Welche Rolle spielt heute noch der klassische Verkehrsfunk in Ihren Hörfunkprogrammen?
Für radioBERLIN und die Zielgruppe 45+ spielt der klassische Verkehrsfunk im Radio eine große Rolle. Nach Hörerbefragungen ist der Verkehrsservice eine von fünf wichtigen Entscheidungen radioBERLIN einzuschalten.
FRITZ bindet den Verkehrsservice regelmäßig ein, in den Stoßzeiten (morgens und nachmittags/abends) halbstündlich. Ein wichtiger Teil hier auch der öffentliche Nahverkehr, gerade für die jüngere Zielgruppe. Darüber hinaus ist natürlich das Melden von Falschfahrern extrem wichtig und wird 22 Stunden pro Tag gewährleistet.
Ganz ähnlich sieht es bei Inforadio aus. Der VKS verankert das Inforadio-Programm ganz unmittelbar in der Region. Der Inforadio-Verkehrsservice wird alle 20 Minuten gesendet, und zwar sowohl für Autofahrer als auch für Nutzer des ÖPNV. Gefahrenmeldungen und Falschfahrer werden im Inforadio täglich rund um die Uhr gesendet.
In welchem Umfang setzen Sie zudem auf digitale Verkehrsservices über Apps, TPEG oder audiovisuelle Aufbereitungen im Web?
Für radioBerlin, Fritz und Inforadio ist es wichtig, die Verkehrsmeldungen auch über die eigenen Apps, die Webseiten, über TPEG (DAB+) und die Navigationsgeräte (TMC) auszuspielen. Insbesondere für Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel ist der Ausspielweg App sehr wichtig und praktisch (Nutzung unterwegs). Das schlägt sich bei Inforadio auch in den Nutzungszahlen von App und Web positiv nieder.
Gibt es Überlegungen, den Verkehrsfunk zugunsten neuer Technologien zurückzufahren? Inwieweit treiben Sie einen Transformationsprozesse beim klassischen Verkehrsfunk mithilfe der Digitalisierung voran?
Aktuell wird darüber nicht nachgedacht.
Welches Hörerfeedback bekommen Sie zum klassischen Verkehrsfunk? Wie intensiv wird er von Ihren Hörern heute noch genutzt?
Wir bekommen selten Feedback zum Verkehrsservice. Es gibt vereinzelt Hörerkritik, begründet mit dem Infovorsprung von digitalen Navigationssystemen. Und wie intensiv er genutzt wird, können wir nicht exakt beziffern. Wir wissen aber aus Hörerbefragungen, dass er ein wichtiges Element unserer Programme ist bzw. sogar ein Einschaltimpuls. Außerdem trägt er maßgeblich zur Regionalisierung unserer Programme bei und wird als Informationsbestandteil wahrgenommen, auch wenn man nicht unterwegs ist.