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Digi-Check, Digi-Beratung und Digi-Zuschuss für KMU in Hessen

Wie digital der Mittelstand in Hessen ist

Prof. Dr. Kristina Sinemus - Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung Quelle: HMinD Prof. Dr. Kristina Sinemus Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung Landesregierung Hessen 14.12.2022
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"Die erfolgreiche Digitalisierung der hessischen Wirtschaft ist eine wesentliche Grundlage ihrer Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfungs- und Innovationskraft", erklärt die Hessische Digitalisierungs-Ministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. Sie berichtet von Erfolgen und Programmen.







Aktuelle Daten bescheinigen dem Mittelstand Fortschritte in der digitalen Transformation. Wo steht der hiesige Mittelstand in Sachen Digitalisierung im Vergleich?
Die erfolgreiche Digitalisierung der hessischen Wirtschaft ist eine wesentliche Grundlage ihrer Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfungs- und Innovationskraft. Der im Mai 2022 veröffentlichte Hessische Digitalindex zeigt auf Grundlage einer Selbsteinschätzung von KMU zu ihrem Digitalisierungsgrad, also mit Blick auf die Nutzung digitaler Prozesse und Technologien, dass der Grad der Digitalisierung im Zuge der Pandemie für die Mehrheit der befragten KMU etwas (ca. 48 Prozent) oder sogar deutlich (ca. 16 Prozent) zugenommen hat. Mittlerweile schätzen etwas über 38 Prozent der hessischen KMU ihren Digitalisierungsgrad mit „hoch" oder „sehr hoch" ein. Während hierbei Cloud-Anwendungen in fast der Hälfte der befragten Unternehmen (45 Prozent) im Einsatz sind und das Internet der Dinge schon in über 40 Prozent Anwendung findet, sind eingekaufte KI-Anwendungen bislang jedoch nur in jedem zehnten Unternehmen in Gebrauch. Technologien wie Cloud-Anwendungen, 3-D-Druck und Robotik wurden 2021 in knapp 19 Prozent der hessischen KMU eingesetzt.

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Wie unterstützen Sie den Mittelstand bei der digitalen Transformation - und welche Programme planen Sie gegebenenfalls?
Das Hessische Wirtschaftsministerium unterstützt KMU mit einer abgestuften Struktur aus Beratung und Zuschüssen: Das Online-Angebot Digi-Check gibt Unternehmen einen ersten Überblick über ihren digitalen Status, die daran anknüpfende Digi-Beratung identifiziert Verbesserungspotenziale, und der Digi-Zuschuss hilft bei der Umsetzung – sowohl bei der Beschaffung von Hard- und Software als auch bei der Qualifizierung der Beschäftigten. Der Zuschuss beträgt bis zu 50 Prozent bei einem Höchstbetrag von 10.000 Euro. Diese Angebote werden sehr gut angenommen.

Kernstück der Innovationsförderung im Bereich der Digitalisierung ist unser 2019 gestartetes Programm „Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben". Als erstes Förderprogramm auf Landesebene ist es ausschließlich für digitale Projekte gedacht und fördert neue anwendungsnahe, digitale Lösungen und Innovationen im Bereich Forschung und Entwicklung, um die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft zu stärken sowie die digitale Zukunft zu gestalten. Zielgruppe sind KMU – ggf. in Kooperation mit Hochschulen – sowie junge Unternehmen/Start-ups. Best-Practice-Projekte werden anschaulich über die neue Plattform LIDIA modellhaft sichtbar gemacht, https://lidia-hessen.de. Insgesamt sind im Distr@l-Programm bereits 93 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 28 Millionen Euro bewilligt worden.

Welche Unterstützung bekommen mittelständische Unternehmen insbesondere in Sachen IT-Sicherheit und Datenschutz?
Das Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C) im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport bietet der hessischen Landesverwaltung, den hessischen Kommunen und allen hessischen Unternehmen unter einer 24/7-Hotline Unterstützung bei der Behandlung von IT-Sicherheitsvorfällen durch das „Computer Emergency Response Team (CERT)" an. Bei schweren Vorfällen erfolgt durch das „Mobile Incident Response Team (MIRT)" des Hessen3C auch eine Beratung vor Ort. Darüber hinaus bietet Hessen3C eine produktneutrale Beratung zu Fragen der technischen IT-Sicherheitsarchitektur und zu IT-Sicherheitsprozessen an. Diese Leistungen sind für die Unternehmen kostenfrei. Des Weiteren läuft derzeit im Programm Distr@l der Förderaufruf „IT- und Cybersicherheit in KMU". Der Förderaufruf ergänzt das bestehende Programm für anwendungsorientierte Cybersicherheitsforschung des Hessischen Innenministeriums, über das Forschungsergebnisse aus dem Bereich Cybersicherheit generiert und allgemein verfügbar gemacht werden sollen.

Mit ATHENE ist zudem das größte europäische Forschungszentrum für Cybersicherheit und Privatsphärenschutz in Hessen ansässig. Es begleitet und unterstützt die digitale Transformation von Gesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand zur Verbesserung der Cybersicherheit und des Datenschutzes. Dabei werden Sicherheitslösungen entwickelt, Wirtschaft und öffentliche Verwaltung beraten sowie Firmengründer und Start-ups unterstützt.

Welche Herausforderungen sehen Sie durch den Fachkräftemangel bei der Digitalisierung des Mittelstandes?
Der Mangel an IT-Fachkräften gefährdet nicht nur die digitale Transformation in kleinen und mittleren Unternehmen, sondern die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Hessen insgesamt. Das beginnt bei der Umstellung und Weiterentwicklung unternehmensinterner Prozesse, erstreckt sich über digitale Produktinnovation und die Konzeption neuer Geschäftsfelder bis hin zu sehr greifbaren Fragen wie der Gewährleistung der Cybersicherheit. In Hessen beschäftigt etwa ein Fünftel der KMU eigene IT-Fachkräfte. Die große Mehrheit der Unternehmen kauft IT-Expertise demnach momentan bei Bedarf über externe Dienstleister ein. Hessen steht im Vergleich zu anderen Ländern, auch aufgrund eines Spitzenplatzes bei den Verdienstmöglichkeiten, vergleichsweise gut da. So weist Hessen nach Analysen des Deutschland-Index der Digitalisierung den geringsten IKT-Fachkräftemangel aller bundesdeutschen Flächenländer auf. Trotzdem bleibt es eine Daueraufgabe, junge Menschen für Berufe im MINT-Bereich zu interessieren und auch Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren. Über unsere Veranstaltungsreihe „Women go digital" wollen wir insbesondere junge Frauen für IT interessieren oder ihre Vernetzung stärken. Im „Neuen Bündnis Fachkräftesicherung" haben sich viele Akteure unter dem Dach des Sozialministeriums zusammengeschlossen, um Handlungsbedarfe und -optionen im Bereich der Fachkräftesicherung zu identifizieren.

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