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Digitale Utopie oder Hype ohne realen Bezug?

Wie die deutsche Internetwirtschaft die Debatte um das Metaverse begleitet

Alexander Rabe - Geschäftsführer, eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. Quelle: eco/ Bettina-Keller Alexander Rabe Geschäftsführer eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. 23.02.2022
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"Aus Sicht der Internetwirtschaft lässt sich in der Tat mit dem Begriff „Metaverse“ so einiges assoziieren und weiterdenken, was wir in den technologischen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte intensiv vorangetrieben haben", meint eco-Geschäftsführer Alexander Rabe. Er wundert sich über ein diametrales Wahrnehmungsdreieck.







Für die einen ist das Metaverse der nächste logische Schritt der Internetentwicklung und so etwas wie eine digitale Utopie, für andere ist es schlichtweg der nächste große Marketing-Hype ohne realen Bezug zu technologischen Entwicklungen und Möglichkeiten und für wieder andere ist das Metaverse der Beginn der menschlichen Unterjochung einer allgegenwärtigen und allmächtigen KI – also so etwas wie eine internetbasierte Dystopie.

Dieses diametrale Wahrnehmungsdreieck verwundert insofern, da zu dem Begriff „Metaverse“ noch nicht einmal eine allgemeinverbindliche Definition existiert. Fiktionale Literatur und Sci-Fi Filmproduktionen haben hier maßgeblich die Assoziationen zu diesem Begriff geprägt. Somit ist das Metaverse die ideale Projektionsfläche für Technikskeptiker und Technikbegeisterte gleichermaßen.

Aus Sicht der Internetwirtschaft lässt sich in der Tat mit dem Begriff „Metaverse“ so einiges assoziieren und weiterdenken, was wir in den technologischen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte intensiv vorangetrieben haben. Die „Grenzen“ des digitalen Raums werden weicher gegenüber der „analogen Welt“ und die generelle „Mensch-Maschine Interaktion“ wird sukzessive immer intuitiver.

Die paradigmatischen technologischen Ansätze hierzu lassen sich bereits bei sprachgesteuerten Smart Speaker, Gestensteuerung, KI gestützter Bilderkennung und Navigationsunterstützung, IoT, Augmented Reality Lösungen und immersive virtual Reality Anwendungen - vor allem noch im Games-Segment - isoliert voneinander betrachten.

Nimmt man diese technologischen Entwicklungen nun zusammen und kombiniert sie mit offenen Standards die technologischen Anwendungen und Services interoperabel miteinander vernetzen, eröffnet sich ein Metaverse – ganz ohne Schrecken, allerdings mit immensen Innovationspotentialen für neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen.

Wir sehen also das Metaverse bereits heute am Horizont. Bis es seine disruptive Wirkung  gegenüber der Internetnutzung wie wir sie heute kennen und schätzen allerdings voll entfalten kann, gibt es noch eine Reihe an Technologischen und regulatorischen Herausforderungen zu bewältigen, die teilweise auch dieselben sind, die wir bereits beim aktuellen Internet feststellen: Die digitalen Infrastrukturen müssen leistungsfähig, nachhaltig und zuverlässig sein, die Nutzer:innen solcher Anwendungen – auch eines Metaversums – müssen sich sicher sein, dass sie den zur Verfügung gestellten Technologien vertrauen können, ihre Daten und digitale Identitäten geschützt sind und Missbrauch maximal entgegengewirkt wird. Missbrauch solcher Technologien kann über die betreibenden Unternehmen selbst stattfinden, mehr noch aber seitens krimineller Gruppen, staatlicher Eingriffe oder andere Nutzer:innen aus den jeweiligen Communities heraus. Der Erfolg eines solchen Metaverse hängt also auch maßgeblich davon ab, wie die technische Architektur aufgesetzt wird, wie die Machtverhältnisse in einem solchen Metaverse verteilt sind und wie die Möglichkeiten der Teilhabe ausgestaltet werden. Für die Akzeptanz von und das Vertrauen in digitale Technologien und Lösungen – und damit auch eines Metaverse – werden die Antworten, die wir auf diese Fragen geben, unabdingbar sein.

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