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Smart Meter gehören preislich und technologisch in den Wettbewerb

Wie ein deutscher Sonderweg die internationale Wettbewerbsfähigkeit einschränkt

Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz - Institutsleiter, Technische Universität Dortmund, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft Quelle: Baege Prof. Dr. Christian Rehtanz Institutsleiter Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft; TU Dortmund 25.06.2020
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Smart Meter müssen sich für alle Kunden lohnen", bringt Prof. Dr. Christian Rehtanz es auf eine einfache Formel. Derzeit sieht der Forscher und Energiewirtschafts-Experte die Rahmenbedingungen in Deutschland kritisch und bemängelt einen restriktiv gesteuerten Markthochlauf, der Effizienz und Weiterentwicklung einschränkt.







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Ende 2019 ist das dritte Smart Meter Gateway zertifiziert worden. Wie läuft aus Ihrer Sicht der Smart Meter Roll out?
Der Rollout verläuft viel zu zögerlich und ist von den gesetzlichen Rahmenbedingungen fest definiert und eingeengt. Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende schreibt Technologie, Preis und Markteinführung vor. Hierdurch wird der Technologiewettbewerb als Innovationstreiber beschnitten. Der Preis greift in den freien Markt ein. Letztendlich müssten Smart Meter deutlich günstiger sein, als konventionelle Zähler, wenn sie in großen Stückzahlen hergestellt werden (Elektronik ist günstiger als Mechanik). Der Einführungszwang beschränkt die Wahlfreiheit der Bürger. All diese drei Aspekte sind als sehr kritisch anzusehen. Der spezifische deutsche Sonderweg schränkt darüberhinaus die internationale Wettbewerbsfähigkeit ein. Andere Länder können das schneller und mit mehr Nutzen wie z.B. der Verwendung der Daten auch für einen effizienten Netzbetrieb.

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Neben den klassischen Netzbetreibern dürfen nun auch wettbewerbliche Messstellenbetreiber Smart Meter betreiben. Wie hat sich der Markt aus Ihrer Sicht entwickelt?
Der Markt ist stark eingeschränkt durch die technischen Hürden und Vorgaben. Der Wettbewerb der Messstellenbetreiber ist ja nicht das eigentliche Ziel sondern mehr Informationen für die Netze und deren effizienten Betrieb und die Digitalisierung von Prozessen zur Schöpfung von Flexibilitäten und neuen Geschäftsmodellen. Da sind wir leider noch überhaupt nicht.

Bei einer Untersuchung in Süddeutschland gaben über 2/3 der Befragten an, noch nicht von Smart Metern oder Intelligenten Messsystemen gehört zu haben. Wie bewerten Sie das?
Der in Deutschland sehr spezifische Markthochlauf und die fehlenden Mehrwertdienste führen dazu, dass dieses beim Kunden nicht ankommt. Erst bei wettbewerbsfährigen Preisen, Produkten und Mehrwertdiensten wird dieses bei den Kunden ankommen.

Derzeit ist die künftige Verwendung von Smart Metern erst ab einer bestimmten Stromverbrauchsmenge vorgeschrieben – inwieweit lassen sich damit die Einsparungs- und Optimierungspotenziale von Smart Metern ausschöpfen?
Smart Meter gehören preislich und technologisch in den Wettbewerb. Die Smart Meter müssen sich für alle Kunden lohnen. Ein zu hoher Preis und die Begrenzung auf große Kunden ist ein restriktiv gesteuerter Markthochlauf, der Effizienz und Weiterentwicklung einschränkt. So können auch die Einsparungs- und Optimierungspotentiale nicht ausgeschöpft werden.

 

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