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Campen in Zeiten der Sharing Economy

Wie neue Trends Luxus und Natur zusammenbringen

 Prof. Dr. Eric Horster - Leitung Weiterbildungsinstitut (WISE), Professur für Hospitality-Management an der Fachhochschule Westküste Quelle: FH Westküste Prof. Dr. Eric Horster Professur für Hospitality-Management FH Westküste 06.08.2019
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"Dass sich der Markt ändert, ist deutlich zu beobachten", sagt Touristik-Experte Prof. Dr. Eric Horster mit Blick auf moderne Trends beim Campen. Nicht jeder Zeltplatz könne künftig ein Hort des Luxus werden - aber der Forscher sieht eine Reihe von neuen Formen in Sachen Naturerlebnis.







Glamping soll Glamour mit Übernachten auf dem Zeltplatz vereinen – wie gut vertragen sich Luxus und Naturerlebnis?
Grundsätzlich verträgt sich dies sehr gut. Es ist jedoch immer eine Frage der Location. Sprich: Auf einem Campingplatz, wie wir ihn uns klassisch vorstellen, mit Dauercampern und der Bude am Eingang wird vermutlich kein wirkliches Glamour-Gefühl aufkommen können. Wenn Sie aber auf einem Natur-Campingplatz ein Tiny-House aufstellen, dann kann das schon ganz andere Erlebnisse hervorbringen.

Spezielle Wohnwagen-Stellplätze, Luxuszelte, Holzbauten – die Übernachtungsmöglichkeiten werden immer vielfältiger. Wo hört Glamping auf und wo fängt klassischer Hotelurlaub in ungewöhnlichen Locations an?
Man ist ja in der Regel so untergebracht, dass man beim Öffnen der Eingangstür bzw. des Reißverschlusses vom Zelt direkt in der Natur steht. Das ist bei einem Hotel anders. Die Nähe zur Natur macht viel vom "Glamping-Gefühl“ aus. Aber es stimmt schon: Die Übergänge sind mitunter fließend. Das Wort selbst ist ja auch ein Kunstbegriff, der nur verdeutlichen will, dass Camping nicht zwingend auch Verzicht und Einfachheit bedeuten muss, sondern durchaus mit Luxus kombiniert werden kann. Von daher gibt es hier tatsächlich eine gewisse Nähe zu Konzepten wie bspw. Sleeperoo, die ja mit ihrer Schlafkapsel ein ähnliches Konzept verfolgen - nur eben abseits der Campingplätze. Dieses Verschmelzen von unterschiedlichen Unterkunftsarten werden wir künftig noch sehr viel mehr erleben.

Manche Urlauber suchen auch die digitale Ruhe, für andere sind Soziale Medien gerade im Urlaub wichtig, um ihre Freuden am Urlaub zu teilen – wie W-Lan und Co. müssen Zeltplätze den Glampern bieten?
Das ist eine Frage der Positionierung des Zelt- bzw. Campingplatzes. Seitens der Gäste ist dies ohne Frage fast immer gewünscht. Wer aber aus der Not eine Tugend machen möchte und ohnehin nur ein sehr mageres Gäste-Internet zur Verfügung stellen kann, der kann sich auch zur Entschleunigung und zum „digitalen Fasten“ bekennen. Stichwort: Digital Detox. Manche Hotels bieten ja sogar bereits Rabatte an, wenn die Gäste bei der Ankunft ihr Smartphone an der Rezeption abgeben und dieses erst wieder bei der Abreise zurück bekommen.

Glamping ist für viele Zeltplätze ein lukratives Geschäft. Inwieweit könnten die Luxus-Gäste die klassischen Camper, die einen preiswerten, naturnahen Urlaub suchen, verdrängen?
Dass sich der Markt ändert, ist deutlich zu beobachten. Ob dies schließlich zu einer kompletten Umwälzung der Gästeklientel führen wird, bleibt abzuwarten. Ich sehe das aktuell noch nicht. Es ist ja auch immer vom Verständnis des jeweiligen Betreibers abhängig. Glamping kann ja nicht jeder authentisch vermarkten. Dazu gehört ein entsprechendes Gefühl zum gesamten Ambiente. Und das muss man auch als Betreiber leben können. Es steckt oftmals viel Liebe zum Detail darin, um dann von der Zielgruppe auch entsprechend wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden. Aber denken Sie nicht nur an die klassischen Campingplätze, sondern auch an Assets der Sharing Economy. Was bei Airbnb die private Wohnung ist, sind beim Glamping vielleicht bald die unzähligen Bauernhöfe, die gerne ihre Wiese als Stellfläche anbieten würden. Wenn hier erst einmal Plattformen - ähnlich wie aktuell PinCamp bei den Campingplätzen - entstehen, die diese Flächen auch für Glamper verfügbar machen, dann werden wir noch sehr viel Bewegung im Markt sehen.

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