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VDA fordert DAB+ auf allen Straßen

Kritik am Digitalradio-Empfang außerhalb der Autobahnen

Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des VDA Quelle: Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) Dr. Kay Lindemann Geschäftsführer VDA 28.03.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Bei der DAB+ Netzabdeckung stehen wir heute erst da, wo andere Länder wie Norwegen oder Großbritannien schon viel früher waren." Das sagt Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des VDA. "Was die DAB+ Netzabdeckung entlang des Autobahnnetzes angeht, sind wir inzwischen bei immerhin über 90 Prozent." Im nachgelagerten Netz gebe es aber immer noch viele Strecken, auf denen die DAB+ Netzabdeckung für den Verkehr besser werden muss.







Das Digitalradio-Board beim BMVI hat eine Roadmap für die Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter entworfen. Das Papier enthält ein Maßnahmenbündel aber keine verbindlichen Termine. Wo sehen Sie Deutschland auf dem Weg zur Hörfunk-Digitalisierung?
Die Digitalisierung des Hörfunks geht inzwischen mit großen Schritten voran. Nach dem jüngsten Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten wird die Entwicklung vor allem vom Automobilbereich getrieben. Demnach basiert der Anstieg des DAB+ Empfangs in Deutschland auf einem deutlichen Zuwachs von DAB+ Autoradios. Der relative Zuwachs war 2016 bei den Autoradios erneut deutlich höher als in den Haushalten. Nach den Zahlen der Deutschen Automobiltreuhand waren 2016 schon 21,4 Prozent der verkauften Neuwagen deutscher Hersteller mit DAB+ ausgestattet. Das war ein Zuwachs um sieben Prozentpunkte gegenüber 2015.

Eine der zentralen Maßnahmen ist die Smart-Radio-Regelung, nach der künftig alle Hörfunkempfangsgeräte mindestens eine digitale Schnittstelle enthalten soll. Was halten Sie von dieser Regelung?
Der rasante Anstieg bei den Ausstattungsraten mit DAB+ Radios, vor allem im Auto, zeigt, dass es einen gesetzlichen Digitalisierungszwang bei Hörfunkgeräten nicht braucht. Wenn aber dennoch eine entsprechende gesetzliche Regelung auf den Weg gebracht wird, sollte diese zumindest dem Anspruch der Technologieneutralität gerecht werden, das heißt, keine Technologie ausschließen oder bevorzugen.

Nach dem Papier soll das TPEG-Format für Verkehrsinfos gestärkt werden. Wie bewerten Sie das?
Wir haben bei TPEG ein klassisches Henne-Ei-Problem“, ähnlich wie bei DAB+ vor einigen Jahren. Die heutigen, über TPEG verbreiteten Verkehrsinfos unterscheiden sich inhaltlich nicht von denen, die über das herkömmliche RDS empfangen werden. Die Rundfunkanbieter halten sich mit einer inhaltlichen Aufwertung des Informationsangebotes zurück, weil sie wissen, dass heutzutage nur die wenigsten Autoradios TPEG-fähig sind. Umgekehrt sind die Automobilhersteller bislang zögerlich, Radios TPEG-fähig zu machen. Denn sie wissen, dass TPEG-Infos bisher keinen Mehrwert gegenüber RDS bieten. Daher wäre es sinnvoll, wenn Automobilhersteller und Rundfunkanstalten sich gegenseitig die Karten legen und dem jeweils anderen eine klare Perspektive für die Entwicklung des eigenen Angebotes aufzeigen. Die Automobilhersteller planen tatsächlich, ihre DAB+ Autoradios zunehmend TPEG-fähig zu machen – auch im mittleren und kleinen Fahrzeugsegment.

Breitband-Internet und DAB+-Infrastruktur sollen ausgebaut werden. Wie weit hängt Deutschland in dieser Frage hinter der internationalen Entwicklung her? Und: Reichen die Bemühungen der Politik aus?
Beim Breitbandinternet gilt Deutschland nicht als Spitzenreiter. Bei DAB+ war die Netzabdeckung ebenfalls lange Zeit sehr lahm. Wir stehen erst heute da, wo andere Länder wie Norwegen oder Großbritannien schon viel früher waren. Was die DAB+ Netzabdeckung entlang des Autobahnnetzes angeht, sind wir inzwischen bei immerhin über 90 Prozent. Im nachgelagerten Netz gibt es aber immer noch viele Strecken, auf denen die DAB+ Netzabdeckung für den Verkehr besser werden muss.

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