Politiker fordern europaweit einheitliche Regeln für das sogenannte Geofencing, um sensible Infrastrukturen vor Drohnen-Vorfällen zu schützen. Wie bewerten Sie das?
Der Bundesverband für Unbemannte Systeme befürwortet seit Langem ein zuverlässiges Geofencing. Ziel muss es sein, den Luftraum ähnlich wie unsere Straßen in zulässige Zonen, unzulässige Zonen und Zonen mit besonderen Auflagen zu unterteilen. Wird dies zukünftig europaweit einheitlich umgesetzt, hilft es Unternehmen, Planungssicherheit für Drohnen-Einsätze zu erhalten.
Welche Objekte sollten derart vor Drohnen-Vorfällen geschützt werden – und welche eher nicht?
Bereits jetzt gibt es Einschränkungen für das Überfliegen kritischer Infrastrukturen wie Flughäfen, Bahnhöfe oder Kraftwerke. Diese sollten bestehen bleiben. Wichtiger als die Frage, was nicht überflogen werden darf, ist die Aufgabe, dass die entsprechenden Erlaubnisse und Verbote transparent sind und nicht bei verschiedenen Behörden abgefragt werden müssen.
Drohnen werden auch von der Feuerwehr oder zur Lebensrettung eingesetzt – wie sollten die Regeln ausgestaltet sein, damit deren Einsätze nicht eingeschränkt werden?
Entsprechend der aktuellen deutschen Gesetzgebung muss es für Rettungskräfte Sondergenehmigungen geben, so wie in anderen Rechtsgebieten auch. Die Polizei muss nicht erst eine Erlaubnis einholen, wenn sie im Notfall eine Wohnung betreten muss, um Leben zu retten. Dies muss analog auch für die Drohnen-Nutzung bei Rettungseinsätzen gelten. Wichtig ist, dass das Personal bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten so geschult wird, dass es den Drohnen-Einsatz zuverlässig beherrscht.
Die Zahl der Drohnen steigt auch fernab der kritischen Infrastruktur - welche rechtlichen Vorgaben braucht Europa für diese Art von Luftverkehr aus Ihrer Sicht am dringendsten?
Handlungsbedarf besteht vor allem beim privaten Einsatz von Drohnen durch Hobbyflieger. Über 99% aller Unfälle oder Beinahe-Unfälle mit Drohnen wird von privaten Nutzern verursacht. Hier muss europaweit dafür gesorgt werden, dass die Kennzeichnungspflicht der Drohnen und die Qualifizierungsanforderungen an die Nutzer auch eingehalten werden.
ÜBER UNS
Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.
überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär
Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.
kompetent, konstruktiv, reichweitenstark
Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.
nachhaltig und budgetschonend
Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.
mehr als nur ein Tweet
Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.