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Interview11.09.2024

Der Druck für einheitliche Standards ist groß

Immense Vorteile durch Vernetzung

Maximilian Funke-Kaiser (MdB), digitalpolitischer Sprecher und stellv. Mitglieds des Ausschusses für Gesundheit Quelle: Stefan Trocha Maximilian Funke-Kaiser MdB Bundestag
INITIATORIN DIESER FACHDEBATTE
Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
Meinungsbarometer.info
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Mit dem seit März 2024 geltenden Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens ist der Druck für Anwender ausreichend groß, um interoperable Anwendungen zu nutzen. Das sagt Maximilian Funke-Kaiser, Mitglied der FPD-Bundestagsfraktion und digitalpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Er ist auch stellv. Mitglied des Ausschusses für Gesundheit im Bundestag.





Wie steht es generell in Sachen Digitalisierung der Medizin?
Die Digitalisierung ermöglicht so gut wie jedem medizinischen Teilbereich Fortschritte in Forschung und Anwendung, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar gewesen wären. Im professionellen Kontext sind KI-Anwendungen, die Tumore erkennen, oder Roboter, die in Apotheken Medikamente reichen, keine Zukunftsmusik mehr. Die Digitalisierung der Medizin ist in der Form von sogenannten Wearables, wie beispielsweise Smartwatches, auch in den Alltag der Menschen vorgedrungen, die von der persönlichen Fitness bis zur Sauerstoffsättigung des Bluts eine riesige Menge an Parametern erfassen können.

Die grundsätzlichen Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen scheinen unzählig – leider spiegeln sie sich in der tatsächlichen Umsetzung in den Kliniken und Praxen nicht unbedingt wider. Eines der größten technischen Probleme ist der Wildwuchs an technischen Kommunikationsstandards und die daraus entstehende mangelnde Kompatibilität. Auf dem Weg zu einem digitaleren Gesundheitswesen braucht es eine herstellerübergreifende Definition von Kommunikationsstandards. So wie das Personal im OP-Saal eine gemeinsame Verkehrssprache während Eingriffen nutzt, braucht es auch bei der Kommunikation der Geräte und Programme einen gemeinsamen Nenner, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu garantieren: Diese Funktion erfüllt SDC.

Was sind die Vorteile von SDC und welche Barrieren und Herausforderungen gibt es derzeit noch, um den herstellerübergreifenden Kommunikationsstandard einzuführen?Die Vorteile des globalen Kommunikationsstandard SDC liegen auf der Hand. Der Standard ermöglicht die sichere Zusammenarbeit von medizinischen Geräten unterschiedlicher Hersteller und eröffnet zusätzlich den Datentransfer zwischen Medizinprodukten und Klinikinformationssystemen. Die denkbaren Möglichkeiten dieser Vernetzung sind nahezu unendlich. Die durch die medizinischen Geräte gesammelten Daten können vor allem in Akutpflegeumgebungen, wie OP und Intensivstationen, einen immensen Vorteil für mögliche Therapieentscheidungen liefern und damit den Heilungsprozess der Patientinnen und Patienten verbessern.

SDC nutzt zum Datenaustausch zwischen medizinischen Geräten und Klinikinformationssystemen den HL7-Standard. HL7 (Health Level 7) ist ein internationaler Standard für den Austausch von elektronischen Gesundheitsinformationen. Der internationale Datenstandard sorgt dafür, dass verschiedene Systeme Informationen in einem standardisierten Format austauschen können und ermöglicht somit eine flächendeckende Interoperabilität. Leider haben einige Softwareanbieter diesen Standard innerhalb ihrer angebotenen Primärsysteme nicht umgesetzt. Teilweise aus Gründen mangelnder Ressourcen, die für die technische Umsetzung benötigt werden, teilweise setzt man generell auf eigene, nicht-interoperable Standards.

Welche notwendigen Rahmenbedingungen müssen IT-Branche, Politik und Krankenhausverwaltungen sowie die Herstellerseite dafür schaffen?
Die Politik, genauer der Gesetzgeber, muss die Pflicht zur Umsetzung einheitlicher und interoperabler Datenstandards gesetzlich vorschreiben. Dieser Schritt ist mit dem seit März 2024 geltenden Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens bereits umgesetzt worden. Die Anbieter von Praxisverwaltungssystemen müssen zukünftig einen Zertifizierungsprozess durchlaufen, bevor ein Softwareprodukt den Marktzugang erhält. Das Zertifikat stellt sicher, dass entscheidende interoperable Datenstandards und Schnittstellen innerhalb der Software umgesetzt sind. Der gleiche Zertifizierungsprozess gilt auch für Klinikinformationssysteme.

Zusätzlich wurde eingeführt, dass Leistungserbringer erbrachte Leistung zukünftig nur noch mittels eines zertifizierten PVS mit ihrer KV abrechen können. Eine analoge Regelung soll noch in diesem Jahr für Kliniken und dort genutzte KIS eingeführt werden. Diese Regelungen erhöhen den Druck auf Seiten der Anbieter und Nutzer auf interoperable Systeme zu setzen.

Welche Vorteile könnten Patienten und medizinisches Personal von einer zügigen SDC-Einführung realistischerweise erwarten?
Die gemeinsamen Kommunikationsstandards können für geringere Kosten, bessere Vernetzung und somit zügigere Behandlungen sorgen. Medizinische Geräte und Software müssen so nicht mehr aus einem Guss von einem bestimmten Hersteller mit eigenen Standards bereitgestellt werden. SDC belebt so den Wettbewerb, und das schlägt sich positiv in Innovation und Produktpreis nieder. Zusätzlich lässt sich die Kommunikation sowohl intern als auch extern beschleunigen. Dokumentation und Datenübertragung werden durch die Standards vereinfacht. Das entspannt nicht nur den Arbeitsalltag des Personals, sondern wirkt sich durch freiwerdende Arbeitskraft auch direkt auf die Wartezeiten der Patienten aus.

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