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UKW-Abschaltung auf lange Sicht kein Thema

Die Digitalradio-Roadmap aus privater Sicht

Felix Kovac, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) Quelle: rt1.media group GmbH Felix Kovac Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) 10.03.2017
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Etwaige Abschalttermine dürfen "den Privatradios nicht übergestülpt werden", sagt der APR-Vorsitzende Felix Kovac. In Sachen Verwendung nicht mehr genutzter UKW-Frequenzen stellt er etwas klar.







Das Digitalradio-Board beim BMVI hat eine Roadmap für die Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter entworfen. Das Papier enthält ein Maßnahmenbündel aber keine verbindlichen Termine. Wo sehen Sie Deutschland auf dem Weg zur Hörfunk-Digitalisierung?
Mit „Terminen“ meinen Sie die UKW-Abschaltung. Das ist heute und auf lange Sicht kein Thema. Und wenn, wird es ein Thema sein, das jedes einzelne Privatfunkunternehmen für sich selbst beantworten muss. Wann ist es für ein Unternehmen interessant in DAB+ einzusteigen? Das Sendegebiet muss stimmen, die Endgeräteausstattung auch in den Autos und die technische Versorgung muss qualitativ gut sein. Wann ist es für ein Unternehmen sinnvoll aus UKW auszusteigen? Bezogen auf das individuelle Programm und das über UKW erreichte Sendegebiet müsste UKW im Vergleich zu anderen Vertriebswegen unattraktiv sein. Das unterscheidet sich von Programmformat zu Programmformat und von Region zu Region. Regelungen „von oben“ oder gar mit Zwang lehnt die APR ab. Regelungen mögen für ARD-Anstalten passen, dürfen aber den Privatradios nicht übergestülpt werden.

Eine der zentralen Maßnahmen ist die Smart-Radio-Regelung, nach der künftig alle Hörfunkempfangsgeräte mindestens eine digitale Schnittstelle enthalten soll. Was halten Sie von diesem Vorschlag?
Die Smart-Radios sind etwas anderes als eine bloße digitale Schnittstelle. Wir wollen eine europäische Regelung, wonach in allen Radioempfängern UKW, DAB+ und IP-Radio empfangbar ist. Das gewährleistet die Reisefreiheit innerhalb Europas und die medienpolitischen Entscheidungen der einzelnen Mitgliedsstaaten. Jeder Programmveranstalter ist dann sicher, empfangen zu werden. Eine solche Regelung in Deutschland wäre ein Handelshemmnis für alle Radioempfänger, die importiert werden. Das ist national nicht umsetzbar. Deshalb ist die reine Schnittstelle als kleine Lösung ein erster Schritt, wobei schon dieser europarechtlich umstritten ist.

UKW-Frequenzen, die öffentlich-rechtliche Anbieter nicht mehr nutzen, sollen nicht mehr zur Verfügung stehen. Wie bewerten Sie diese Maßnahme?
Ihre Frage ist falsch gestellt. Von den Anstalten zukünftig irgendwann einmal nicht mehr genutzte UKW-Frequenzen können nach den Beschlüssen des Digitalradio Boards von Privatradios genutzt werden, um bestehende UKW-Gebiete besser zu versorgen. Das war eine Grundforderung der APR, die wir durchgesetzt haben. Hier war die öffentliche Kommentierung von anderer Seite unzutreffend. Die Anstalten ihrerseits wollten, dass die Frequenzen nicht für neue Programme der Privaten verwendet werden dürfen. Dem haben wir als Kompromiss zugestimmt.

Breitband-Internet und DAB+-Infrastruktur sollen ausgebaut werden. Wie weit hängt Deutschland in dieser Frage hinter der internationalen Entwicklung her?
Der Ausbau der Infrastruktur ist wichtig. Die Aufnahme des Breitbandinternets war für uns wichtig, um zum Ausdruck zu bringen, dass Digitalradio über DAB+ hinausgeht. Zukünftig wird es nicht nur auf die unterschiedlichen Verbreitungswege ankommen, sondern auch die Auffindbarkeit im Endgerät. Der Kunde sollte nicht mehr zuerst überlegen müssen, ob er eine Auswahl für UKW, DAB+ oder Webradio vornimmt. Der Kunde sollte ein Programm aussuchen können, der passende Vertriebsweg müsste das Endgerät wählen und zwar entsprechend den Einstellungen des Programmveranstalters.

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