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Interview11.10.2016

Verkehrsstörungen sind immer in der Nähe

SR-Hörfunk-Direktor über die Bedeutung von Verkehrsfunk

Martin Grasmück, Hörfunkdirektor des Saarländischen Rundfunks Quelle: Saarländischer Rundfunk Martin Grasmück Hörfunkdirektor Saarländischer Rundfunk
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Gerade weil das Saarland ein Bundesland mit überschaubarer Größe ist, haben unsere regionalen Meldungen auch eine nachrichtliche Bedeutung und vermitteln mehr als bloß eine Sperrung oder einen Stau", sagt Martin Grasmück, Hörfunkdirektor des Saarländischen Rundfunks. Auch neue Technologien sind kein Grund für eine Reduzierung des klassischen Verkehrsfunks. 





Welche Rolle spielt heute noch der klassische Verkehrsfunk in Ihren Hörfunkprogrammen?
Auch wenn Verkehrsmeldungen im Navi oder auf mobilen Endgeräten verfügbar sind, gehen wir davon aus, dass die aktuellen Verkehrsinfos in unserem Programm für die Hörerinnen und Hörer sehr wichtig sind. Gerade weil das Saarland ein Bundesland mit überschaubarer Größe ist, haben unsere regionalen Meldungen auch eine nachrichtliche Bedeutung und vermitteln mehr als bloß eine Sperrung oder einen Stau. Man erfährt, wo etwas passiert ist – und wenn man davon ausgeht, dass man nirgendwo im Saarland mehr als 20 Kilometer zu einer Autobahn braucht, dann ist jede Verkehrsstörung „in der Nähe“, sie interessiert und schafft Gesprächswert. Entsprechend reichen wir Meldungen auch regelmäßig um das an, was vor Ort passiert ist. Unsere Verkehrsredaktion verfügt über entsprechende lokale Ortskenntnis und da wir zusätzlich zu den Staulängen auch Verzögerungszeiten übermitteln, ist das für alle, die zuhören interessant.

In welchem Umfang setzen Sie zudem auf digitale Verkehrsservices über Apps, TPEG oder audiovisuelle Aufbereitungen im Web?
Wir nutzen alle verfügbaren Ausspielwege für unseren Verkehrsdienst. Die SR-Hörfunkprogramme haben eigene Apps, auf denen unsere Verkehrsmeldungen verfügbar sind, natürlich kann man sie auch online über Smartphones, Tablets oder PCs und im SR-Videotext „saartext“ abrufen. Über TMC erreichen wir die Navigationsgeräte in den Fahrzeugen, so dass Autofahrer, deren Geräte das unterstützen, alternative Routen wählen können. Der SR setzt ein TPEG-fähiges Redaktionssystem ein, das über DAB+ präzisere Ortsangaben ermöglicht als es mit TMC über UKW möglich ist. Die nativen TPEG-Daten werden bereits parallel zu TMC flächendeckend ausgestrahlt.

Gibt es Überlegungen, den Verkehrsfunk zugunsten neuer Technologien zurückzufahren? Inwieweit treiben Sie einen Transformationsprozesse beim klassischen Verkehrsfunk mithilfe der Digitalisierung voran?
Die Digitalisierung des Meldungsbestandes ist die Basis eines zeitgemäßen Verkehrsfunks. Nur so kommen alle Meldungen auf alle Ausspielwege. Da uns moderne Technologien ermöglichen, unsere Quellenlage immer wieder zu verbessern, beispielsweise durch Floating-Car-Data oder Verzögerungszeiten, sehen wir keinen Bedarf einer Reduzierung – zumal die persönliche Ansprache der Nutzer im Programm einen Mehrwert darstellt.

 Welches Hörerfeedback bekommen Sie zum klassischen Verkehrsfunk? Wie intensiv wird er von Ihren Hörern heute noch genutzt?
Der Dialog mit den Verkehrsteilnehmern ist ein extrem wichtiger Bestandteil für die Qualität unseres Meldungsbestandes. Wir fördern das sehr durch die kontinuierliche Nennung einer kostenlosen Servicenummer in allen Hörfunkwellen, die rege genutzt wird und eine perfekte Ergänzung zu den Meldungen darstellt, die uns aus offiziellen Quellen erreichen. Hörer und Hörerinnen sind häufig schneller bei der Übermittlung von Verkehrsstörungen, sie liefern in der Regel ergänzend Beobachtungen mit, und sie melden Staus und Behinderungen nicht nur an, sondern auch ab – was offiziell nicht immer oder nur verspätet der Fall ist. So dienen die Höreranrufe durchaus als Qualitätskontrolle – wir möchten sie nicht missen.

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