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Interview19.01.2017

ADAC fordert jetzt UKW-Abschaltdatum

Termin muss aber für die Verbraucher langfristig angekündigt werden

Dr. Christoph Hecht, Fachreferent Verkehrssicherheit und Straßenbewertung, Ressort Verkehr - Interessenvertretung (VIN), ADAC e.V. Quelle: ADAC e.V. Dr. Christoph Hecht Interessenvertretung Verkehr ADAC
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Der ADAC unterstützt den Übergang von UKW zu DAB+ für die Übertragung terrestrischer Audioprogramme. Das sagt der Verkehrsreferent des ADAC, Dr. Christoph Hecht. "Wir wünschen uns dazu ein langfristig (>15 Jahre) angekündigtes UKW-Abschaltdatum, damit Verbraucher sich rechtzeitig darauf einstellen können, dass UKW-Radios nicht mehr genutzt werden können."





Aktuell wird heftig darüber gestritten,  ob und wann die Stau-, Unfall- und Wettermeldungen über TMC profähige Navigationssysteme im UKW eingestellt werden sollen. Wie ist Ihre Position dazu?
Dazu liegen uns widersprüchliche Informationen vor. Nach Auskunft des Unternehmens HERE, welches den HERE Traffic Service über den Verbreitungsweg UKW (TMCpro) anbietet, überträgt Media Broadcast über ihr Sendernetz auch in 2017 die verschlüsselten Nachrichten für TMCpro-fähige Navigationsgeräte.
Der rasche technische Fortschritt in der IKT führt dazu, dass Technologien der Datenübertragung durch neue Verfahren abgelöst werden. Das kann dazu führen, dass Altgeräte ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr genutzt werden können. Ein prominentes Beispiel ist die Abschaltung der terrestrisch analogen Fernsehprogramme.
Der aktuelle Bestand an betroffenen TMCpro Navigationsgeräten ist uns nicht bekannt. Der ADAC wünscht sich, dass die Einstellung eines Übertragungsweges langfristig angekündigt wird, so dass Verbraucher sich rechtzeitig nach Alternativen umsehen können. Ein Anspruch auf unbefristete Bereitstellung eines Dienstes oder eines Datenübertragungsverfahrens wird mit dem Kauf des Endgerätes i.d.R. nicht erworben.

Sind analoge Verkehrsservices angesichts moderner Apps und Displays überhaupt noch zeitgemäß?
Verkehrsinformationen werden heute auf vielfältige Weise auf mobile Endgeräte und in Kraftfahrzeuge übertragen. Die Datenübermittlung via Mobilfunk (mobiles Internet) gewinnt dabei als universelles „Transportmedium“ für beliebige Inhalte zunehmend an Bedeutung. Insbesondere die Kfz-Hersteller setzen auf diese Lösung, weil die bidirektionale Kommunikation individualisierte, orts- und situationsabhängige Services und die unmittelbare Kundenbindung ermöglicht. Im Gegenzug können von den Fahrzeugen oder Endgeräten auch Ereignismeldungen oder die Fahrgeschwindigkeit an ein Backoffice übermittelt werden.

Eine Lösung wäre der serienmäßige Einbau von DAB+ Radios in die Autos? Wie stehen Sie zu modernen Digitalradiodiensten?
Wie schon bei UKW muss man auch bei DAB+ zwischen dem Audio-Programm und den Datendiensten unterscheiden. Programmnahe Datendienste (bei UKW: Radio Data Service mit Sender- und Programmname, Songtiteln, etc.) werden im Endgerät Radio verarbeitet (visualisiert), während Verkehrsdienste (bei UKW: TMC bzw. TMCpro) im Navigationsgerät genutzt werden. Ein DAB+ Radio ist keine Voraussetzung, um TPEG Meldungen über DAB in einem Navigationsgerät nutzen zu können.
Der ADAC unterstützt den Übergang von UKW zu DAB+ für die Übertragung terrestrischer Audioprogramme. Wir wünschen uns dazu ein langfristig (>15 Jahre) angekündigtes UKW-Abschaltdatum, damit Verbraucher sich rechtzeitig darauf einstellen können, dass UKW-Radios nicht mehr genutzt werden können. Gerade im Kfz werden noch heute überwiegend UKW-Radios als Serienausstattung verbaut.

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