Die Pandemie hat den Hochschulen und Forschungseinrichtungen einen Digitalisierungsschub verpasst. Wo stehen die Hochschulen in Ihrem Kanton in der digitalen Transformation derzeit?
Die Hochschulen haben die Umstellung auf die Online-Lehre während der Pandemie gut bewältigt und konnten den Betrieb erstaunlich gut aufrechterhalten. Die Pandemie hat so tatsächlich einen Digitalisierungsschub ausgelöst, gleichzeitig wurden aber auch die Herausforderungen und Risiken, insbesondere der Fernlehre offensichtlich. Die Luzerner Hochschulen bleiben daher im Grundsatz Präsenzhochschulen. Die digitalen Technologien werden von den Hochschulen dort eingesetzt und weiterentwickelt, wo sie sich als sinnvoll erwiesen haben und beispielsweise flexible Studienformen ermöglichen. Die Hochschulen setzen sich intensiv mit der Digitalisierung von Forschungsabläufen und -methoden auseinander und leben eine offene Wissenschaft (Open Science). Auch bieten die Hochschulen verschiedene Studiengänge zur Digitalisierung an, fördern die digitalen Kenntnisse und Kompetenzen ihrer Studierenden und Dozierenden und führen vielfältige Forschungsprojekte zur Digitalisierung durch. Sie agieren als Thinktank der digitalen Transformation und unterstützen Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft der gesamten Region Zentralschweiz dabei substanziell.
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Wie unterstützen Sie die Hochschulen, um die digitale Transformation künftig zu verstetigen?
Die Hochschulen sind unsere Kompetenzzentren der digitalen Transformation, sie entscheiden grundsätzlich selbstständig, wo eine Verstetigung für sie vorteilhaft ist und wo nicht. Die Kosten sind im Rahmen der Grundbeiträge, die sie vom Kanton erhalten, zu tragen. Der Kanton beeinflusst diese Entwicklung aber über seinen Einsitz in die strategischen Gremien der Hochschulen und wirkt darauf hin, dass Digitalisierung in den Strategien als Schwerpunkt verankert wird.
Welche Effizienzgewinne lassen sich aus Kooperationen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen erzielen?
Neu entwickelte digitale Werkzeuge können die Effizienz gewisser Prozesse der Lehre und Dienstleistung steigern. Umgekehrt erhält die Forschung ein unmittelbares Feedback über die Leistungen in der Anwendung. Auch sind die Studierenden unmittelbar mit den neuesten Entwicklungen vertraut, was einen reibungslosen und effizienten Umgang mit digitalen Technologien am zukünftigen Arbeitsplatz ermöglicht. Im Kanton Luzern sind die Forschungseinrichtungen in der Regel Teil der Hochschulen. Es gibt nur ein externes Forschungszentrum (Paraplegiker-Forschung), das mit den Hochschulen vielfältig kooperiert.
Neben der technischen Infrastruktur braucht die digitale Transformation auch einen Kulturwandel - inwieweit unterstützen Sie die Prozesse in den Hochschulen in diesem Sinne?
Unsere Hochschulen haben eine umfassende Expertise im Bereich der digitalen Transformation. Der Kanton greift nicht in die operativen Prozesse der Hochschulen ein, sie arbeiten daher selbstständig an einem offenen Klima für Digitalisierungsprozesse, in Bereichen, wo sie diese als sinnvoll erachten.