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Interview12.06.2024

Bundesschülerkonferenz beklagt katastrophalen Zustand in vielen Schulen

Wofür dringend Geld gebraucht wird

Louisa Basner - Generalsekretärin, Bundesschülerkonferenz Quelle: Elena Koch/ Bundesschülerkonferenz Louisa Basner Generalsekretärin Bundesschülerkonferenz
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Ich habe bereits Schulen gesehen, wo Wasser aus den Decken getropft ist und es auch noch Kreidetafeln in den Klassenräumen gibt", berichtet Louisa Basner von der Bundesschülerkonferenz. "Aktuell sind viele Schulen immer noch marode." Die Generalsekretärin der Schülervertretung fordert neben Mitteln auch inhaltliche Schwerpunkte im Unterricht. Nach ihrer Einschätzung war der Digitalpakt "nicht ausreichend".





Der Digitalpakt Schule hatte das Ziel, eine "leistungsfähige digitale Bildungsumgebungen" zu schaffen - wo stehen die Schulen nun diesbezüglich?
Der Digitalpakt hat sicherlich einigen Schulen dazu verholfen, digitalisiert zu werden. Auch konnten einige Schülerinnnen und Schüler mit Geräten ausgestattet werden. Wir sehen aber auch, dass der Digitalpakt nicht ausreichend war. Aktuell sind viele Schulen immer noch marode. Ich habe bereits Schulen gesehen, wo Wasser aus den Decken getropft ist und es auch noch Kreidetafeln in den Klassenräumen gibt. In diesen Schulen sehen wir leider noch keine Veränderung, trotz des Digitalpaktes. Zudem sehen wir, dass grundsätzlich zu wenig Geld für alle Schulen vorhanden ist. Viele Schulgebäude benötigen eine Renovierung, weil diese so alt sind. Einige muss man schon neu bauen. Digitalisierung ist dort leider noch weit entfernt.

Welche Anstrengungen - und welche Unterstützung vom Bund - sind künftig nötig?
Es ist enorm wichtig, dass der Digitalpakt zustande kommt und er eine große Summe umfasst. Dieses Geld muss seitens des Bundes, uns auch der Länder, auf jeden Fall kommen. Der Bund muss deutlich anerkennen, dass wir einen katastrophalen Zustand in vielen Schulen in Deutschland haben. Gleichzeitig ist es enorm wichtig, dass sich der Bund kümmert, dass Gelder vom Digitalpakt einfacher abgerufen werden können. Das Geld muss einfach und direkt an die Schulen gelangen.

Mit neuer Technik wachsen auch die Anforderungen an das Lehr-Personal. Wie wird die Lehrerschaft für diese Herausforderung fit gemacht?
Lehrkräfte müssen geschult werden, um mit neuen Technologien umgehen zu können. Aktuell gibt es seitens der Länder, Kommunen oder von Lehrkräften untereinander Angebote von Schulungen für die neuen Techniken. Dabei ist zu bedenken, dass dies nicht flächendeckend, sondern jeweils individuell geschieht. So ist es häufig von externen Faktoren abhängig, ob eine Lehrkraft für die jeweilige Technologie geschult wird oder ob diese ihren Unterricht grundsätzlich modern beispielsweise mit Tablets gestaltet. Ich finde es aber genauso wichtig, dass Lehrkräfte auch dafür sensibilisiert werden, was in den Sozialen Medien veröffentlicht wird und anschließend auch ihre Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisieren können.

Wissenschaftler befürchten, dass digitale Medien sogar negative Auswirkungen auf das Lernen haben könnten. Welches Maß und welche Art der Digitalisierung ist an den Schulen überhaupt sinnvoll?
Eine Digitale Ausstattung ist enorm wichtig. Wir benötigen die Digitalisierung, um Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt und eine moderne Zukunft vorzubereiten. Es ist von hoher Bedeutung in der Schule bereits zu lernen, wie man in einer digitalen Welt lebt und mit ihr umgeht. Gleichzeitig ist es sehr wichtig, auch zu lernen wie man in dieser digitalen Welt lebt und mit ihren Inhalten umgeht. Wir sehen, dass sich Kinder und Jugendliche immer früher in den Sozialen Medien bewegen und dementsprechend in den Schulen auch den Umgang mit diesen lernen müssen. In den Schulen müssen dementsprechend Medienkompetenzen vermittelt und gelehrt werden. Es ist wichtig, dass viel mehr in diesen Bereich in investiert wird und Medienkompetenzen stärker in den Unterricht eingebaut werden.

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