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Flüchtige Trends und allumfassende Transformation

Diese digitalen Trends beschäftigen uns 2021

Nikola Marquardt, Mitherausgeberin des Fachdebattenportals Meinungsbarometer.info Quelle: Redaktion Dipl.- Journ. Nikola Marquardt Founder & Herausgeberin Meinungsbarometer.info 05.02.2021

Die Pandemie hat die Gesellschaft auch zu Beginn des neuen Jahres fest im Griff. Im Bereich der Digitalisierung sorgt die Krise für einen heftigen Schub. Zugleich legt sie die Defizite deutlich zutage. Darauf gehen auch die Zukunftsforscher in unserer schon traditionellen Fachdebatte zu den wichtigsten Trends für das neue Jahr ein.

„Der Digitalisierungsnotstand kostet Menschenleben, das hat die Pandemie einmal mehr gezeigt“, sagt etwa Kai Gondlach, Zukunftsforscher, Keynote Speaker und Autor, und verweist etwa darauf, dass Digitalisierung mehr bedeutet als einzelne Maßnahmen - vor allem ein agiles Mindset. So hätten viele Entscheider Homeoffice nur eingeführt, weil sie sonst wirtschaftlich nicht überlebt und keine Berechtigung für attraktive Kurzarbeitergeldregelungen gehabt hätten. Dabei blieben die grundlegenden Rahmenbedingungen von Organisationen genauso starr wie zuvor: „Feste Arbeitszeiten, regelmäßige Reportings an die nächsthöhere Ebene, Taylorismus in reinster Form.“ Gondlach erkennt darin immer noch das Misstrauen in die Fähigkeiten und die Kreativität der Angestellten sowie ein antiquiertes Verständnis von Aufbauorganisation und Kommunikation.

Der Kommunikationswissenschaftler, Unternehmensberater und Lehrbeauftragte Thomas Neubner beobachtet, wie flüchtige Trends der jungen Nutzergeneration durch die Pandemie in eine alles umfassende Transformation münden, die jede Altersgruppe gleichermaßen inkludiert. „Das Konsumverhalten etwa, das gerade die ältere Generation noch im stationären Handel verortet, wandelt sich nun durch staatlich verordnete Geschäftsschließungen sukzessive in Online-Shopping-Erlebnisse, sodass Instrumente des E-Commerce die zentralen Erfolgsfaktoren für Unternehmen darstellen.“ Diese Veränderung im Verhalten der Konsumenten werd auch zukünftig relevant sein, da sich generationsübergreifend eine digitale Medienkompetenz ausbilde.

Roman Retzbach, Futurist und Gründer des Future.Institute sieht die Digitalisierung inzwischen an einem unumkehrbaren Punkt angekommen. Dabei verweist er auf die kommende Altersgesellschaft und anhaltendem Fachkräftemangel. „Diese Lücke ist nur noch digital durch Smartassistenten bis KI-Pflegehelfer zu meistern.“ Für die nächste Zukunft sieht er programmierbare Biostoffe als neue  Killerapplikationen - von steuerbaren mRNA Viren bis hin  zu replikationsfähigen Bio-Bots oder Smart-Bots, die Körper(werte) upgraden helfen.

Kommunikationswissenschaftler Thomas Neubner fordert, die mit der Digitalisierung einhergehen ethischen Fragestellungen, interdisziplinär zwischen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu diskutieren. So könne der wirkliche Mehrwert neuer Errungenschaften akzentuiert werden: „Der Mensch als handelndes Subjekt im digitalen Setting, der Technologien für sich bewusst einsetzt, ohne unbewusst die Kontrolle zu verlieren.“

Zukunftsforscher Kai Gondlach hofft im neuen Jahr nicht zuletzt auf klare Regeln auf der EU-Ebene, um Investitionssicherheit zu bieten. „Außerdem erwarte ich von der Kommission ein klares Bekenntnis zum Green New Deal, in dessen Rahmen auch die Hightech-Investitionen für grüne Energie und die Verkehrswende politisch avisiert werden müssen.“ Zudem hofft er auf umfangreiche und einfach zugängliche Förderprogramme für Unternehmen und Initiativen, vor allem im Bildungsbereich. Man brauche ganz dringend eine Umschulungsrevolution ganzer Generationen von Angestellten und Führungskräften. Und  von Schülern, denn: „Dass Informatik immer noch kein Pflichtfach ist, macht mich wütend.“

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