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Antenne Niedersachsen setzt bei Verkehrsfunk auf On-Air-Personality und Digitales

Warum der Verkehrsfunk nicht in Konkurrenz zu digitalen Systemen steht

Stephan Scholte, Leiter Digitale Medien bei Antenne Niedersachsen Quelle: Antenne Niedersachsen Stephan Scholte Leiter Digitale Medien bei Antenne Niedersachsen Antenne Niedersachsen 13.10.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Im linearen Radioprogramm geht es darum, "aus der rein faktischen Verkehrsmeldung (seriöses) Infotainment mit einem zusätzlichen Mehrwert (Veredelung) für die Hörer zu machen", sagt Stephan Scholte, Leiter Digitale Medien bei Antenne Niedersachsen. Online ist ihm aber auch wichtig.







Welche Rolle spielt heute noch der klassische Verkehrsfunk in Ihren Hörfunkprogrammen?
Im Radio geht es – im Gegensatz zu rein technischen Verkehrsinformationssystemen – nicht nur um die reine Faktenvermittlung, sondern auch um Einordnungen und die Geschichten dahinter: Warum geht es nicht weiter, was ist passiert? Wie lange wird es noch dauern? Wie sieht es vor Ort aus? Radio vermag dabei - wie kein ein anderes Medium oder Verkehrsinformationssystem - Bilder im Kopf der Rezipienten zu erzeugen und damit dem Thema Verkehr eine besondere Anschaulichkeit zu verleihen.

Wir verstehen „klassischen Verkehrsfunk“ in diesem Sinne also nicht als Konkurrenz zu digitalen Verkehrsinformationssystemen. Unsere Aufgabe besteht vielmehr darin, aus der rein faktischen Verkehrsmeldung (seriöses) Infotainment mit einem zusätzlichen Mehrwert (Veredelung) für die Hörer zu machen.

Mit Kai Jürgens („Verkehrskai“) haben wir dabei eine in unserem Sendegebiet sehr bekannte und beliebte OnAir-Personality. „Verkehrskai“ begleitet und navigiert unsere Hörer seit Jahren kompetent durch den Verkehr in Niedersachsen. Flankierend zu den reinen Verkehrsmeldungen bietet er einen launig präsentierten und mehrwertigen Service (Bsp.: Stauprognose zum Wochenende, günstige Tankstellen, Änderungen im Verkehrsrecht, Infos zur Rettungsgasse, etc.). Zudem beinhaltet die Verkehrspräsentation bei Antenne Niedersachsen immer auch lebendige Community-Aspekte, wenn es bspw. um die Integration von Geschichten unserer Hörer geht, die uns Staus oder Blitzer melden.

In welchem Umfang setzen Sie zudem auf digitale Verkehrsservices über Apps, TPEG oder audiovisuelle Aufbereitungen im Web?
Auf unserer Webseite www.antenne.com und in der App ist der Verkehrsservice nach wie vor einer der am stärksten genutzten Inhalte. Daher werden wir diesen Bereich auch in Zukunft über diese Kanäle prominent ausspielen. Wir erweitern die Verkehrspräsentation in unseren Online-Angeboten sogar aktuell.

Zum einen werden wir Verkehrsinformationen in einer individualisierbaren Listenansicht anbieten, die es dem Nutzer ermöglicht, nur die für ihn relevanten Strecken zu filtern. Ergänzend dazu integrieren wir den Google-Verkehrsservice in Form einer interaktiven Stau-Map. So kann der Nutzer selbst bestimmen, welche Darstellungsform in welcher Situation für ihn die passende ist. In unserer künftigen (gerade im Relaunch befindlichen) App wird der Hörer zudem die zuletzt ausgestrahlte Verkehrsmeldung per Knopfdruck (on Demand) abrufen können und ist somit unabhängig vom Zeitpunkt der Ausstrahlung im laufenden Programm.

Gibt es Überlegungen, den Verkehrsfunk zugunsten neuer Technologien zurückzufahren? Inwieweit treiben Sie einen Transformationsprozesse beim klassischen Verkehrsfunk mithilfe der Digitalisierung voran?
Nein, dafür sehen wir aktuell keine Veranlassung. Wir sehen in den neuen interaktiven Möglichkeiten der digitalen Ausspielwege eine tolle Ergänzung des Verkehrsfunks aus dem  linearen Radio. Am Ende ist es ein integratives, gut aufeinander abgestimmtes, Verkehrs-Gesamtangebot von Antenne Niedersachsen, welches dem Hörer je nach Nutzungssituation und Ausspielweg (OnAir oder Online) einen spezifischen Mehrwert bietet.

Welches Hörerfeedback bekommen Sie zum klassischen Verkehrsfunk? Wie intensiv wird er von Ihren Hörern heute noch genutzt?
Unsere Hörer melden unverändert zahlreich Staus und Blitzer. Geändert haben sich dabei eher die Kommunikationskanäle. Neben dem Telefon-Anrufe erhalten wir zunehmend nun auch über WhatsApp oder Facebook Meldungen. Dies bietet zusätzlichen Vorteil, ggf. auch Fotos oder kurze Videos von besonderen Verkehrslagen für die Abbildung in den Online-Kanälen nutzen zu können.

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