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Interview10.06.2025

„Wir wollen mit unserer ökologischen Verantwortung alle mit ins Boot holen“

Warum die Fitnessbranche Nachhaltigkeit zelebrieren muss

Simon Werner - Founder und Chief Executive Officer, AJAMBOW GmbH Quelle: AJAMBOW/ Nicholas Dawkes Simon Werner Founder und Chief Executive Officer AJAMBOW GmbH
INITIATORIN DIESER FACHDEBATTE
Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info
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Für Simon Werner, Founder und Chief Executive Officer der AJAMBOW GmbH hat es die Fitnessindustrie in den letzten Jahrzehnten "verpennt, auf das Thema Nachhaltigkeit eine Aufmerksamkeit zu legen und auch mit den Nachhaltigkeitsbemühungen in anderen Branchen zu reagieren und mitzuziehen." Der Unternehmer, Sportler und Künstler macht sich für ein größeres Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit in der Fitnessbranche stark und geht selbst mit dem Thema in die Offensive. Mit seinem Unternehmen hat er eine nachhaltige Gruppenfitness- und Gesundheitsinnovation entwickelt.





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Wie steht es derzeit um das Bewusstsein in der Fitnessindustrie, nachhaltig zu wirtschaften, zu produzieren und zu handeln? 
In den vergangenen Jahrzehnten hat es die Fitnessindustrie die ganze Zeit verpennt, auf das Thema Nachhaltigkeit eine Aufmerksamkeit zu haben und auch auf die Nachhaltigkeitsbemühungen in anderen Branchen zu reagieren und mitzuziehen. Denn Fitness ist ein großer Teil der Freizeit. Ich kann nicht im Berufsleben Nachhaltigkeits-Themen umsetzen und in meiner Freizeit nicht. Den größten Schlüssel-Effekt habe ich in meiner Freizeit, denn dort mache ich Sachen freiwillig. Bis dato ist es so, dass die Fitnessindustrie da viel zu wenig aufgepasst hat. Es hat sich zum Glück in den letzten Jahren etwas geändert. Es gibt inzwischen einige Hersteller, die auf das Thema setzen und ein anderes Bewusstsein dafür entwickelt haben. Wir als Hersteller müssen außerdem noch viel besser mit den Sportlerinnen, Sportlern und Fitnessbegeisterten kommunizieren. Wenn ich erzähle, mein Produkt ist nachhaltig hergestellt, dann sagen immer noch zu viele: „Das ist mir egal“. Und genau dieses Bewusstsein, dass Nachhaltigkeit auch im Freizeitbereich stattfinden muss, ist noch nicht in den Köpfen angekommen. Außerdem wird die Eigenverantwortung oft ignoriert. 

Darum ist es für die Fitnessindustrie so unglaublich wichtig, diese Nachhaltigkeit zu zelebrieren und dieses Bewusstsein zu schaffen für alle, die sich in ihrer Freizeit mit Fitness und Sport beschäftigen. 

Wie kann die Fitnessindustrie selber mehr Nachhaltigkeit in ihre Produkte und Dienstleistungen bringen?
Es ist noch ein Weg. Die Industrie ist noch zu sehr gewinnorientiert. Sowohl bei den Betreibern als auch bei den Trainierenden ist noch zu wenig Bewusstsein da. Hier kann ich als Unternehmer nur vorangehen und es anderen Unternehmern vorleben, indem ich auf einen Teil meines Gewinns für eine bessere Zukunft verzichte. Ich habe zwar einen Euro weniger, aber der Mehrwert, den ich für die nachfolgenden Generationen schaffe, ist viel entscheidender, als jetzt Gewinne zu maximieren. Das muss viel stärker als Botschaft verbreitet werden. Das fängt bereits im Studio an, dass ich als Betreiber sage, wenn ich investiere, schau ich mir auch diesen Fußabdruck an. 

Braucht es andere Rahmenbedingungen, um mehr Nachhaltigkeit in die Branche zu bringen?
Aus meiner Sicht braucht es ein stärkeres Bewusstsein. Die Möglichkeiten sind da, die technischen Innovationen sind gegeben und auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen. Für mich ist das einfach eine intrinsische Sache. Entweder ich habe die Motivation, nachhaltig zu wirtschaften und zu trainieren oder ich habe sie nicht. Auch beim Thema Gesundheit kann ich nicht immer davon ausgehen, dass andere was für mich machen. Ich muss in meine Eigenverantwortung gehen. Wir sind auf diesem Planeten Gast und ich habe hier meine Zeit als Geschenk erhalten, als Kredit zukünftiger Generationen. Nur wenn ich es selbst vorlebe, kann ich es von anderen verlangen. 

Wie definieren Sie für sich Nachhaltigkeit?
Das Wort Nachhaltigkeit ist ein Zukunftsbegriff. Es ist ein Konglomerat aus verschiedenen Aspekten. Dazu gehört für meinen Geschäftsbereich die Regionalität. Das heißt für mich zu überprüfen, dass ich möglichst geringe Transportkosten habe. Ich schau mit welchem Material ich arbeite, versuche Prozesse zu verschlanken, dass sie nicht noch mehr CO2 und weitere Ressourcen verbrauchen. Das heißt, ich muss mich während der Planung schon damit befassen und unter diesen Aspekten prüfen, ob eine bestimmte Entwicklung oder ein Angebot unter ökologischen Gesichtspunkten Sinn macht oder nicht. Beim sozialen Aspekt sind wir wieder im Bereich der Verantwortung. Da muss ich als Unternehmer ökologisch verantwortungsvolles Handeln vorleben – genauso, wie ich das meinen Söhnen beibringe. Es macht also keinen Sinn, etwas zu erzählen, wenn ich es selbst nicht lebe. Das ist zugegeben aufgrund mancher gesellschaftlicher Zwänge nicht immer ganz einfach.

Sie haben mit Ajambow(c)  eine nachhaltige Gruppenfitness- und Gesundheitsinnovation made in Germany entwickelt. Was genau ist daran nachhaltig?
Ajambow©ist nicht nur ein Trainingsgerät, durch die Nutzung von Wasser im Inneren des Fitness-Stabes in Verbindung mit speziell entwickelten Bewegungsabläufen und afrikanischer Musik entsteht ein besonderes Trainingserlebnis. Vom Produkt ausgehend war es mir wichtig ein Material zu finden, welches nachhaltig ist, daher arbeiten wir mit ökologischem Material und da sind wir bei dem Aspekt, den ich vorhin genannt habe – dieses Material ist teuer, verringert also den Gewinn und macht nach außen das Produkt scheinbar teuer. Zudem sorgen wir für kleine Transportwege, weshalb wir ausschließlich und sehr bewusst in Deutschland produzieren. Somit stärken wir auch hier vor Ort Arbeitsplätze, indem wir hiesige Lieferanten mit der Produktion beauftragen. Das ist für mich das verantwortungsvolle unternehmerische Handeln, von dem ich sprach. Ich muss wirklich bereit sein, hier mehr Budget auszugeben, um genau diesen Effekt zu erreichen. So arbeiten wir. Diese Verantwortung geben wir an die Studios und Physiotherapie-Praxen weiter, mit denen wir arbeiten; teilen diese Verantwortung somit gemeinsam. Und wir geben sie damit auch an diejenigen weiter, die mit den Sportgeräten trainieren. Alle sind damit in der gleichen Verantwortung und ich nehme sie hier mit ins Boot. Indem ich ihnen sage, bist Du bereit, einen höheren Preis zu bezahlen, damit wir es uns alle leisten können, nachhaltig zu sein. Zukunft schaffen und erhalten. Sie sehen: das schaffen wir nicht alleine als Unternehmen. Wenn es nicht angenommen wird, wird es uns als Unternehmen so nicht lange geben. Das heißt, dass der Verbraucher am Ende diese Entscheidung und die Verantwortung mittragen muss. 

 Welche Rolle spielt Sport in Ihrem Leben?
Sport ist für mich das zentrale Thema in meinem Leben. Wir sind durch und durch eine Sportfamilie. Meine Partnerin, mit der ich schon seit über 32 Jahre zusammenlebe, ist ebenfalls von frühester Kindheit mit Sport verbunden. Einer unserer Söhne ist im Leistungssport, der andere treibt Sport im Verein. Ich werde in diesem Jahr 54 und kann mich nicht erinnern, jemals nichts mit Sport zu tun gehabt zu haben. Diese Grundhaltung haben wir an unsere Kinder weitergegeben. Wir alle brauchen Bewegung, denn wir sind so eine Sitzgesellschaft geworden, dass wir nicht nur mehr körperliche, sondern auch psychischen Probleme bekommen. Das wollen wir mit Ajambow© ändern, deshalb sind wir mit all unseren jahrzehntelangen Erfahrungen und unserer sportwissenschaftlichen Expertise in der Entwicklung sehr diffizil und fokussiert vorgegangen. Unsere Vision ist es, mit großer Leichtigkeit Zugang zu gesunder Bewegung zu ebnen und mit all unseren Inhalten die Welt vielleicht ein klein wenig schöner, friedlicher zu gestalten. Für- und miteinander, statt dieses stetige Gegeneinander.

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