auf 5G basiert, nicht möglich. Ob nun mit 3G, 4G oder 5G – alle die eben erwähnten Geräte verursachen außerdem in benachbarten Frequenzbereichen erhebliche, nicht kontrollierbar Störungen zweiter und dritter Ordnung. In der Realität eines Events bedeutet das dann für die Veranstaltungstechniker: Wenn man auf Veranstaltungen zu den Mobilfunkgeräten, die das Publikum bei sich trägt, nun auch noch Geräte mit 5G-Anwendung unmittelbar im Bühnenbereich benutzt, kann das dazu führen, dass Funkmikrofone und In-Air-Systeme komplett ausfallen. Im schlimmsten Fall bedeutet das: Die modernen Funksysteme fallen dann weg. Und wir kehren zurück zur kabelgebundenen Anwendung der 70er Jahre. Das wäre also eine Verschlechterung, die Veranstaltungstechniker, Publikum und Künstler sicher nicht wollen. Daher sehe ich 5G aktuell nicht als Option, um Veranstaltungen zu verbessern.

Experten prognostizieren etwa Aufwind für Virtual-Reality(VR)-Angebote. Was bedeutet das für das Live-Entertainment?
Im Moment ist das völlig ohne Bedeutung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es mal für unsere Branche relevant sein wird. Wir reden über Events wie große Konzerttourneen, Shows, Stadtfeste, Tagungen oder ähnliches – und nicht über, vereinfacht ausgedrückt, Videospiele. Eine Virtual-Reality-Brille kann niemals ein Ersatz für solche Events sein. Ich kann und ich will mir das nicht in naher Zukunft vorstellen.

Wann rechnen Sie mit hinreichen 5G-Verbreitung auf dem Consumer-Markt für weitere neue datenintensive Angebote im Massenmarkt?
Der Consumer-Markt ist für unsere Veranstaltungsbranche vollkommen irrelevant. Wir reden hier über den professionellen Einsatz von Technik auf Veranstaltungen. Generell ist eine ausreichende flächendeckende Abdeckung von 5G natürlich überhaupt Grundvoraussetzung für einen vernünftigen Einsatz. Und eine vernünftige Abdeckung ist der Mobilfunkbranche bisher noch in keinem Bereich, wie zum Beispiel 3G, 4G oder LTE, gelungen. Wieso sollte das jetzt mit 5G klappen?!  

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